Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW 44 probierte Amazon mal wieder was Neues aus: In den Kategorien Möbel und Home Accessoires können Kunden im Shopping-Modus „Scout“ die vorgeschlagene Produktauswahl per Daumen hoch/Daumen runter-Prinzip rudimentär personalisieren. Um Personalisierung ging es auch in einem unterhaltsamen Praxistest: Zwei Redakteurinnen der Internetworld haben vier Wochen lang in Mode-Shops eingekauft, um festzustellen, wie die Shops auf ihre persönlichen Stil-Vorlieben reagieren. Fazit: So gut wie gar nicht. Außerdem hat Alibaba nach reihenweisem Fabel-Wachstum erstmals die eigene Jahresprognose gesenkt; schuld ist aber nicht die Wirtschaft, sondern die Politik. Und zum Schluss noch eine traurige Nachricht: Mit dem Tod von Robert Basic verliert die deutsche Tech-Blogger-Szene ihren Begründer.
Die Themen der Woche
Amazontestet den kürzlich in den USA vorgestellten „Scout“-Modus jetzt auch in Deutschland, hat etailment festgestellt. Bei Scout sollen die Nutzer Produkte per Daumen hoch/Daumen runter bewerten – und der Algorithmus passt dann weitere Produktvorschläge an diese Auswahl an. Personalisierung auf Basisniveau quasi. Vorerst haben die Kunden dabei die Wahl bei Möbeln und Home Accessoires.
Dass Allyouneed geschlossen wird, ist ja schon seit September klar. Bisher hieß es von Seiten der DHL aber zum genauen Zeitpunkt immer: „In der zweiten Jahreshälfte.“ Die ist ja nun schon fast um, deshalb wurde es höchste Zeit für konkretere Angaben. Jetzt hat die DHL ihren Allyouneed-Verkäufern per Mail mitgeteilt: Zum 1.12.2018 ist Schluss.
Alibaba hat trotz deutlicher Zuwächse in den vergangenen Monaten die Umsatzprognose für das noch bis Ende März 2019 laufende Finanzjahr gekappt. Alibaba rechnet nun mit Erlösen von 375 bis 383 Milliarden Yuan (bis zu 48,7 Mrd Euro), das liegt um bis zu sechs Prozent unter der bisherigen Vorhersage. Zur Begründung verwies Alibaba am Freitag auf allgemeine wirtschaftliche Unsicherheiten – wie den Handelskonflikt zwischen China und den USA. Die Alibaba-Aktie gab nach der Ankündigung um 2,42 Prozent nach.->Finanzen.net
Dass sich durch kluge Maßnahmen im Bereich Verpackung eine Menge Geld sparen lässt, sollte klar sein. Wie das aber konkret aussehen kann, verriet Uwe Streiber, Lead Verpackungsmanagement bei Zalando, in einem spannenden Interview. Allein durch den Wechsel der Innenlage in der kleinsten Kartonverpackung von B- auf E-Welle konnte der Berliner Modeversender demnach Tonnen an Papier einsparen. Aktuell arbeitet das Team an der Umstellung auf recyceltes Material. Und auch das Thema Mehrweg-Ladungsträger mit Lösungen wie „Repack“ wird im Logistik-Netzwerk von Zalando diskutiert.
Noch günstiger ist das Verpackungsthema, wenn man die Arbeit externen Marktplatz-Partnern überlässt: Zalando baut aktuell sein Kooperationen mit stationären Händlern massiv aus. 600 Läden sollen bis Jahresende an die Plattform angebunden sein – fast drei Mal so viel wie bisher. Ziel sei es, Same oder Next Day Delivery flächendeckend in Deutschland anzubieten. Aktuell liegt die durchschnittliche Lieferzeit bei zwei bis vier Tagen. Zudem sind für die zweite Jahreshälfte 2019 weitere Services wie Click & Collect oder Return to Store geplant, die mehr Traffic auf die Fläche bringen könnten, berichtet das Handelsblatt.
Hermes rüstet sich fürs anstehende Weihnachtsgeschäft mit mehr Personal, mehr Fahrzeugen und mehr Logistikzentren. Diese Investitionen muss natürlich jemand bezahlen. Deshalb erhebt der Versanddienstleister dieses Jahr zum ersten Mal für geschäftliche Auftraggeber einen sogenannten Peak-Zuschlag an, der im November und Dezember für Paketsendungen gezahlt werden muss. ->Internetworld.de
Läuft bei ebay: Der Marktplatz-Dino machtein den letzten Wochen seinen Händlern mit vielen interessanten Neuerungen viel Freude, jetzt sind die Analysten dran: Der Umsatz legte im dritten Quartal um sechs Prozent auf 2,65 Milliarden US-Dollar zu. Der Gewinn in den ersten neun Monaten stieg von 520 auf 721 Millionen US-Dollar. Auch für das Weihnachtsgeschäft erwartet das Unternehmen mehr Gewinn als von Analysten prognostiziert. ->Reuters.com
Die Diskussion der Woche
Wie gut funktioniert Personalisierung heute schon? Fragt man die Dienstleister, hört man im Allgemeinen: alles prima, Umsatzbringer, Conversion-Treiber. Zwei Redakteurinnen der Internetworldwollten das Thema aber durch die Kundenbrille betrachten und sind einkaufen gegangen. Vier Wochen lang, in sieben Modeshops, mit sehr unterschiedlichen Käuferprofilen. Ihr Fazit? Extrem ernüchternd. Aber wenigstens unterhaltsam zu lesen.
Die Zahl der Woche
Ganze 40.000 Transaktionen pro Monat wickelt Paydirekt, das Online-Bezahlsystem der deutschen Banken, aktuell ab – und das im vierten Jahr seines Bestehens. Zum Vergleich: PayPal dürfte Schätzungen zufolge in Deutschland auf 33 Millionen Bezahlvorgänge pro Monat kommen. ->Finanz-Szene.de
Die Zukunft der Woche
Amazon glaubt offenbar an sein Warenhauskonzept „Amazon 4-star“. In Denver eröffnet gerade eine zweite Filiale, weitere sind geplant. ->CNet.com
Der Abschied der Woche
Robert Basic, Urgestein der deutschen Tech-Blogger und Gründer des Vorreiter-Blogs Basic Thinking, ist am Wochenende im Alter von 51 Jahren seinem Herzleiden erlegen. Nicht nur dem sehr persönlichen Nachruf von Mobilegeeks-Blogger Carsten Drees hört man den Kloß im Hals ob dieser Nachricht deutlich an; auch Exciting Commerce, t3n, natürlich Basic Thinking (das Robert 2009 spektakulär auf ebay versteigerte) und sogar der Spiegel haben Abschied genommen.