eMarketer veröffentlicht eine neue Studie zum Thema „wie das iPad den Onlinehandel verändert“. Dem begleitenden Artikel zufolge zeigten sich bereits in einer Umfrage vom letzten November 41% der iPad-Nutzer interessiert am Onlineshopping mittels iPad (Umfrage in den USA).
Überhaupt scheinen sich iPad-Nutzer zu wünschen, das Gerät möglichst nahtlos in den Alltag zu integrieren. So nannten laut eMarketer viele Nutzer auch das (Video-)Telefonieren als eine Wunschfunktion. Insgesamt boomt ja der Tablet-Markt, für kommendes Jahr wird prognostiziert, dass bereits 12% der US-Amerikaner über einen Tablet PC verfügen. Und natürlich sind die Tablet-Nutzer für Händler besonders interessant: In der Mehrzahl sind es junge, gebildete und wohlhabende Menschen – ideale Kunden also.
eMarketer-Analyst Jeffrey Grau rät Onlinehändlern deshalb, die Tablet-Nutzer rechtzeitig (also jetzt) an sich zu binden:
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub
PS: Ich habe auf facebook eine kleine Umfrage gestartet und würde mich sehr freueen, wenn Sie teilnehmen: https://www.facebook.com/home.php?sk=question&id=169603713097045&qa_ref=qd
Arthur W. Borens meint
Da wird also schon die nächste Sau durch das Dorf getrieben und die letzte ist noch nicht am Ziel angekommen! Wie schön, dass die Analysten schon heute wissen, was wir alle uns morgen wünschen werden.
Aber mal ohne Scherz: Wenn ich mir so ansehe, was ein Shopbetreiber alles tun sollte (?), kommt der ja vor lauter Hypes und „Must Haves“ nicht mehr dazu, sein Geschäft ordentlich zu betreiben.
H.P. meint
Naja, aber irgendwas neues müssen die Agenturen schließlich haben was man den Kunden für etwas Kleingeld andienen kann. Insofern sind Hypes auch mal ganz nützlich, steigert das Bruttosozialprodukt.
Die letzten Hypes sind ziemlich schnell wieder im Nirvana versackt, und so wird es, meiner persönlichen Überzeugung nach, wohl auch diesem „Tablet Hype“ gehen.
Mobile Commerce ist merkwürdigerweise schon seit den Zeiten der UMTS Versteigerung ein Wahnsinnsmarkt, hat aber für Shopbetreiber bislang noch sehr wenig erbracht. Einzig Contentlieferanten und die Mobilfunkkonzerne (und Agenturen die den Hype genutzt haben) haben bislang damit ernsthaft Geld verdient. Für mich sind Tablets genauso wie Smartphones bislang immer noch keine ernstzunehmenden Geräte, ein Spielzeug für unterwegs, für richtiges Arbeiten oder gar ernsthaftes Surfen wohl kaum geeignet. Da die Geräte alle HTML Seiten darstellen können wüsste ich gar nicht wozu man sehr teure und völlig unnötige propietäre Apps machen sollte, wie man zudem alle Möglichkeiten und Notwendigkeiten eines Shopsystems in die eher mangelhaften Oberflächen dieser Apps integrieren sollte ist mir nach wie vor schleierhaft.
Btw., man kann ja heutzutage auch mit Fernseher, Receivern und Spielekonsolen surfen. Die nächsten Absatzmärkte mit wenig Potential stehen also bereits in den Startlöchern, nur eine Frage der Zeit bis irgendein Unternehmen eine Studie finanziert die Millardenumsätze auf diesen Geräten prognostiziert. Die Branche lebt eben auch ein gutes Stück von diesen Hypes.
Arthur W. Borens meint
@HP:
Den wirklichen Reibach mit den mobilen Geräten machten doch bisher nur „Jamba“ und Konsorten. 😉
Ich denke, dass sich die „Pads“ sehr wohl nützlich einsetzen lassen. Einer meiner Kunden hat bereits 2010 den gesamten Außendienst mit iPads ausgestattet und die Netbooks entsorgt.
