Wie wir kürzlich berichteten, wurde Sofortüberweisung kürzlich vom Gegenspieler giropay unter dem Vorwurf dieser betreibe unlauteren Wettbewerb und würde die Sicherheit des Onlinebankings gefährden, verklagt. Der Betreiber von Sofortüberweisung, die Payment Network AG, geht davon aus, dass die Klage nur eingereicht wurde, um ihre Kunden zu verunsichern.
„Wir sehen der Klage von Giropay gelassen entgegen“, erklärt Jurist Dr. Jens Lütcke, CFO der Payment
Network AG in einer Stellungnahme die uns heute erreichte. „Ein profitableres und erfolgreicheres Geschäftsmodell als unlauteren Wettbewerb darzustellen zeigt, dass Giropay nun auf juristischem Wege versucht, sich am Markt zu etablieren. Dieser Versuch wird aber nicht gelingen.“
sofortüberweisung.de und Giropay basieren beide auf Online-Banking. Jedoch agiert die Payment
Network mit sofortüberweisung.de banken-unabhängig. Dies bedeutet, dass in Deutschland Kunden von
fast allen Banken mit sofortüberweisung.de bezahlen können. Gerade diese hohe Abdeckung ist, neben
den niedrigen Transaktionskosten und der Vermeidung von Forderungsausfällen, das stärkste Argument
für Händler sofortüberweisung.de in ihren Shop zu integrieren, um so dem Endverbraucher ein einfaches,
sicheres und schnelles Online-Payment-System anzubieten.
Die Gründe für die unterschiedliche Marktdurchdringung von sofortüberweisung.de und Giropay werden
in der Mitteilung der Giropay GmbH selbst schon angedeutet: Giropay ist für den Handel im Regelfalle
teuerer als sofortüberweisung.de, da die Kostenstruktur mit derjenigen der Payment Network AG nicht
mithalten kann.
„Wir investieren sehr viel Geld in die Sicherheit unserer Systeme, forschen und entwickeln auch weiter
neue Produkte, um Händlern und deren Endkunden neben sofortüberweisung.de weitere Optionen
anzubieten, Betrugsrisiken in deren Onlinegeschäft zu minimieren“, erklärt Christoph Klein, CEO der
Payment Network AG. „Dies schätzen unsere über 10.000 Kunden sehr, zu denen viele renommierte ECommerce-Unternehmen sowie auch viele der großen Payment Service Provider gehören.“
„Wir gehen davon aus, dass der Rechtstreit mit Giropay sich über Jahre hinziehen wird. Wir vermuten,
die Klage wurde nicht eingereicht, weil man sich verspricht, den Rechtstreit zu gewinnen, sondern um sie
dazu zu nutzen, unsere Kunden zu verunsichern“, erklärt Payment Network Jurist Dr. Jens Lütcke. „Die
Payment Network AG bedauert das Verhalten von Giropay, da durch so eine Klage das Vertrauen der
Endverbraucher in Online-Payment-Verfahren geschwächt wird und dies dem gesamten Online-Handel
schadet.“
weiterführende Links zum Rechtstreit :
Interview mit giropay-Geschäftsführer Schlüter
Interview mit SÜ-Vorstand Dr. Lütcke
MAPODO meint
Das sieht ja wieder einmal nach dem Kampf zwischen Goliath und David aus. Viel Erfolg David, macht weiter so!
Arthur W. Borens meint
„David“ hat mit dem Makel zu kämpfen, dass er sich einer wohl auch aus juristischer Sicht fragwürdigen Weise des Handlings von vertraglich vom Kunden geheim zu haltender Daten bedient. Obwohl im Vertrag zwischen Bank und Kunde eine Weitergabe der Geheimziffern an Dritte aus gutem Grund untersagt ist, ist genau DAS die Schlüsselfunktion bei SÜ. Leider wird das bei aller populären Zuneigung für einen vermeintlichen „David“ oftmals vernachlässigt. Mal ganz abgesehen von dem möglichen Sicherheitsloch, das hier entehen/bestehen könnte.
H.P. meint
Sollte die Frage nicht lauten warum eigentlich ausschließlich giropay im Besitz legaler Schnittstellen ist und wie es sein kann das diese für keinen anderen Dienst zur Verfügung stehen? Es gibt defacto keine legale Konkurrenz für giropay weil es keine legale Möglichkeit gibt einen analogen Dienst anzubieten. Meines Erachtens nach wie vor ein Fall für’s Kartellamt.