Wir kennen das ja von anderen Marktplätzen. Ab einem gewissen Zeitpunkt haben Händler das Gefühl, dem Gebaren des Marktplatz-Betreibers hilflos ausgeliefert zu sein.
Es entsteht bei vielen der Eindruck, alle Änderungen gingen zulasten der Händler und es ginge nur noch darum, den eigenen Gewinn zu optimieren. Seien diese Vorwürfe nun gerechtfertigt oder nicht, Ihr habt jetzt bereits über 7.000 Händler unter Vertrag und noch große Ambitionen.
Ist es nicht an der Zeit über einen Händlerbeirat nachzudenken, auch da Ihr Eure Händler ja als zentralen Baustein für Euren Erfolg versteht?
Beate Rank: In der Tat, Feedback und Austausch sind uns enorm wichtig. Aktuell verfolgen wir rege Diskussionen und den persönlichen Meinungsaustausch in unserem Rakuten Händlerforum, was wir auch fördern und unterstützen, da wir auf das Feedback unserer Händler angewiesen sind, um uns auf partnerschaftlicher Basis weiterzuentwickeln. Dafür gibt es auch unser jährliches Händlertreffen, die Rakuten EXPO, bei der sich unsere Händler untereinander und mit dem Rakuten Team austauschen können.
Außerdem haben wir über unser ECC-Team einen so guten Draht zu unseren Händlern wie nie zuvor und stimmen uns bei umfassenden Änderungen und kleineren Optimierungen immer mit ausgewählten Händlern ab, um ihren Bedürfnissen bestmöglich gerecht zu werden.
Zudem ist tatsächlich seit Längerem ein Händlerrat in Planung. Nachdem unsere dahingehenden Überlegungen in der Vergangenheit jedoch bereits mehrmals dem Tagesgeschäft zum Opfer fielen, wollten wir dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht nochmals ankündigen. Ein Händlerrat ist jedoch nur die logische Konsequenz unserer Positionierung und passt zu unserem händlerzentrierten, partnerschaftlichen Ansatz.
Mich meint
eigentlich sollte ich meine Klappe halten und meine Arbeit machen, aber da kann ich nicht anders:
1. Der Zwangsaccount für Kunden bleibt also, das ist doch schon mal eine Aussage. Die Vorteile dieser Registrierung kommen allein dem Portal zugute und bringen dem einzelnen Händler ziemlich genau nichts.
2. Das ach so starke Portal. Bei jedem Händler, der einen halbwegs nennenswerten Umsatz erzielt hat, dürften Portalverkäufe höchstens, allerhöchstens 20 % ausgemacht haben. Meist vermutlich wie bei mir sehr deutlich darunter. Und demnächst läuft plötzlich alles per default übers Portal und das zu gerne mal den doppelten Kosten. Das ist alles sehr optimistisch von Rakuten.
3. Vom einst ja gerne genommenen Mietshop, um den es ja für viele Händler ging und der wesentlich den Zuschlag für Rakuten gab, bleibt nur noch ein mageres Gerüst mit Kategorieseiten, die Produkte werden alle auf rakuten.de verschoben. Und über allen übrigen Seiten ist das „schöne“ Rakuten-Connect zu sehen.
All das zusammengenommen können die sich wirklich nicht wundern, wenn sich die Händler selbst verwundert die Augen reiben und fragen, wo sie gelandet sind. Für die kleinen und Nebenerwerbshändler mag ein solches Ding evtl sogar gut sein, aber jeder, der seine eigenen Marken oder gar sich selbst als Marke forcieren will, bekommt mit den aktuellen Maßnahmen einen schmerzhaften Tritt ins Kreuz. Ich frage mich, mit welchen Händlern die das besprochen haben. Mich hat niemand gefragt und Rakuten hätte von alleine drauf kommen können, dass ein solcher Wandel des Geschäftsmodells für einen bedeutenden Teil der Händlerschaft einfach inakzeptabel ist. Jetzt müssen die eben mit dem Echo leben. Und das Echo wird noch Monate nachhallen, bis nämlich auch die restlichen zwei Drittel der Händler auf Rakuten mitbekommen haben, was sich ändert. Denn bei der Art der Mitteilung darf man bezweifeln, dass das schon zum Großteil durchgedrungen ist.
Rakuten Deutschland GmbH meint
Hallo Herr „Mich“,
das einheitliche Kundenkonto bringt vor allem den Kunden Vorteile: Er hat mit einem Konto Zugriff auf über 6.000 Shops mit über 11. Mio Produkten. Des Weiteren kennt er die Anmeldung eines Kundenkontos von allen großen Plattformen, es entspricht also seinem gewohnten Nutzerverhalten. Im Zusammenspiel mit den Rakuten Superpunkten, die bei jedem Einkauf vergeben werden, machen wir so im Idealfall aus einmaligen Kunden einen wiederkehrenden.
