Mit VersaCommerce, einem deutschen Shop-System in der Cloud, können Shop-Betreiber sehr einfach individuelle Online-Shops mit großem Funktionsumfang erstellen.Björn B. Dorra, CTO und Gesellschafter der d1 group, e-business GmbH und Gründer von VersaCommerce, erläutert in seinem Interview mit shopanbieter.de exemplarisch unter anderem, warum er den Aspekt des Teilens und Bewertens als wichtigen Erfolgsfaktor für Mobile Commerce sieht.
1. Was ist Ihr Kernprodukt/-thema im E-Commerce?
Mit VersaCommerce bieten wir Shop-Betreibern ein Shop-System in der Cloud aus Deutschland. Sehr einfach für Einsteiger und extrem flexibel für Profis. Das Shop-System bietet über 500 Funktionen und die Bezahlung erfolgt über monatliche Tarife, die jederzeit gewechselt oder gekündigt werden können.
Auch das Premium-Hosting ist im Leistungspaket enthalten. Unsere Kunden benötigen also wirklich nur einen Rechner mit Internetzugang – und schon können sie einen leistungsstarken Online-Shop betreiben. Keine Anlaufkosten, keine Investitionen, keine lange Vertragsbindung.
2. Wer nutzt Ihr Angebot?
Unsere Kunden kommen vorwiegend aus dem Mittelstand. Einige haben bereits Handelserfahrung, starten aber ihren ersten Online-Shop. Und eine zunehmende Zahl wechselt von anderen Shop-Systemen zu VersaCommerce.
3. Was ist eine typische Konstellation/Problemstellung bei Ihren Nutzern, wenn sie zu Ihnen kommen?
Wie gesagt, wir haben im Wesentlichen zwei Kundengruppen. Die „Einsteiger“ suchen ein einfach zu bedienendes Shop-System, dass deutlich mehr kann als Mietshops oder Shopping-Plattformen, sie aber nicht mit den Kosten und der Komplexität überfordert.
Die „Umsteiger“ von anderen Systemen wollen meist ihre Kosten senken und vor allem ein System, dass sie leicht und schnell anpassen können, ohne jedesmal einen teuren Spezialisten beschäftigen zu müssen, von dem sie dann auch noch persönlich abhängig sind.
4. Wo sehen Sie momentan noch die größten Defizite beim E-Commerce oder welche Angebote (Lösungen, Dienstleistungen) fehlen Ihnen noch?
Der Internet-Handel entwickelt sich seit Jahren mit ungeheurer Geschwindigkeit und es gibt heute kaum noch etwas, das nicht im Netz zu kaufen wäre. Trotzdem gehen viele Menschen bei größeren Anschaffungen lieber in einen Fachmarkt und lassen sich beraten. Das liegt daran, dass es im Netz kaum Shopping-Assistenten gibt, die eine Beratung über gute Fragen führen können.
5. Wohin geht Ihrer Meinung nach die Entwicklung in nächster Zeit, speziell in Ihrem (E-Commerce-)Bereich?
Über Mobile-Commerce wird nun schon seit Jahren geredet. Jetzt scheint es wirklich los zu gehen. Wobei der Aspekt des Teilens und Bewertens hier eine wesentliche Rolle spielen wird. „Schau mal, wie findest du diesen Pulli?“ Das ist eine Frage, die Frauen ihrer Freundin bei jedem Einkauf im Laden-geschäft stellen würden. Jetzt wollen sie dies mit ihrem Handy machen.
Das erfordert spezielle Shop-Funktionen, eben so etwas wie „Zeig‘s deiner Freundin“. Dieses Beispiel zeigt auch, dass die Grenzen zwischen Online-Shops und sozialen Netzwerken immer weiter verschwimmen werden.
Das Szenario in naher Zukunft: Wir bekommen einen Schnäppchen-Tipp von einem Bekannten auf unser Smartphone und sind mit einem Tippen auf dem Angebot. Und dann sehen wir, dass bereits ganz viele andere Leute das Produkt gekauft haben und damit sehr zufrieden sind. Wir kaufen und geben die Nachricht weiter.
6. Ein Shopbetreiber nimmt sich heute einen halben Tag Zeit, seine Site/sein Angebot einmal bezüglich Optimierungsbedarfs zu überprüfen. Was ist Ihr Tipp, was er sich heute mal konkret angucken sollte? (”4-h- Optimierungstipp” oder auch 8-h-…?)
Der Optimierungsbedarf ist für jeden Shop ein anderer und vor allem: Die Shop-Betreiber sind viel zu dicht dran, sitzen jeden Tag vor ihrem Shop und sind daher „Betriebsblind“. Daher würde ich immer empfehlen, die Zeit zunächst in die Kundenanalyse zu investieren.
Eine Auswertung der Shop-Nutzung durch Google Analytics oder eine andere Tracking-Software zeigt zum Beispiel, wo die Besucher die Seite verlassen. Warum tun sie das und wie kann hier eine Optimierung aussehen?
Weitere Methoden sind Kundenbefragungen. Fragebogen-Tools gibt es zum Teil umsonst im Netz. Auch einfach mal den Hören in die Hand zu nehmen und mit Stammkunden zu telefonieren, oder das Hotline-Team bitten, einige Fragen während der Kundengespräche zu stellen – das ergibt immer neue Perspektiven auf die eigene Arbeit.
Und schließlich: Freunde und Bekannte fragen, die ansonsten nichts mit dem Shop zu tun haben. Am besten, man bittet sie: „Kaufe in meinem Shop eine Hose und sage alles laut, was dir dabei durch den Kopf geht.“ Dann ist man ganz still und hört nur zu.
Nach solchen Analysen hat man mit Sicherheit einige wertvolle Hinweise für die Optimierung gefunden.
7. Wie sind Sie zum E-Commerce gekommen, was fasziniert Sie im E-Commerce am meisten/macht Ihnen am meisten Spaß?
Ich bin ja nun beim World Wide Web von Anfang an dabei. Also noch bevor es den Netscape Browser gab. In den USA habe ich dann den für einen Kunden meinen ersten Shop umgesetzt. Seit dem fasziniert mich das Thema. Ich liebe es zu sehen, wenn bei unseren Kunden die Bestellungen reinlaufen. Im Grunde ist es die beste Bestätigung für die eigene Arbeit: Mit unserer Arbeit verdient der Kunde Geld.