Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW 33 hat Facebook seinen virtuellen Flohmarkt „Marketplace“ nach Deutschland gebracht und dürfte damit in der ebay-Zentrale Heulen und Zähneklappern ausgelöst haben. Paydirekt wiederum ist über das Heulen und Zähneklappern schon hinaus und greift jetzt zu rabiaten Mitteln, um seine Nutzerzahlen endlich hochzukriegen. Und auf Internetworld gibt’s ein paar unangenehme Wahrheiten über den Umgang von Amazon mit auffälligen Händlern zu lesen.
Die Themen der Woche
Facebook bringt seine eigene Kleinanzeigen-Plattform „Marketplace“ nach Deutschland und 16 andere europäische Ländern. Über das Tool können Facebook-Nutzer gebrauchte Waren zum Verkauf anbieten oder in ihrer Umgebung nach gebrauchten Artikeln suchen. Die Plattform ist vor zehn Monaten in den USA, Australien und Großbritannien gestartet und verzeichnet bereits 550 Millionen Besucher pro Monat. Gebühren werden für die Nutzung des Marktplatzes nicht fällig, Facebook finanziert auch diesen Service über Werbeanzeigen. Da darf sich ebay Deutschland aber warm anziehen. ->Spiegel Online
Ein Online-Händler wurde vor Gericht abgemahnt, weil er eine zusammengefasste Darstellung all seiner Bewertungen, zusammengetragen von ausgezeichnet.org, in seinem Shop veröffentlichte. Dabei wurde die Formulierung „3.282 Bewertungen von mehreren Portalen“ verwendet. Die könne aber von Konsumenten falsch verstanden werden, argumentierte das Gericht – denn die Darstellung wirft die Bewertungen des Online-Shops sowie des Ebay-Shops und der Amazon Marketplace in einen Topf. Eine Bewertung sei aber nur in Zusammenhang mit einer konkreten Verkaufsseite aussagekräftig. Mark Steier hat die Einzelheiten des weitreichenden Urteils.
Martin Sinner hat die MediaMarktSaturn-Gruppe verlassen. Sinner war im Herbst 2014 zum Geschäftsführer der Group-internen Electronics Online Group aufgestiegen, in der MediaMarktSaturn die Aktivitäten seiner Online-Pureplayer bündeln wollte. Rund um den Elektronik-Versender Redcoon sollten weiter Online-Shops entstehen; aus den Plänen wurde aber nicht viel, wie neuhandeln zusammenfasst.
Der Niedergang von Paydirekt ist aktuell schmerzhaft mitanzusehen: Weil die Registrierungen der Bankkunden bei dem Online-Bezahldienst bisher weit hinter den Erwartungen zurückbleiben, zieht die an Paydirekt beteiligte Sparkassen-Finanzgruppe jetzt andere Saiten auf. Onlinebanking-Kunden zahlreicher Sparkassen bekommen derzeit eine Nachricht in ihr elektronisches Postfach mit der sie automatisch Paydirekt-Nutzer werden, falls sie nicht bis Anfang November widersprechen. Bist Du nicht willig, so wirst Du halt zwangsregistriert. Ob das hilft? ->BargeldlosBlog
Hermes hat in den britischen Midlands sein bisher größtes Logistikzentrum eröffnet und dafür satte 34 Millionen Euro in die Hand genommen, berichtet das Logistik-Watchblog. Der Super-Hub in der Nähe von Rugby soll täglich bis zu 1,5 Millionen Pakete verarbeiten können.
Retourenlabels sind praktisch und kundenfreundlich, aber für den Händler auch ein zusätzlicher Aufwand. Müssen Online-Versender ihren Kunden die Retoure mit solchen Labels erleichtern? Rechtlich gesehen besteht keine Verpflichtung dafür, klärt Onlinehändler-News auf, egal ob der Händler die Kosten für die Rücksendung übernimmt oder nicht.
Wie funktioniert der rechtsichere Handel auf ebay Kleinanzeigen? Ein neuer Verkaufs-Guide des Händler-Bunds zeigt, wie es geht.
Die Diskussion der Woche
Wer das Interview mit Chris McCabe, einem ehemaligen Merchant Investigator bei Amazon und jetzt freier Berater für Marketplace-Händler, auf Internetworld liest, darf nicht zart besaitet sein. „Amazon hat buchstäblich überhaupt keine Geduld für Händler, die die AGBs nicht lesen“, tönt es da, oder: „Mit dem Seller Support zu sprechen, bringt überhaupt nichts“. Händler, deren Account von Amazon gesperrt wird, sollten keine Zeit mit Lamentieren verschwenden, sondern stattdessen einen sehr konkreten Maßnahmenplan erstellen, und dabei „immer an eins denken: Das ist keine Therapie, das ist Business.“ Wer jetzt noch nicht geplättet ist, kann bei Wortfilter.de direkt weiterlesen: Dort verrät Mark Steier in einem ausführlichen How-To-Artikel, wie so ein Maßnahmenplan genau aussehen sollte.
Die Zahl der Woche
Gute Nachricht für alle Händler, die in die Schweiz verkaufen: Die Schweizerische Post friert die wichtigsten Preise im Briefverkehr bis Ende 2018 auf dem heutigen Niveau ein, berichtet ecommerce-vision.de. Außerdem werden ab 2018 Online-Rabatte für inländische Paket- und Expresssendungen eingeführt. Auch Retourenpakete sollen für Privatkunden ab 2018 günstiger werden. Internationale Online-Händler profitieren ab 1. Januar 2018 zudem zusätzlich von einer Streichung der Zollrevisionsgebühr, die bisher bei stichprobenmäßigen Kontrollen von Paketen aus dem Ausland anfiel. An so viel Kundenfreundlichkeit könnte sich die DHL ja mal ein Beispiel nehmen, meinen die Kollegen von ecommerce-vision. Ihr Wort in Gottes Gehörgang.
ric meint
DHL ist auf dem besten Weg, sich von einem der zuverlässigsten zum unzuverlässigsten Paketdienst zu entwickeln, da sollen sie lieber die Preise moderat erhöhen.