Obwohl immer mehr Menschen online kaufen, bleibt ein erhebliches Misstrauen gegenüber dem elektronischen Handel bestehen. Zirka ein Viertel der deutschen Onliner plant nicht, zukünftig über das Internet einzukaufen. Ein Drittel derjenigen, die künftig online einkaufen wollen, hegen Misstrauen. Unter denjenigen, die keine Einkäufe planen, ist das Verhältnis bereits umgekehrt: Nur noch ein Drittel bringt dem Online-Handel Vertrauen entgegen. Das Vertrauen in den Online-Handel ist somit ein wichtiger Schlüssel für die Einkäufe im Netz.
Welche Maßnahmen ergriffen werden können und wie Sie als Online Händler das Vertrauen potentieller Neukunden erlangen können, zeigt der folgende Zwölf-Punkte-Empfehlungskatalog des BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft):
- Anbieterkennzeichnung: Eine klare Anbieterkennzeichnung ist zur Gewinnung des Kundenvertrauens essentiell. Hierzu gehört die Angabe von Adresse, Telefonnummer und Fax sowie einer E-mail Adresse. Der Kunde möchte wissen, mit wem er es zu tun hat und bei Produktfragen o.ä. einen Ansprechpartner auch telefonisch antreffen können.
- Produktinformationen: Da der Kunde nicht wie im stationären Handel das Produkt „von Hand“ selber auf Gefallen überprüfen kann, werden eine ausführliche Beschreibung und zahlreiche Abbildungen des angebotenen Produkts notwendig . Ein Kundenbewertungssystem kann ebenso vertrauensbildend wirken. .
- Preistransparenz: Informieren Sie so früh wie möglich den Kunden über sämtliche anfallende Kosten: hierzu gehören der Produktpreis, Versandkosten, Nachnahmegebühren, Steuern und alle sonstigen Kosten, die an den Kunden weitergegeben werden. Wird der Kunde erst bei Lieferung über weitere Kosten informiert, reagiert er meist verärgert und entzieht dem Händler sein entgegengebrachtes Vertrauen..
- Lieferbarkeit: Detaillierte Angaben zur Lieferbarkeit werden immer wichtiger. Ist die Ware nicht sofort verfügbar, sollte darauf unbedingt hingewiesen werden.
Negativbeispiel: Ein Online Händler wirbt mit der sofortigen Lieferbarkeit der Ware Im Anschluss an eine Bestellung erhält der Kunde eine E-mail mit der Information ,dass die Lieferung des Großhändlers zunächst abgewartet werden müsse.. - Übersichtlichkeit des Bestellprozesses: Einfach zu bedienende, aufgeräumte Webseiten helfen dem Kunden, sich zu orientieren und eine Bestellung einfach und schnell durchführen zu können. Usability Aspekte ( siehe auch Artikel zu Barrierefreies Internet) sollten auch in Hinblick auf körperlich eingeschränkte Personen berücksichtigt werden. Muss der Kunde erst lange nach dem Warenkorb suchen, springt er schnell zur besser gestalteten Website der Konkurrenz ab. .
- Vertragliche Grundlagen und Widerrufsrecht: AGB und Widerrufsrecht sollten klar und verständlich formuliert und einfach auf der Website zu finden sein. Dem Kunden muss bei Vertragsabschluss deutlich vermittelt werden, dass er die bestehenden AGB bei Eingehen des Vertrages akzeptiert. Am besten ist ein Link zu den AGB während in den Bestellprozess einzubauen..
- Finanzielle Sicherheit: Bei Online-Händlern ist die Zahlungsart Vorkasse beliebt, da Ausfallrisiken so fast ausgeschlossen werden können. Kunden hingegen bevorzugen die Kreditkartenzahlung nach Lieferung, da die Sorge besteht, dass keine Ware geliefert wird. Um dennoch die Zahlungsart Vorkasse beibehalten zu können und gleichzeitig die Befürchtungen der Kunden zu zerstreuen, können finanzielle Garantien wie die kostenlose Geld-Zurück-Garantie von Trusted Shops gewährleistet werden. .
- Technische Sicherheit: Viele Kunden kaufen nur ungern über das Internet, da sie befürchten, sensible Daten wie die der Bankverbindung preiszugeben. Die sichere Übertragung der Daten mit Hilfe der SSL- Verschlüsselung sollte darum erkennbar für jeden Kunden anhand des Schloss-Symbols im Browser erfolgen. .
- Datenschutz: Neben der Gewährung der technischen Datensicherheit sollten weitere persönliche Daten des Kunden mit äußerster Sorgfalt behandelt werden. Die Datenschutzgrundsätze sollte besonders sichtbar auf den Webseiten platziert werden, um so das Vertrauen noch zögerlicher Kunden zu gewinnen. Der Verwendung erlangter Kundendaten zu Werbezwecken ( z. B. zur Versendung von Newslettern) ist ein absoluten ‚NO‘, wenn das Vertrauen des Kunden gewonnen werden will..
- Kundenservice: Auch nach der Bestellung muss auf eine optimale Kundenbetreuung geachtet werden: so sollte dem Kunden unbedingt der Bestellstatus ersichtlich sein. Kommt es zu Lieferverzögerungen, sind diese dem Kunden unverzüglich mitzuteilen. Anfragen des Kunden sollten zeitnah und ausführlich beantwortet werden..
- Kundenbewertungen: Kundenbewertungen wirken auf den potentiellen Kunden vertrauenserweckend. Sie zeigen, dass das Unternehmen nichts zu verheimlichen hat. Leider gibt es noch keinen einheitlichen Standard. Es existiert eine Vielzahl verschiedener Systeme mit verschiedenen Bedingungen. Während sich bei eBay Käufer und Verkäufer gegenseitig bewerten, werden bei Amazon das Produkt oder der Verkäufer bewertet. Bei manchen Systemen können Manipulationen allerdings nicht ausgeschlossen werden. .
- Gütesiegel: Die Zertifizierung durch Gütesiegel gewährleistet für den Kunden eine sichtbare Prüfung des Online-Shops durch Dritte. Das Vertrauen, dass der Kunde dieser möglichst unabhängigen Prüfstelle entgegenbringt, wird auf den Online-Händler übertragen.
http://www.bvdw.org/shared/data/pdf/zwölf-punkte-empfehlungskatalog.pdf
.
Shopanbieter News und Artikel meint
Ich warte ja schon lange auf einen repräsentativen Test, ob die Einbindung von Gütesiegeln wie Trusted Shop & Co die Kaufrate steigert. Ich gehe schon davon aus, schliesslich ist Online-Kauf eine Sache des Vertrauens.Ein Blogbeitrag vom OnlineShopBera
Shopanbieter News und Artikel meint
Gerade war es schon einmal Thema: Man muss erst das Vertrauen der Surfer gewinnen, bevor man sie als Kunden gewinnen kann. Aus einem etwas anderen Blickwinkel als der BVDW-Maßnahmenkatalog geht Karsten Büttner von der Online-Marketing-Praxis in seinem A