Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW 34 hat sich das IFH Köln mal wieder daran versucht, die Übermacht von Amazon im deutschen Online-Handel in konkrete und aufmerksamkeitsstarke Zahlen zu fassen (kann man im Sommerloch ja mal probieren), Amazon selbst zeigt Nicht-Prime-Kunden gerade, wie schön günstig das Bestellen auf Prime-Art ist, Otto sucht einen strategischen Partner für Hermes und will dafür eventuell sogar die Mehrheit an der Logistik-Tochter abgeben, und der BVOH will deutschen Onlinehändlern mit seiner neuen Plattform Panda.Black ein Sprungbrett nach China bieten.
Die Themen der Woche
Noch bis morgen läuft eine neue Marketing-Aktion von Amazon, mit der das Unternehmen vorm Weihnachtsgeschäft offenbar Neukunden für seinen Prime-Service anfixen will: Bis einschließlich 4. September streicht das Unternehmen die Versandkosten, die normalerweise für Bestellungen mit einem Bestellwert unter 29 Euro für Nicht Prime-Kunden anfallen. Einzige Bedingung: Die bestellten Produkte müssen von Amazon verkauft werden, berichtet Chip.de. Von Marketplace-Händlern verkaufte Produkte werden weiterhin mit Versandkosten belegt.
Amazon hat seinen Marktplatzhändlern eine weitere „Richtliniendurchsetzung bei verbotenen Hauptbildern“ für Oktober 2018 angekündigt. Dieses Mal sind die Kategorien Beauty, Premium Beauty, Drogerie und Elektronische Geräte für die Körperpflege betroffen. ->ibusiness (Premium)
Die Otto Group sucht nach einem strategischen Partner für Hermes, berichtet die Internetworld. Der Konzern soll sogar bereit sein, die Mehrheit an seiner Logistiktochter abzugeben. Einen entscheidenden Anteil will man aber behalten, um weiterhin Einfluss auf strategische Entscheidungen zu haben.
Wenn Amazongebrauchte Artikel anbietet, dann müssen diese auch ganz klar so gekennzeichnet werden. Das hat das Landgericht München I entschieden, berichtet Spiegel Online. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) hatte Amazon auf Unterlassung verklagt. Grundlage der Klage war der Hinweis eines Verbrauchers, der ein gebrauchtes Smartphone bei Amazon entdeckt hatte, das nicht eindeutig als gebraucht gekennzeichnet war.
Der Branchenverband BVOH will deutschen Onlinehändlern „ein Sprungbrett in den fernen Osten bieten“ und hat deshalbdie Plattform „Panda.Black“ gestartet. Über Panda.Black werden die Onlinehändler direkt mit den chinesischen Online-Marktplätzen wie JD.com, Kaola, WeChat und anderen verbunden.
Der Schuhmarktplatz Schuhe24 startet zur Saison Frühjahr/Sommer 2019 eine Eigenmarkenkollektion mit 50 Damenmodellen. Langfristig sind auch Showrooms für die Kollektion geplant. Die Idee ist übrigens nicht auf dem Mist von Schuhe24-Geschäftsführer Dominik Benner gewachsen, sondern von externen Händlern an ihn herangetragen worden, wie er im Interview mit SchuhMarkt zugibt: „Unsere Händler wollten unbedingt eine Eigenmarke, die konsumig ist, online in Sachen Preis attraktiv ist und Spannen mit 300 oder mehr erreicht werden. Das haben wir umgesetzt.“
Die Diskussion der Woche
Das IFH-Köln hat mal wieder mit Amazon-Zahlen jongliert. Die neue ECC-Studie „Amazonisierung des Konsums“ kommt nun zu dem Schluss: Während Amazons Eigenhandel seit Jahren seinen Anteil an den deutschen Onlineumsätzen „nur“ noch hält, wird das Wachstum des E-Commerce-Riesen primär vom Marktplatzgeschäft getrieben. Das starke Marktplatzgeschäft wachse nicht nur schneller als der Eigenhandel, sondern habe diesen längst überholt. Ein Viertel des gesamten deutschen Online-Handels entfällt der Studie zufolge mittlerweile allein auf den Amazon-Marktplatz.
Die Rechnung geht natürlich nur auf, wenn die IFH-Annahme, dass Amazon fast 46 Prozent des deutschen E-Commerce-Umsatzes auf seiner Plattform versammelt, tatsächlich stimmt. Und mit der Errechnung des Amazon-Anteils am Online-Handel ist es ja nun so eine Sache.
Die Zahl der Woche
2.000 US-Dollar war eine Amazon-Aktie letzte Woche an der Börse wert. Damit steht das Unternehmen kurz vor einerBörsenbewertung von einer Billion Dollar fehlt dem Internet-Pionier gerade noch ein Kursplus von drei Prozent. -> Meedia
Die Zukunft der Woche
Die DHL will ihre Präsenz in der Schweiz massiv ausbauen. Konkret ist der Aufbau von 1.000 Abholstellen vorgesehen. Dazu zählen sollen Tankstellen, Apotheken und Bäckereien. Wichtigster Partner ist die Supermarktkette Spar. Heute beliefert DHL Express in der Schweiz vor allem Unternehmen. Die neue Gesellschaft DHL Parcel Switzerland fasst nun Privathaushalte ins Auge. ->Finanzen.net
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