An Studien, die das große Potenzial des Mobile Commerce beschwören, mangelt es beileibe nicht. Eine aktuelle repräsentative Online-Umfrage des Versandhandelsverbands bvh und von Creditreform Boniversum liefert aber ausnahmsweise einmal einen Grund, der wirklich plausibel macht, warum sich Shopbetreiber auf immer höhere Mobile-Anteile einstellen sollten:
So liegt der Anteil der Smartphone-Besitzer, die ihr Mobiltelefon auch zum Einkaufen benutzen, bei den Studenten und Schülern bereits bei 48,5 Prozent. Im Vorjahr betrug dieser Wert noch 27,6 Prozent – eine Zuwachsrate von 75,7 Prozent. Die Zahl wirkt einleuchtend: Für die Kids von heute gehört ein Smartphone zu den unverzichtbaren Statussymbolen. Und wer erst einmal eines der Trend-Handies besitzt, nutzt dieses auch früher oder später zum Online-Shopping. Zwar dürfte es sich bei den mobilen Einkäufen der Schüler und Studenten noch in erster Linie um Apps, MP3-Downloads und andere niedrigpreisige Artikel handeln. Doch werden die Youngsters erst einmal voll geschäftsfähig, werden es Händler mit einem stark mobil geprägten Kundensegment zu tun haben.
„Dass Mobile einer der wichtigsten Trends im Interaktiven Handel ist, beobachten wir schon seit 2010. Diese Entwicklung ist allerdings wirklich beeindruckend und sprengt unsere Erwartungen“, erklärt bvh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer zu den Studienergebnissen. Die Schnelligkeit mit der das Mobile Shopping wachse, stehe der Gesamtentwicklung des E-Commerce in nichts nach. Mit der immer stärkeren Verbreitung von Smartphones steige auch die Aufgeschlossenheit der Nutzer, Waren und Dienstleistungen über ihre Geräte einzukaufen.
Hier die weiteren Studienergebnisse:
- Jeder dritte Smartphone-Besitzer in Deutschland (31,7 Prozent) nutzt das Gerät auch zum mobilen Einkauf. Das entspricht einer beeindruckenden Steigerung von 8,3 Prozent zum Vorjahr (Nutzung bei 23 Prozent in 2011).
- Bei der Betrachtung nach Geschlecht zeigt sich, dass Männer mit 36,9 Prozent vorne liegen. Sie nutzen ihr Smartphone mit rund 10 Prozentpunkten intensiver als Frauen. Dennoch legen auch Frauen bei der Smartphone-Nutzung für mobile Einkäufe deutlich zu (26,7 Prozent; plus 5,9 Prozent gegenüber 2011).
- Zudem bezahlen schon 41 Prozent der Nutzer ihre Einkäufe über Mobile Payment Dienstleister. Das entspricht einem prozentualen Wachstum von drei Prozent (Frühjahr 2011: 38 Prozent). 15 Prozent der Smartphone-Besitzer nutzen für die Bezahlung den eigenen Netzanbieter.