Nach über zwei Jahren Entwicklungszeit soll es nun innerhalb des nächsten Monats eine xt:Commerce Enterprise Version geben. Der angekündigten Features und der guten Verbreitung von xt:commerce wegen, hat die Version sicherlich gute Chancen ein Erfolg zu werden. Die xt:Commerce Enterprise wird nicht der GPL unterliegen, was mir wesentlich transparenter erscheint als die bisherige Vorgehensweise.
Die Lizenzpreise ab 179 Euro (xt:Commerce Enterprise Unlimited 990 Euro) finde ich ob der Funktionsvielfalt moderat, wobei (mir) noch völlig unklar ist was etwaige Module, Zusatzfunktionen et cetera kosten werden bzw. wie das überhaupt laufen wird. Module bzw. jetzt Plugins bereitstellen kann ja grundsätzlich jeder Entwickler, doch wie wird er dies den Anwendern anbieten können?
Ich gehe davon aus, dass es offizielle Partner geben wird und diese ihre Plugins entsprechend auf der Webseite von xt:commerce präsentieren werden können.
Was noch auffällt ist der obligatorische Wartungsvertrag (verpflichtend für 12 Monate). Die Kosten hierfür liegen zwischen 4,90 und 14,90 Euro im Monat. Durch den Wartungsvertag erhält man laufend Zugang zu Patches (es wird einen monatlichen Patchday geben), Hotfixes und Updates (auch funktionelle Updates) der jeweiligen Version. Wenn dieser nach 12 Monaten nicht mehr verlängert wird, verfällt der Zugang zu Updates etc.
Support ist beim Wartungsvertrag nicht dabei. Hierfür muss wiederum ein Supportvertrag / SLA abgeschlossen werden. Der SLA Basic beispielsweise kostet 39 Euro im Monat und beinhaltet 15 Supportfälle pro Jahr, eine Antwortzeit max 2 Werktage und nur E-Mail Support. Der Support für die xt:commerce Enterprise Version wird ausschl. auf E-Mail/Ticket Basis durchgeführt. Es wird jedoch auch ein Kundenforum geben, damit diese sich untereinander austauschen können.
Insgesamt bin ich sehr gespannt, wie die Version vom Markt angenommen wird und was die Gemeinde zur Preisgestaltung sagt – gerne hier in den Kommentaren. Den verpflichtenden Wartungsvertrag finde ich einen sehr geschickten Schachzug bzw. letztlich eine versteckte Lizenzpreiserhöhung. Schliesslich wird es die ersten Monate Patches geben müssen. Denn welche Software ist schon fehlerfrei. Dennoch scheinen die Lizenzkosten, nebst Wartungsvertrag noch moderat. Es ist davon auszugehen, dass weniger mit den Lizenzen, denn mit den Supportleistungen Geld verdient wird.
Interessant wird sein, wie sich die Geschichte mit den Modulen bzw. dem Anbieten von xt:commerce Plugins entwickeln wird. Wird sich dafür ein Markt außerhalb xt:commerce entwickeln? Sicherlich kann jemand aus der Leserschaft dies besser einschätzen und ggf. aufklären.
Info: Hier gibt es mehr Links zu xt:commerce und hier eine grosse Übersicht an xt:commerce Dienstleister.
Bernd meint
Gibt es schon Exportscript von xt:Commerce zu Magento?
H.P. meint
Also den 1. Kommentar finde ich dann doch sehr bezeichnend. 😉
Dirk meint
Interessant,
dass man für die Fehler der Entwickler auch noch monatliche Gebühren als „Wartungsvertrag“ getarnt zahlen muss, um an die Patches zu kommen… (Patches = Fehlerbehebung der Entwickler)
OhweOhweCommerce meint
Grundsätzlich ist meiner Meinung nach nichts gegen eine kostenpflichtige Variante einzuwenden, wenn man dafür tatsächlich exklusive Features bekommt. Auch der Wartungsvertrag für den Support geht soweit in Ordnung (auch wenn ich 468 Euro/Jahr recht teuer finde), sofern „15 Supportfälle“ bedeutet, daß man den Support tatsächlich so lange mit einem Problem auf die Nüsse gehen kann, bis das Problem erfolgreich behoben ist. Was mir dagegen wesentlich doller sauer aufstößt ist die Patch-Geschichte: Aus meiner Sicht gehört die kostenlose(!) Lieferung von Patches und Updates zum guten Service. Bleibt zu hoffen, daß man bei der Bestellung einer Enterprise-Version wenigstens nicht noch eine „Servicepauschale“ 2,50 Euro bezahlen muß 😉
Harald meint
Sagen wir mal so:
Es ist absolut nichts gegen 179,00 als Lizenzgebühr zu sagen, aber mit den weiteren Kosten? Da kann man nur sagen „geschickt eingefädelt“. Von Euro 99,00 im Jahr auf was auch immer, aber insgesamt deutlich teuer. Ich hoffe nur, das sich mit den höheren Preisen die Qualität des Supports verbessert, bisher war das leider mehr ein Satz mit „X“. Ich bin jedenfalls nach 1 Jahr wieder raus aus dem Supportvertrag. Sind manchmal etwas schlecht gelaunt gewesen, die Jungs von XT.
Arthur W. Borens meint
Na warten wir mal ab. Eigentlich kann man nur noch positiv überrascht werden, wenn man an das zusammengeschusterte XTC und das einnahmenorientierte (legale?) Lizenzmodell mit der zwangsweisen „Supportgebühr“ denkt. Obwohl, das neue Lizenzmodell lässt auch stark vermuten, dass es vordergründig um das Generieren von Einnahmen geht. Dass sie alles besser bzw. kundenorientierter machen als bisher, müssen die XTCler aber erst noch unter Beweis stellen.
Nichts gegen Lizenzgebühren für gute Arbeit. Aber zur guten Arbeit gehört es auch, jedem Anwender zumindest die Bugfixes kostenlos zu geben. Einen intern höher kalkulierten Verkaufspreis größtenteils in einer zwangsweisen „Wartungspauschale“ zu verstecken, ist m.E. ziemlich unschön.
Bleibt zu hoffen, dass die Software die Erwartungen erfüllt, nicht zu buggy ist und der teure Support dann auch endlich richtig funktioniert. Nicht dass die Anwender sich gegenseitig helfen müssen und dafür auch noch Geld berappen dürfen.
shopanbieter.de Blog für den Onlinehandel meint
Wie angekündigt, hat nun xt:commerce ihre Enterprise Version veröffentlicht. Der auf OpenSource-basierte Lösungen spezialisierte IT-Dienstleister Roman Zenner von cooee eCommerce ist mit dem Drumherum der Veröffentlichung jedoch nicht sonderlich zufrieden