Der aktuelle Zuschauerschwund macht dem ZDF-Indentanten Markus Ohneplan schwer zu schaffen. Daher fordert er jetzt, dass die Politik die Bürger zum öffentlich-rechtlichem Fernsehen verpflichtet. Jeder solle mindestens zwei Stunden täglich öffentlich-rechtliches schauen, so seine Forderung. Nur so könne vermieden werden, dass ARD, ZDF & die Dritten in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Ganz so schlimm ist es ja noch nicht, könnte aber irgendwann kommen. Denn wie ibusiness.de (nur für Mitglieder) heute berichtet, bereitet der aktuelle Onlinevideo-Boom den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten scheinbar schlaflose Nächte. So fordert etwa ZDF-Intendant Markus Schächter jetzt, dass die Politik deutsche Videohoster sowie Anbieter von Internetfernsehen und Digital-TV dazu verpflichtet, die öffentlich-rechtlichen Angebote auf ihren Plattformen zu vertreiben. Was verständlicherweise für Fassungslosigkeit bei den Betroffenen sorgt.
Schächter geht davon aus, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre die Trennung zwischen Fernsehen und Internet aufgehoben sein wird. Seine Angst: Immer mehr Unternehmen starten eigene Internet-Fernsehsender und Digital-TV-Angebote, wo ausschließlich eigener Content angeboten wird. Für die öffentlich-rechtliches Fernsehen komme es daher darauf an, künftig in der "Flut von Bits und Bytes noch gefunden zu werden".
Damit aber ein fairer Wettbewerb gewährleistet wird, müssen Schächter zufolge etwa Netzbetreiber von Digital-TV-Angeboten dazu verpflichtet werden, auch die öffentlich-rechtlichen Angebote zu vertreiben. Und das laut Schächter zu fairen Preisen und gegebenenfalls unverschlüsselt. Plattform-Betreiber müssen seiner Meinung nach etwa dazu verpflichtet werden, die Hauptangebote wie abendfüllende Spielfilme der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanbieter auf ihrer Startseite zu präsentieren.
Ich persönlich finde die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten durchaus wichtig, auch wenn, vor allem, deren Verwaltungen sicherlich hauptsächlich sehr ineffizient arbeiten und unnötig viel Geld für sich beanspruchen.
Aber deren Plan- und Hilflosigkeit und auch Dreistigkeit ist schon sehr peinlich. Anstatt dem Wandel der Zeit und geänderten Kundenwünschen mit neuen Konzepten zu begegnen, schreit man nach Regulierung.
Was also, wenn die Zuschauer trotzdem davonlaufen – werden wir dann zum öffentlich-rechtlichem Fernsehen gezwungen?
Daniel Meyer meint
Wenn die Forderungen von Schächter nicht bald erfüllt werden, erfolgt natürlich die Pflicht zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Denn öffentlich rechtlich bedeutet Staatsfernsehen. Genauso wie die gesetzlichen Krankenkassen, Staatskassen sind. Seit dem 1 April gilt ja auch der Krankenversicherungszwang. Zwang hat in Deutschland nunmal Tradition, 1 Euro Job Zwang, IHK-Zwang, Zwangsjacke für kritische Menschen, Rentenversicherungszwang (in Wahrheit Scheeballsystem mit Zwang für alle geringverdienenden Angestellten), Pflegeversicherungszwang, Zwang die Abmahnungen inkompetenter Anwälte zu bezahlen. Der Impfzwang ist auch baldigst zu erwarten.
Joachim meint
Nur so viel: es ist eine Farce, wenn ausgerechnet die Verantwortlichen des ZDF über INNOVATIVE Inhalte im Zusammenhang mit der Zukunft des öffentlicht-rechtlichen Angebots diskutieren.
(Bei ARD und ZDF reihern Sie in die ersten Sitze)