Wenn Sie lesen möchten, wie groß genau das Damoklesschwert mit Namen Amazon ist, das über der deutschen Handelslandschaft hängt, dann sei Ihnen die aktuelle Studie „Cross-Channel – Quo Vadis?“ des ECC Köln empfohlen. Die Forscher haben im März 1.500 Konsumenten darüber befragt, wie sie sich zu einem bevorstehenden Online-Kauf informieren und wo sie den Kauf abschließen.
Die „Amazonisierung des Handels“ beginnt, wie die Studie zeigt, schon beim Grundstock für die Kaufentscheidung: Knapp 58 Prozent der befragten Konsumenten nutzen Amazon vor dem Kauf als Entscheidungshilfe und Produktsuchmaschine. Der Trend dürfte sich in den kommenden Jahren noch verstärken: Fast zwei Drittel der befragten Smart Consumer, also jenen meist jüngeren Konsumenten, für die das Smartphone die zentrale Rolle im Alltag spielt, haben sich vor dem Onlinekauf bei Amazon informiert. 83 Prozent davon interessieren sich in dieser Informationsphase für die Preise, die der E-Commerce-Gigant zu bieten hat, zwei Drittel lesen die Amazon-Kundenbewertungen zum gesuchten Produkt. Für ein Drittel der Konsumenten sind die Informationen aus den Amazon-Bewertungen sogar kaufentscheidend.
„Vor allem die Orientierungsfunktion bei Preisen und Marken hat vielfältige Konsequenzen für Händler und Hersteller. Onlinepreise, die weit über den Amazon-Preisen liegen, sind schlichtweg im Netz nicht konkurrenzfähig. Das Markenthema ist vor allem für Hersteller wichtig, die sicherstellen wollen, bei den Kunden präsent zu sein“, erklärt Dr. Eva Stüber, Leiterin Research & Consulting am IFH Köln. Dem ist nicht zu widersprechen.
Kategorien Elektronik und Freizeit zu zwei Dritteln in Amazon-Hand
Kommen wir zum tatsächlichen Kaufabschluss: Auch da hat die ECC-Studie wenig Erbauliches für jeden Nicht-Amazonhändler zu bieten. 45 Prozent der befragten Konsument kaufen hauptsächlich bei Amazon ein. Zehn Prozent nutzen für ihre Online-Käufe sogar „ausschließlich“ Amazon. Besonders erdrückend ist die Übermacht des Online-Giganten in den Produktsegmenten Elektronik sowie Freizeit & Hobby. Fast 64 Prozent der Amazon-Käufer kaufen Elektronikprodukte ausschließlich oder hauptsächlich bei Amazon – im Bereich Sport & Hobby sind es 62 Prozent.
Grundlage der ECC-Studie ist eine Befragung von 1.500 Konsumenten im März 2017. Die Studie kann im IFH-Online-Shop bestellt werden: https://www.ifhshop.de/ECC-Cross-Channel-Studie
Schusterreich meint
Bin schon lange nicht mehr als Händler bei amazon, schon wegen den schlechten Emotionen der Kunden, der hohen Gebühren und den Händler gegen Händler Tool.
Verstehe immer noch nicht wieso Kunden dort einkaufen können. Die Produktbeschreibungen sind dermasen schlecht dargestellt. Ein totaler kudelmuddel. Da ist Rakuten weithoch besser. Jeder Händler sollte mal den ZWF Bericht ansehen und dort sofort kündigen.