Manchmal erhascht man einen Blick über den Tellerrand der eigenen Alltagswelt – und ist überrascht, welche intensive Rolle "unsere" modernen Techniken Internet und Mobilfunk auch dort spielen, wo man es nicht vermutet.
Über Meldungen, die solche interessanten Momentaufnahmen enthielten, stolperte ich letzte Woche:
1.) Wäsche im Fluß, Internet mit links
In Bolivien ist das Internet in allen Schichten verbreitet: IT-Frontal berichtet von einem bolivianischen Au-Pair, das seine Gasteltern mit enormer "Internet-Medienkompetenz" beeindruckte. Zuhause in Bolivien wird die Wäsche noch im Fluss gewaschen, aber gleich nebenan steht das Internet-Cafe. Und das wird ganz selbstverständlich von allen Schichten und Altersgruppen genutzt, z.B. um per Videotelefonie mit über den globus verstreuten Familienangehörigen im Kontakt zu bleiben…
2.) Malis Bauern nutzen Handys
Damit sie ihre Produkte verkaufen können, benötigen auch afrikanische Bauern Informationen über den Bedarf und die aktuellen Marktpreise. Dazu nutzen sie (nicht nur in Mali) vermehrt Handys – so müssen sie nicht mehr auf gut Glück mit ihrer Ware in benachbarte Dörfer ziehen, sondern können konkret planen (IT-Frontal, Netzeitung, Spiegel, Deutsche Welle).
3.) Über 1 Million Kenianer nutzen digitales Geld
40% der Kenianer haben kein Bankkonto, aber jder Dritte Erwachsene in dem Land besitzt bereits ein Mobiltelefon – und diese zahl steigt kontinuierlich. Auf 80% der Fläche des Landes ist der Empfang gewährleistet. Soviel zu den Basiszahlen. Der erst vor kurzer Zeit gestartete Mobile-Paymentdienst M-Pesa hat nach neun Monaten bereits eine Million Kunden: M-Pesa: über 1 Million Kenianer nutzen digitales Geld.