Die E-Commerce-Agentur netz98, bietet ihren Kunden Rundumbetreuung mit der Shopsoftware Magento. Die Experten aus den Bereichen Beratung, Projektmanagement, Konzeption, Design, Entwicklung, Qualitätssicherung und Vermarktung unterstützen mittelständische oder größere Unternehmen im B2B oder B2C Bereich. netz98 betreut sowohl Shops, die ihrer Plattform einen professionelleren Anstrich verleihen wollen, als auch Unternehmen, die mit einem Onlineshop ihre Vertriebsmöglichkeiten erweitern möchten.
Im Interview mit shopanbieter.de spricht Tim Hahn, Geschäftsführer von netz98, über typische Probleme seiner Kunden, Defizite im E-Commerce und die Entwicklung des E-Commerce hin zum „Multichannel-Commerce“.
1. Was ist Ihr Kernprodukt im E-Commerce?
Wir entwickeln leistungsfähige E-Commerce-Plattformen auf Basis der Magento Enterprise Edition. Etwas konkreter umfasst unser Leistungsportfolio die strategische E-Commerce-Beratung, die Umsetzung der E-Commerce-Plattform, die Integration in Drittsysteme, die Optimierung und Vermarktung der E-Commerce-Lösung sowie Wartung & Support. Komplementäre Leistungen rund um den Shop wie etwa Suchmaschinenoptimierung, Webanalyse, Hosting oder auch Rechtsberatung realisieren wir über unser Netzwerk „United E-Commerce“.
2. Wer nutzt Ihr Angebot?
Zumeist mittelständische und größere Unternehmen, B2C wie B2B, die im Rahmen einer modernen E-Commerce-Strategie entweder ihren bestehenden Shop durch eine professionellere und besser skalierbare Plattform ersetzen wollen oder ihre Vertriebsmöglichkeiten durch einen leistungsfähigen E-Commerce-Kanal erweitern möchten. Gerade dieser Multichannel-Ansatz ist momentan einer der wichtigsten Impulsgeber im Markt.
3. Was ist eine typische Konstellation/Problemstellung bei Ihren Nutzern, wenn sie zu Ihnen kommen?
Da gibt es dementsprechend auch zwei: Viele B2B-Unternehmen beginnen momentan mit dem Einstieg in den E-Commerce und den Multichannel. Hier geht es einerseits um strategische Beratung aber auch um unsere Fähigkeit Magento Enterprise schnell, zuverlässig und sinnvoll an Drittsysteme anzubinden. Beim Ablösungsszenario geht es darum, dass sich das Anforderungsprofil des Unternehmens gewandelt hat und das Geschäft dem ersten Shop schlicht entwachsen ist.
Der Kunde besitzt demnach bereits E-Commerce-Erfahrung, ist vom E-Commerce überzeugt und will nun seine Geschäftsprozesse weiter optimieren. Dafür hat er bestimmte Bereiche ausgemacht, in denen die Potenziale zur Qualitätssteigerung oder Kostenreduktion besonders hoch sind. Vor diesem Hintergrund entscheidet er sich für Magento, weil das Shopsystem flexibel seine speziellen Anforderungen abdecken kann und sucht sich im nächsten Schritt einen Lösungspartner.
4. Wo sehen Sie momentan noch die größten Defizite beim E-Commerce oder welche Angebote (Lösungen, Dienstleistungen) fehlen Ihnen noch?
Eine zunehmend wichtige Anforderung von Seiten unserer Kunden ist ein passgenauer, d. h. auf ihre Bedürfnisse angepasster Full-Service. Niemand benötigt alle Leistungen und Disziplinen, aber alles, was man benötigt aus einer Hand zu bekommen, reduziert doch erheblich den Abstimmungsaufwand über den gesamten Lebenszyklus einer E-Commerce-Plattform – und senkt damit den Total Cost of Ownership. Die wenigsten Agenturen können diese Anforderung aber tatsächlich erfüllen.
Eine weitere Herausforderung ist die Frage, wie sich Pure-Player gegen Vollsortimenter à la Amazon behaupten können. Ein funktional hervorragender Shop genügt dazu nicht mehr. Ich bin der Überzeugung, dass jeder Anbieter ganz genau auf das individuelle Umfeld seiner Kunden, die Entstehungsbedingungen ihrer Bedürfnisse sowie die impliziten Trigger der Kaufentscheidung achten muss. Das bedeutet, Marken- und Vertriebspsychologie, individuelle Inhalte und Kontexte werden auch im E-Commerce immer wichtiger. Hier stehen viele Agenturen und Shopbetreiber aber noch am Anfang.
5. Wohin geht Ihrer Meinung nach die Entwicklung in nächster Zeit, speziell in Ihrem E-Commerce-Bereich?
Aufgrund der genannten Anforderungen und Schwierigkeiten sowie der zunehmenden Bedeutung von Multichannel-Konzepten müssen wir zum einen unsere technologischen Kompetenzen permanent weiterentwickeln und zum anderen ohne Scheu bewährte Vorgehensweisen und Geschäftsmodelle immer wieder kritisch hinterfragen: Einmal, um uns zu optimieren, aber auch, um ganz neue Ansätze zu finden, wie wir unseren Kunden einen leistungsfähigen, zeitgemäßen und kosteneffizienten Zugang zum E-Commerce bieten können.
Aktuell beschäftigen wir uns intensiv mit den Anforderungen, die die digitale Transformation an Hersteller und Händler stellt. Technologisch geht es dabei vor allem um die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und die intelligente Integration von Drittsystemen, die zentrale Bausteine eines Multichannel-Commerce sind, etwa ERP als Basis sowie PIM-Systeme.
6. Ein Shopbetreiber nimmt sich heute einen halben Tag Zeit, seine Site/sein Angebot einmal bezüglich Optimierungsbedarfs zu überprüfen. Was ist Ihr Tipp, was er sich heute mal konkret angucken sollte?
Die Erfahrung ist, dass sich E-Commerce-Betreiber leider zu wenig mit ihren Kennzahlen beschäftigen, insbesondere mit den nutzerbezogenen. Wenn man die Zeit hat, sollte man sich etwa die Konversion ganz genau ansehen und die erfolgreichen Sites und Inhalte mit den Bereichen vergleichen, die eine hohe Abbruchrate ausweisen.
Als Nächstes gilt es, die Nutzerströme im Detail unter die Lupe zu nehmen: Wo kommen die Nutzer her, welche Sites besuchen sie und wie lange verweilen sie darauf? Auch ein Blick in das Produktportfolio lohnt sich. So schafft man überhaupt erst die nötige Transparenz für spätere Optimierungen. Sollte noch kein Webanalyse-Tool integriert sein oder man sich noch nie damit beschäftigt haben, besteht hier der größte Optimierungsbedarf.