Erste Auswertungen zeigen bereits positive Effekte der Umstellung auf ein einheitliches Kundenkonto: So ist beispielweise der durchschnittliche Warenkorbwert in den Shops und auf dem Markplatz leicht gestiegen. Naturgemäß ist es für eine umfangreiche Analyse noch zu früh, gerne stellen wir aber ausführliches Datenmaterial zur Verfügung, sobald dieses belastbar ist.
Wir bieten Ihnen auch weiterhin frei gestaltbare, individuelle webbasierte Mietshops, die durch die Integration von Rakuten Connect ergänzend von den Synergien unseres Händlernetzwerks profitieren. Rakuten Connect stellt dabei das verbindende Element zwischen Shops und Marktplatz dar. Beachten Sie bitte, dass wir lediglich unsere marktplatzseitigen Produktdetailseiten im ersten Quartal 2013 an angeschlossene Händler abgeben, wodurch ihnen die Möglichkeit geboten wird, diese in ihrem eigenen Look & Feel zu gestalten.
Natürlich freuen wir uns immer über Feedback unserer Händler, deren Kunden und sonstiger Interessenten, da der Dialog mit ihnen die wichtigste Grundlage für unsere Änderungen und Optimierungen ist.
Gerne verweisen wir nochmals auf die Sonderausgabe der Rakuten DREAM, in der alle Neuerungen übersichtlich und im Zusammenhang dargestellt sind:
http://www.rakuten.de/infos/haendlerzeitschrift/dream
mit freundlichen Grüßen aus Bamberg,
Ihr Team von Rakuten Deutschland
Help meint
Bei diesem Thema bekommt ein jeder Händler, der sich auf Rakuten verlassen hat, den Gnadenstoß.
Ich pflichte, als Händler bei Rakuten, den Ausführungen von „MICH“ uneingeschränkt zu! Hört man sich bei größeren und langjährigen Händlern im Rakuten Netzwerk um, so fällt die Kritik dieser Umsetzung äußerst negativ aus.
Nicht nur die immens steigenden Kosten für Bestellungen, der Anmeldezwang für Kunden, sondern auch selbst die Grins-Superpoints entsprechen nicht dem Händlerwunsch!
So ist jetzt auch eine große Unsicherheit unter den Händlern entstanden. Es herrscht ein reger Austasuch und nicht wenige werden Rakuten mit ihrer Hauptdomain den Rücken kehren.
Als Händler hätte man sich eine Vorankündigung sehr gewünscht, die nicht stattgefunden hat.
Auch das Beteuern nach der Händlermeinung und dem Austausch mit den Händlern ist inzwischen für viele eine Farce, denn die Würfel scheinen gefallen zu sein und man wird sich bei Rakuten nicht mehr bewegen. Für viele ein Schlag ins Kontor.
Der deutsche Markt ist nicht mit dem japanischen Markt zu vergleichen und unterscheidet sich sehr. Ob diese Neuausrichtung zum Erfolg wird, ist für viele Händler zweifelhaft.
Ich mag auch sehr bezweifeln, daß diese Neuausrichtung für Rakuten zum Erfolg wird. Sie könnte auch genau in die andere Richtung schießen und zu einem uninteressanten Abklatsch und einem weiteren Portal wie Amazon oder Ebay verkümmern. Was macht man, wenn eine nicht kleine Anzahl an Händlern das Portal verlässt? Interessanter wirds dadurch jedenfalls nicht.
Einen Trend, wie oben beschrieben, zum Besseren und positive Effekte, sind natürlich bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht messbar! Das sollte auch Rakuten wissen. Es sieht so aus, daß Rakuten alles versucht, diese schlimme Umstellung allen als gut zu verkaufen…
Händler, die ihren Hauptshop bei Rakuten haben, werden nun versuchen einen eigenen Shop aufzustellen, um Ihre „Marke“ und ihren Namen zu sichern.
Ich glaube, daß zumindestens jetzt schon so manche Schweißperle auf den Stirnen der Rakuten Verantwortlichen zu sehen ist.
Help meint
Derzeit gibt es für jeden unzufriedenen Händler die Möglichkeit sich zu einem internen Händlertreffen anzumelden. Hierzu gehen alle betroffenen Händler bitte über das Rakuten-Händlerforum zum entsprechenden Tread.
Hier werden Möglichkeiten ausgelotet um gegen die neuen AGB und die Neuausrichtung vorzugehen.