Gemeinsam mit iBusiness und den Branchenexperten Axel Gronen von Wortfilter für Zahlen zu den gewerblichen eBay-Händlern, sowie Karsten Windfelder von 100 Partnerprogramme für den deutschen Affiliate-Markt, haben wir eine Hochrechnung über den deutschen E-Commerce-Markt erstellt.
Das nun von iBusiness veröffentlichte Zahlenmaterial ist das erste, das nachvollziehbare Zahlen für den fragmentierten deutschen Markt für Electronic Commerce vorlegt. Die Prognose setzt die unterschiedlichen Teilmärkte des Onlinehandels – pure ECommerce, Ebay-Handel und Affiliate-Business – in Relation. Dabei bildet das eingeflossene Markt-Knowhow der teilnehmenden Experten die Grundlage für die Kompetenz der Analyse.
Insgesamt sind im deutschen Markt 388.500 Unternehmen im ECommerce-Umfeld aktiv. Diese Zahl setzt sich zusammen aus:
- 169.500 Affiliate-Anbieter
- 150.000 Online-Shops
- 105.500 gewerbliche eBay-Händler (davon 15.000 Powerseller)
Davon sind 36.000 Unternehmen, also jedes elfte, in mehr als einem Marktsegment engagiert.
Basis der aggregierten Zahlen sind eigene Erhebungen, Umfragen unter Marktteilnehmern und Hochrechnungen sowie Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Teilmärkte ist auf iBusiness.de abrufbar unter http://www.ibusiness.de/aktuell/db/713413jg.html
Arthur W. Borens meint
Diese Zahlen hätte ich nun doch noch gerne um die „Karteileichen“, deren Onlineumsatz dauerhaft gegen Null tendiert, bereinigt. Wenn man dann noch die ganzen Nebenberufler mit recht kleinem Zusatzverdienst extrahiert, bleibt vielleicht bestenfalls ein Drittel übrig, das man wirklich ernst nehmen kann.
Martin H. meint
Warum wollen sie „die ganzen Nebenberufler mit recht kleinem Zusatzverdienst“ nicht ernst nehmen? Ich sehe das erste Problem schon darin, dass ich beim Großteil den Verdienst nicht beurteilen kann (weil ich schon allein den Umsatz nicht weiß oder realistisch schätzen kann). Wenn Nebenberufler ihre Vorteile ausspielen (nicht den Preis), dann sollte man sie besser ernst nehmen.
Arthur W. Borens meint
Ich kenne viele Shops, die im Jahr nicht einmal einen Tausender Umsatz generieren. Manche liegen bei 1-2 Hundert Euro. Sorry, aber das sehe ich nicht als ernsthaften E-Commerce an. E-Commerce beginnt für mich dort, wo jemand dauerhaft seinen Lebensunterhalt damit bestreitet.
Würde man diese Gelegenheitshändler wirklich berücksichtigen, müsste man z.B. auch alle privaten ebay-Händler (und andere Auktionen) mit einrechnen, die im Jahr mehr als drei Teile verticken. Folglich müsste die genannt Gesamtzahl wohl um den Faktor drei nach oben korrigiert werden.
Stellt man die Frage, wann der E-Commerce beginnt, gibt es doch nur zwei Möglichkeiten:
1. Nur gewerblich angemeldete Händler. Dann fallen zumindest alle tatsächlich gewerblichen Händler durch das Raster, die bei ebay und Konsorten als „privat“ angemeldet sind oder ohne Gewerbeschein einen Shop z.B. zum Verticken ihrer Bastelarbeiten betreiben.
2. Man macht es einfach nur daran fest, ob jemand irgenwas über Netz verkauft. Dann sind überproportional viele Gelegenheitshändler dabei, deren Umsatz gegen Null tendiert.
Nun sind in der „Expertise“ ja auch noch alle Anbieter aus Partnerprogrammen drin. Ob es richtig ist, auch Unternehmen mitzuzählen, die lediglich dort aktiv sind, sollte noch diskutiert werden. Partnerprogramme sind ja per se nicht unbedingt E-Commerce. Berücksichtigt man aber alle Anbieter ohne nähere Betrachtung, müssen logischerweise auch alle „Merchants“ eingerechnet werden, auch wenn diese nur einen unscheinbaren Textlink auf ihrer Website eingebunden haben und im Jahr vielleicht nur einen Klick generieren. Schließlich funktioniert das System nur durch deren Teilnahme als „Subunternehmer“.
Ich denke, eine vernünftige Abgrenzung nach unten erscheint in der gesamten Bandbreite schon sehr sinnvoll.