Die Außendienstler meines Kunden greifen im Beratungsgespräch direkt auf den eigenen Shop zu und erstellen dem Kunden ein individuelles Angebot. Dies liegt dann noch während des Gesprächs als PDF beim Kunden vor. Im Idealfall wird allerdings gleich eine Bestellung generiert. Umsatzsteigerung im Außendienst, seit der Shop diese Funktionen hat und die Mitarbeiter die Pads: ca. 300%. Noch Fragen? 😉
Ich sehe genau dies allerdings nicht als Hype an, sondern als äußerst nützliche Anwendung. Diese soll es ja auch noch geben.
H.P. meint
Ok, in diesem Zusammenhang mag das funktionieren, aber eben nur spezialisiert für solche „Schmalspuraufgaben“. Ich nehme mal an der Shop wird aber nicht als App zugänglich gemacht sondern ist ein normaler Intranetshop mit Aussendienstlerzugang beispielsweise per VPN?
Mein Problem ist halt das in den Studien gewöhnlich Endkundenmärkte mit riesigen Volumina prognostiziert werden, vermutlich um eine Investition in den Bereich möglichst attraktiv erscheinen zu lassen. Und das ist dann ein Hype der versackt wenn sich herausstellt das der Markt entweder nicht existiert oder das Volumen deutlich kleiner ist.
nicola meint
Auch ich habe seit 1999 im E-Commerce viele Hypes gesehen – auch die mit „Mobile“ im Titel (von Paybox bis…). Aber was das iPad angeht (wobei ich völlig offen bin, ob es das „i“ oder andere Pads sind, kann ich mir doch wirklich gut vorstellen, dass der Trend dahin weitergeht.
Ich bin eine notorische Onlinekäuferin, ich kaufe fast alles online. Und bisher gehe ich dazu ins Büro oder eben zum Rechnern „nach oben“ – jedenfalls heraus aus der Familie (und muss dann z.T. die betroffenen Familienmitglieder dorthin mit nehmen). Sollte aber solch ein Pad in den Haushalt kommen, würde ich mit ziemlicher Sicherheit das abends auf dem Sofa beim Fernsehen machen. Da suche ich ja jetzt immer schon die Sachen aus den Katalogen!
Ich bräuchte dann gar nicht mehr aus der Familiensituation herauszugehen – toll! Insofern ist es eben tatsächlich eine im Alltag überzeugende neue Qualität, die das Pad mit sich bringt (Kauf per TV oder Wii überzeugt NICHT, denn da laufen ja Filme oder Spiele gerade, während ich schnell nebenbei das Nötige shoppen will!)
Herzlich, Nicola Straub
Arthur W. Borens meint
Nein, der Shop ist ein normaler Internetshop, den jeder mit jedem normalen Browser besuchen kann. Ich sehe darin keine Schmalspuraufgabe. Darüber hinaus haben die Außendienstler auf dem Pad auch jede Menge Produktvideos, Dokumente und was man sonst noch benötigt, um beim Kunden optimal auftreten zu können.
Was die Deutung der Prognosen angeht, kann ich einerseits zustimmen. Das zielt sehr deutlich auf die Erzeugung von Nachfrage ab. Das ist das Wesen der vielen Säue im Dorf.
Allerdings kann ich mich gut daran erinnern, dass wir in den späten Achtzigern in unserem Computerclub die Leute von der Enterprise unter Captain Picard um ihre „Pads“ beneidet haben und uns kaum vorstellen konnten, jemals zu erleben, dass es sie wirklich gibt.
Als ich 1992 mein erstes „Schwerdranschlepp“-Mobilphone mit gut 4 Kilo kaufte, konnte ich mir auch nicht vorstellen, einmal ein Handy mit knapp 150 Gramm besitzen zu können, das viel mehr kann als nur Telefonieren.
Wir werden sicher nicht umhin kommen, alle diese Geräte und Anwendungen irgendwann in unser ganz normales Leben zu integrieren. Nur kann und soll das nicht ad hoc und vollumfänglich sein.
Deshalb habe ich auch noch kein Smartphone, ich brauche es bisher nicht. Was nächstes Jahr ist, wird sich zeigen. 😉