(Gastartikel) – Onlineshops zeichnen sich durch einen hohen Verpackungsmittelbedarf aus und müssen folglich erhebliche Mittel für Material und Personal aufwenden. Trotzdem befassen sich viele Onlinehändler nur am Rande mit der Problematik des Verpackens. Die Folgen sind hohe Lohnkosten, übermäßiger Materialverbrauch, Transportschäden und unprofessionell wirkende Pakete.
Betrachtet man sich die Gesamtrechnung für Versandverpackungen für Onlinehändler, so erweist sich die aufgewendete Arbeitszeit mit einem Anteil von 60-90% mit großem Abstand als wichtigster Kostentreiber. Hierunter fällt die Zeit für den Materialeinkauf, das Verpacken, den Lagerbetrieb und die Bearbeitung von Transportschäden. Das Verpackungsmaterial hat seinerseits einen Kostenanteil von 10-40%. Schließlich fallen noch geringe Kosten durch die Kapitalbindung für Lagerbestände, Packplätze und Verpackungsmaschinen, sowie für den benötigten Raum an. Diese Zahlen machen deutlich, dass eine Reduktion der Gesamtkosten primär durch eine Steigerung der Arbeitseffizienz erreicht wird, während Einsparungen beim Verpackungsmaterial und der Betriebsausstattung nur geringe Effekte zeitigen.
Personalkosten, Materialkosten und die Kosten für die Packplätze sind keine isolierten Größen, sondern sie stehen in einem sich gegenseitig bedingenden Verhältnis. Denn sowohl Investitionen ins Verpackungsmaterial als auch in die Betriebsausstattung führen zu einer Reduktion der Personalkosten. Das Optimum ist am Punkt erreicht, wo durch zusätzliche Ausgaben für Verpackungsmaterial und die Betriebsausstattung keine höheren Einsparungen bei den Lohnkosten mehr erreicht werden können. Für eine Kostenoptimierung ist daher die genaue Kenntnis dieses Zusammenhangs für den eigenen Betrieb entscheidend.
Das Handling ist entscheidend
Für das Aufstellen, Ausfüllen und Verschließen der Versandverpackungen gilt die einfache Regel: Minderwertiges oder ungeeignetes Material muss durch zusätzliche Arbeitszeit kompensiert werden. Viele Onlineshops verwenden in ihrer Anfangszeit die Verpackungen, mit denen sie ihrerseits beliefert wurden und wenden bereits für wenige Pakete Stunden auf. In einer zweiten Phase greifen sie dann auf einfache Kartons zurück, die zwar bereits erhebliche Effizienzsteigerungen bringen, aber immer noch weit von einer optimalen Lösung entfernt sind. Die Einsparpotentiale geeigneter Materialien werden meist erst nach Jahren erkannt.
Dieser Weg kann deutlich verkürzt werden, wenn bei Wahl des Materials von Anfang an ein gutes Handling im Vordergrund steht. Gute Kartonagen lassen sich durch einen einzigen Handgriff aufstellen und durch einen Selbstklebestreifen verschließen. Packband ist so zu wählen, dass eine einfache Verklebung reicht. Hier ist zudem zu beachten, dass Klebebänder auf bestimmte Temperaturen ausgelegt sind, was insbesondere bei winterkalten Packplätzen eine Rolle spielt. Inzwischen existiert ferner ein vielfältiges Angebot von Versandverpackungen, die auf die speziellen Anforderungen des Onlinehandels zugeschnitten sind. Sie lassen sich besonders schnell aufstellen und verschließen und machen den Einsatz von Füllmaterial oft überflüssig.
Ein weiterer Zusammenhang besteht zwischen dem Verpackungsmaterial und den Bearbeitungskosten für Transportschäden. Die Ursache solcher Schäden liegt fast immer in der Verwendung von falschem oder minderwertigem Verpackungsmaterial. Auch hier gilt, dass die Kosten für die Bearbeitung von Schadensfällen die Mehrkosten für sicheres Verpackungsmaterial um ein Vielfaches übersteigen.
Gut handhabbares Verpackungsmaterial führt allerdings nur dann zu Effizienzsteigerungen, wenn die Mitarbeiter die Vorteile auch tatsächlich nutzen. Dazu müssen sie über die Eigenschaften der Materialien informiert und im Umgang mit ihnen geschult werden. Bei unseren Ortsterminen treffen wir immer wieder auf Kunden, die ihre Verbrauchsgewohnheiten auch nach der Umstellung auf hochwertiges Material nicht verändern.
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