Die E-Commerce-Agentur VOTUM realisiert digitale Gesamtkonzepte von der Strategie bis zum Online-Marketing für Hersteller und Marken. Mit den Shopsystemen Spryker, Magento, OXID und Shopware oder als Individualsoftware entwickeln die Experten rund um Geschäftsführer Martin Sperling erfolgreiche, individuelle E-Commerce-Lösungen.
Im Gespräch mit shopanbieter.de verrät Martin Sperling, Geschäftsführer von VOTUM, darüber welche typischen Szenarien er und seine Mitarbeiter bei ihren Kunden erleben, welche Problematik er in der deutschen E-Commerce-Landschaft sieht und wie er die Entwicklung des Onlinehandels einschätzt.
1. Was ist Ihr Kernprodukt/-thema im E-Commerce
Wir sind eine Full Service E-Commerce-Agentur, d. h. wir bieten strategische Beratung und Umsetzung aus einer Hand. Hier wiederum entwerfen wir komplette Systemarchitekturen, realisieren Online-Shops und integrieren diese in die Unternehmens-IT. Das können zum Beispiel ERP-Systeme, CRM-Systeme, WaWi- oder PIM-Systeme sein.
2. Wer nutzt Ihr Angebot?
Zu unseren Kunden gehören größere mittelständische Unternehmen, darunter Hersteller, Marken und Händler. Im B2B-Commerce haben wir mit Kunden wie beispielsweise HAHN + KOLB, der Hogrefe Verlagsgruppe und der optivo GmbH langjährige und umfangreiche Erfahrung.
3. Was ist eine typische Konstellation/Problemstellung bei Ihren Kunden, wenn sie zu Ihnen kommen?
Häufig gibt es hier drei sehr typische Szenarien.
Szenario 1: Der Relaunch eines Online-Shops inklusive Systemintegration oder Entwicklung einer Systemarchitektur sowie die Realisierung von Schnittstellen zur Unternehmens-Software.
Szenario 2: Der Relaunch eines Markenshops plus Internationalisierung in mehrere Länder.
Szenario 3: Die Konzeption und Entwicklung eines Unternehmensportals mit webbasiertem Redaktionssystems plus die Anbindung an die verschiedenen internen und externen Systeme.
4. Wo sehen Sie momentan noch die größten Defizite beim E-Commerce oder welche Angebote (Lösungen, Dienstleistungen) fehlen Ihnen noch?
Ich beobachte die E-Commerce-Landschaft in Deutschland intensiv. Selbst bei großen E-Commerce-Projekten erstaunt mich immer wieder, dass wichtige Anforderungen, wie Filterung von Suchergebnissen, kurze Ladezeiten oder Responsives Design, entweder schlecht oder gar nicht umgesetzt sind. Natürlich ist das von außen immer leicht zu kritisieren. Die Ursachen sind meist vielfältig und trotzdem finde ich die Tatsache an sich erschreckend.
Eine Kernproblematik, die wir immer wieder in Projekten erleben, besteht in einer stark heterogenen Datenbasis, die vereinheitlicht werden muss. Denn nur durch diese Vereinheitlichung erreichen wir eine sehr hohe Geschwindigkeit und Flexibilität, was die Grundvoraussetzung ist, um langfristig erfolgreichen E-Commerce zu betreiben.
Ein weiteres Problem ist die oft unklare Einordnung der E-Commerce-Strategie in die Gesamt-Strategie des Unternehmens. Deshalb werden E-Commerce-Projekte häufig von vorneherein falsch angegangen. Man betrachtet sie eher als Testobjekte, investiert dementsprechend viel zu wenig und dann startet man noch mit einem Unternehmensbereich, der schon offline nicht rentabel war. Schlussendlich kann das dann einfach nur schief gehen.
5. Wohin geht Ihrer Meinung nach die Entwicklung in nächster Zeit, speziell in Ihrem (E-Commerce-)Bereich?
Wir brauchen nicht mehr darüber zu diskutieren, dass in naher Zukunft alle Unternehmensbereiche, und dazu gehört selbstverständlich auch der Vertrieb, digitalisiert werden. Wie bereits erwähnt, wird es zukünftig vor allem darum gehen, verschiedene Informationen, die bereits digital vorliegen, strukturell in einer einheitlichen Form abzubilden. Dadurch erreiche ich eine sehr hohe Geschwindigkeit und Flexibilität und bin auch für neue Anwendungen und Entwicklungen im Markt bereit, die ich heute noch gar nicht kenne.
6. Ein Shopbetreiber nimmt sich heute einen halben Tag Zeit, seine Site/sein Angebot einmal bezüglich Optimierungsbedarfs zu überprüfen. Was ist Ihr Tipp, was er sich heute mal konkret angucken sollte? (”4-h- Optimierungstipp” oder auch 8-h-…?)
Vor der Optimierung kommt die Datenanalyse. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Shopbetreiber permanent ihre Daten analysieren und auswerten. Da wird der Shop oft aus dem Bauch heraus optimiert. Im E-Commerce ist Bauchgefühl aber fehl am Platz. Nur wer die Daten auswertet und das tagtäglich, wird seine Kundschaft kennenlernen und seinen Shop erfolgreich optimieren können.
7. Wie sind Sie zum E-Commerce gekommen, was fasziniert Sie im E-Commerce am meisten/macht Ihnen am meisten Spaß?
Der E-Commerce ist ein vielseitiges und sehr komplexes Arbeitsfeld. Das kann natürlich anstrengend sein, weil sich wirklich alles (Technik, Märkte, Player etc.) in kurzer Zeit völlig ändern kann. Dadurch wird es aber auch nie langweilig, was mir schon sehr gefällt.