Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW 11 hat Google einen neuen Versuch gestartet, Amazon als Produktsuchmaschine Nummer 1 Paroli zu bieten. Der weltgrößte Online-Marktplatz wiederum kommt gerade in Großbritannien durch das bald anstehende neue Finanzgesetz unter Druck und überprüft gerüchtehalber schon mal in vorauseilendem Gehorsam, ob die Marketplace-Händler auf der Plattform auch alle eine britische Umsatzsteuernummer hinterlegt haben. Und die deutsche Nummer 3 im E-Commerce, Otto, hatte mit einer Algorithmus-Änderung bei Google zu kämpfen und stürzte im SEO-Ranking empfindlich ab.
Die Themen der Woche
Google will sich von Amazon nicht kampflos abhängen lassen: Das neue Projekt „Shopping Actions“ soll Google auch als Produktsuchmaschine wieder nach vorn bringen. Damit können US-Händler künftig ihr Inventar über die Google-Suche listen und Kunden, die nach Produkten suchen, können diese händlerübergreifend in einem Warenkorb kaufen und über Google Express bestellen. Auch der smarte Lautsprecher Google Home findet die Produkte und legt sie in den Einkaufswagen – damit stellt sich der Assistent deutlich schlauer an als Alexa, die bisher mit dem Einkaufen bei Amazon so ihre Schwierigkeiten hat. In ersten Pilotversuchen stiegen die Warenkörbe von Handelspartnern von Google Express um durchschnittlich 30 Prozent, berichtet die Internetworld.
Home24 soll noch im Sommer dieses Jahres an die Börse, munkeln Insider. Angeblich werden bereits Gespräche mit potenziellen Investoren geführt. Die Bewertung könnte bei 500 bis 600 Millionen Euro liegen, will Gründerszene erfahren haben.
Google hat kürzlich mal wieder ein Update seines Core-Algorithmus vorgenommen. Offenbar ohne Vorwarnung, denn bei einigen Online-Händlern sorgten die Änderungen für regelrechte Abstürze im Ranking. Während Amazon profitierte, musste Otto erheblich zurückstecken. Auch Conrad.de, Fewo-direkt.de und Real.de verloren an Sichtbarkeit, berichtet Onlinehändler-News.
In den neuesten „Exchanges“ sprechen Jochen Krisch und Marcel Weiß über die jüngsten Zahlen und die spannendsten Entwicklungen bei Zalando. Die Geschäftszahlen sind ebenso Thema wie die umstrittenen Entlassungen von 250 Marketing-Mitarbeitern.
Omnichannel, also das Betreiben mehrerer Verkaufskanäle, ist teurer als Online-Pure-Play, so das wenig überraschende Ergebnis einer Studie von Ernst & Young und Arvato. Statt sinnlos in voll integrierte Serviceleistungen zur Deckung jeglicher Kundenwünsche zu investieren, sollten Multichannel-Händler deshalb ihr Augenmerk lieber auf Kundendaten und Bestandsmanagement richten und so gegenüber Online-Pure-Playern Wettbewerbsvorteile erzielen, so der Rat der Studienautoren. ->Best-of-Commerce
Im Onlinehandel sind Wachstumsraten von 30 Prozent und mehr keine Seltenheit. Aber Systeme, Prozesse und die Unternehmensorganisation müssen auch mithalten, um so massives Wachstum stemmen zu können. Martin Himmel von ecom consulting erklärt für t3n.de, wie „Managing Growth“ funktioniert.
Die Diskussion der Woche
Jetzt geht’s los: Amazon UK prüft angeblich seit dem 5. März aktiv, ob Marktplatzhändler eine britische Umsatzsteuernummer im Seller Central hinterlegt haben. Scheinbar reagiert Amazon hier schon mal in vorauseilendem Gehorsam auf das neue britische Finanzgesetz, das noch in diesem Jahr in Kraft treten soll. In den Kommentarspalten von Onlinehändler-News machen viele Marketplace-Händler ihrer Freude Luft, erhoffen sie sich doch von dem neuen Gesetz einen empfindlichen Schlag gegen die steuerfrei agierenden Konkurrenten aus China – und ein Vorbild für die deutsche Gesetzgebung.
Die Zahl der Woche
Wenn Online-Händler Online-Marktplätzen Schulnoten geben, dann sieht das Ergebnis nach Französisch-Schulaufgabe direkt nach den Ferien aus: Eine 3,9 gab’s im Zwischenzeugnis des neuen HDE-Marktplatz-Monitors für die Gebühren- und Provisionsstruktur der Marktplätze, eine 3,7 für die Händlerbetreuung. ->Marketing-Börse
Die Zukunft der Woche
Amazon will angeblich sein Zulieferer-Programm „Amazon Vendor Express“ einstellen. Damit reagiert das Unternehmen einem Bericht von CNBC zufolge auf die hohe Anzahl an Produktfälschungen, die über diesen Kanal in die Amazon-Lager geraten seien. Deshalb wird bei dem Programm im Januar 2019 der Stecker gezogen. Schon ab 21. Mai 2018 sollen keine Aufträge mehr entgegengenommen werden.