Lange Zeit wurde ja vor allem der aufmerksamskeitsstarke Mode- und Lifestyle-Versender Zalando hervorgekramt wenn ein Vorzeige-Shop für die Shop Software von Magento gesucht wurde.
Dies wurde oft genug als der möglicherweise letzte noch fehlende Beweis gehandelt, dass sich Magento auch für Onlineshops mit hohem Traffic als Shopsystem der Wahl eigne. Allerdings zogen bereits vor einigen Monaten dunkle Wolken auf, als uns zugetragen wurde dass Zalando beabsichtige die Shop Software zu wechseln.
Zalando wechselt wohl von Magento zu Hybris
Nun bestätigt Jochen Krisch in seinem Exciting Commerce-Blog Gerüchte, dass Zalando sein Shopsystem angeblich wechseln möchte und auf Hybris umsteigen möchte. Grundsätzlich etwas überraschend, da Zalando noch im März seine Zalando-Lounge auf Magento-Basis startete.
Jedoch entging dem aufmerksamen Beobachter nicht, dass kürzlich die Zalando-Präsentation „Ein Leben mit und ohne Magento“ (PDF) bereits nach kürzester Zeit wieder offline gestellt wurde. Die Veröffentlichung selbst war für einen Magento-Referenzkunden (-anwender) an sich schon verwunderlich. Wurde hier doch in einer Folie unter anderem aufgezeigt, welch großer Serverpark für den scheinbar sehr ressourcewnhungrigen Magento-Shop notwendig ist.
Anders als erwartet, entwickelte sich nach Jochens Veröffentlichung nun keine Diskussion in den Kommentaren. Diejenigen die es besser bzw. genau wissen halten sich anscheinend zurück – weder Dementis noch Bestätigung was ja eher auf zweiteres Szenario vermuten lässt.
H.P. meint
Wer sich die Präsentation einmal anzuschauen geruht stellt fest das hier lediglich ein paar Probleme aufgezeigt werden und die teilweise Lösung derselben mit Fremdmitteln wie Solr/Lucene aufgezeigt wird. Letztendlich eine Beschreibung für eine Optimierung des Gesamtsystems das im Falle von Zalando offenkundig aktuell aus 35 Servern (leider nicht aufgeführt wieviel Kerne insgesamt zur Verfügung stehen), davon 8 für die Datenbank und interessanterweise 4 allein für memcache, besteht. Bei lediglich 10.000 Produkten ist das natürlich schon ein gewaltiger Hardwareaufwand, selbst wenn die Seite durchaus ordentlich Traffic haben sollte.
Ein Hinweis das auf hybris umgestellt werden soll findet sich bei Jochens Blog übrigens auch nicht, lediglich ein Hinweis das man eventuell zu wechseln gedenken würde. In diesem Zusammenhang würde ich aber das PDF nicht bringen wollen, schließlich hat man sich hier Gedanken gemacht wie man trotz des offenbar massiven Hardwareaufwandes weiterhin Magento nutzen kann. Bei dem Projekt wurde dann übrigens die Suchfunktion / Filter als Problem ausgemacht, darauf konzentriert sich zumindest die im PDF beschriebene Optimierung bzw. genaugenommen deren Ablösung durch Solr/Lucene. Die Vorteile sind klar, Lucene skaliert schlicht auch über größere Datenbestände, nicht das erste größere Projekt das darauf zurückgreift.
Ich wüsste übrigens nicht warum man, auch als Nutzer einer Communityversion deren Nacĥteile verschweigen sollte. Gerade das PDF zeigt ja auf welche Ansätze für eine Magentooptimierung genutzt werden können, somit eine Hilfe für alle die ähnliche Probleme haben.
Ich persönlich finde die Serveraufteilung übrigens sehr interessant, wer mag kann da jede Menge Annahmen ableiten. 4 Memcache Server bedeuten das der größte Teil des Shops