Wie CRN heute berichtet, rückt die Rückkehr von Media Markt und Saturn Hansa ins Onlinegeschäft näher. Diese sind ja vor wenigen Jahren bereits einmal grandios gescheitert. Wobei dies jedoch vor allem, deren Gesellschaftsstruktur geschuldet sein dürfte. So sind die Geschäftsführer der einzelnen Märkte jeweils auch am jeweiligen Markt beteiligt und wehren sich traditionell gegen einen zentralen Onlineshop, da sie dadurch Umsatzeinbußen zu befürchten haben.
Möglicherweise ist meine kurze Zusammenfassung der Situation inhaltlich nicht ganz richtig dargestellt, sinngemäß stimmt es jedoch so.
Nun jedoch wird Media-Saturn im ersten Halbjahr zunächst in Österreich und den Niederlanden die Rückkehr ins Onlinegeschäft proben. Weitere Länder, so auch Deutschland, sollen folgen.
Laut CRN plant die Retailkette offensichtlich eine enge Verknüpfung von Online- und stationärem Geschäft. Saturn- und Media Märkte sollen die Prozesse der E-Commerce-Plattform künftig ebenfalls nutzen und auf diese Weise den Service für ihre lokalen Kunden erweitern. Über das neue Online-Angebot wird der Konzern das komplette Sortiment von Media Markt und Saturn von Unterhaltungselektronik über IT bis hin zu weißer Ware vertreiben.
Es wird also spannend zu sehen, ob sie es diesmal schaffen, die Diskrepanz zwischen Online und Flächenmärkten zu überbrücken. Möglicherweise dient dieses Modell dann ja auch als Vorlage für Markenhersteller, welche letztlich vor einer ähnlichen Situation stehen.
Einerseits wollen bzw. können sie das Onlinegeschäft nicht den Händlern alleine überlassen. Andererseits müssen sie beim Einstieg in den Internethandel darauf achten die stationären Händler nicht zu verprellen bzw. diese mit ins Boot zu nehmen. Lösungen wie daraus eine win-win-Situation für alle Beteiligten entstehen kann, gibt es. Bedingt oftmals lediglich etwas Willen und Weitsicht der Teilnehmer.
Stocky meint
„Andererseits müssen sie beim Einstieg in den Internethandel darauf achten die stationären Händler nicht zu verprellen bzw. diese mit ins Boot zu nehmen.“
Außerdem müssen sie (die Hersteller) beim Einstieg in den Interhandel nicht nur auf den stationären Händler Rücksicht nehmen, sondern vor allem auch auf den Internethändler als Partner!
blog.carpathia.ch meint
otilie meint
„Lösungen wie daraus eine win-win-Situation für alle Beteiligten entstehen kann, gibt es. “
Ach ja? Beispiele? Ich glaube nämlich nicht, dass es über „die bittere Pille schlucken“ für Händler hinausgeht, um dann bei der ersten Gelegenheit die Marke auszusortieren.
Ganz zu schweigen vom Online-Händler dem es überhaupt gar nichts bringt, wenn seine Marken eigene Online-Shops betreiben – Win-Lose, wie mans auch dreht.
shopanbieter.de meint
Nur ein Beispiel: Bei beratungs- und serviceintensiven Produkten kann explizit auf den Händler in der Nähe verwiesen werden. Ggf. mit Hinweis, dass vorort vorgeführt und getestet werden kann.
Der Herstellershop dient dann vor allem der Anbahnung des Geschäfts. Der Händler verdient am Service, Wartung etc. oder eben durch Lokalkauf.
Falls der Kunde doch beim Hersteller kauft, kann man ihm anbieten über den Händler auszuliefern, ggf. mit Gutschrift für den Händler.
Es gibt auch Händler die möchten mit dem Endkunden nichts zu tun haben, sondern tatsächlich nur ihr Händlernetz stärken.
Grundsätzlich gilt: Es hat niemand gesagt, dass es einfach ist.