Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW 17 hat sich Douglas bei der Online-Parfümerie Parfumdreams eingekauft, die DHL will ihre Abendlieferung ausweiten, Amazon bereitet den Start in der Türkei vor und Konversionskraft versucht, das wichtige Thema Ladezeiten mit einer arg provokanten These auf die Agenda der Online-Händler zu bringen. Und der HDE spielt auch noch mit beim beliebten „Schätzen wir Amazons Anteil am Gesamtumsatz“-Bullshit-Bingo.
Die Themen der Woche
Die neue Douglas-Chefin Tina Müller hat ihren ersten Coup gelandet: Die Parfümerie-Kette übernimmt mehrheitlich den Online-Pure-Player Parfumdreams. Die Marke soll bestehen bleiben, berichtet die Internetworld. Jochen Krisch fragt sich indes skeptisch, welche Optionen Douglas mit Parfumdreams hat.
Die DHL will ihr Angebot für abendliche Zustellung zum Wunschtermin ausweiten, haben die „Kieler Nachrichten“ erfahren. Spätestens Ende Juni können Paketempfänger in allen wichtigen Ballungsgebieten in Deutschland eine genauere Empfangszeit für ihre Sendungen bestimmen. Umsonst ist der neue Service allerdings nicht. Als Zuschlag pro Sendung will der gelbe Riese in der Startphase 1,99 Euro verlangen, später sogar 2,99 Euro.
Cyberport hat eine Kooperation mit Galeria Kaufhof gestartet: Der Elektronik-Multichannler wird Shop-in-Shop-Flächen in den Warenhäusern besetzen. In diesem Jahr werden voraussichtlich schon drei erste Pilot-Stores in Filialen von Galeria Kaufhof eröffnen. 2019 soll die Expansion fortgeführt werden.
Auf dem Gelände der ehemaligen Westfalenhütte in Dortmund hat Amazon sein erstes „Inbound Cross Dock“-Umverteilungszentrum in Europa offiziell eröffnet. Wie eines der modernsten Logistikzentren Europas funktioniert, zeigt ein Video.
Amazon geht in Kürze in der Türkei an den Start – mit eigener Seite, eigenem Lager und Vor-Ort-Büro. Aktuell kontaktiert Amazon türkische Händler und fragt an, ob diese ihre Produkte auf der türkischen Seite listen möchten, hat Mark Steier läuten hören.
Die Diskussion der Woche
19 Millionen Euro Umsatz verbrennt der deutsche E-Commerce pro Sekunde Ladezeit– zumindest wenn man davon ausgeht, dass pro Sekunde Ladezeit die Conversion Rate um bis zu sieben Prozent sinkt, wie das Konversionskraft tut. Ein bisschen plakative Provokation kann vermutlich nicht schaden, um das vernachlässigte Thema Performance aufs Tapet zu bringen.
Die Zahl der Woche
Seit Amazon vorletzte Woche seine Quartalszahlen vorlegte, hat die Disziplin „Orakeln über die Amazon-Dominanz“ in der Branche Hochkonjunktur. Nachdem sich die Schätzungen zu Amazons Anteil am deutschen E-Commerce-Gesamtumsatz zuletzt in immer schwindelerregendere Höhen aufschwangen (t3n: 53 – 64 Prozent; Fostec & Company 62 Prozent), versucht es jetzt auch der HDE und schätzt, dass 46 Prozent der E-Commerce-Umsätze in Deutschland2017 auf Amazon entfielen. Allein über den Amazon Marketplace wurden ein Viertel der gesamten deutschen E-Commerce-Umsätz erwirtschaftet, so der Verband.
Und weil wir jetzt auch mal mit unbestätigten Zahlen um uns werfen wollen: Jeff Bezos neue Villa hat 25 Badezimmer. Keine Ahnung, woher die Computerbilddas weiß. Aber wir wollten es nur mal so erwähnt haben.
Die Zukunft der Woche
US-Prime-Mitglieder müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. Amazon hebt die Abogebühren für Neumitglieder ab dem 11. Mai von 99 auf 119 US-Dollar pro Jahr. Das entspricht einem Preisanstieg von rund 20 Prozent. Amazon begründet dies mit viel Mehrwert für den Kunden und hohen Kosten für den Anbieter. ->The Verge
Die EU will bei ihrem 2014 eingeführten Widerrufsrecht für Online-Händler nachbessern. Unter anderem sollen Händler Rückerstattungen erst dann leisten müssen, wenn die Ware tatsächlich bei ihnen angekommen ist – und nicht über Gebühr gebraucht wurde. Ein notwendiger und längst fälliger Schritt, meint Onlinehändler-News.