Angesichts des Trends zum Multichannel-Verkauf und immer stärkerer Aktivitäten der klassischen Einzelhandelsmarken im Onlinehandel, ist es eine naheliegende Strategie für E-Commerce-Betreiber, selbst den Einstieg in den stationären Handel zu wagen.
Ladengeschäft als Exponsionsstrategie für Onlinehändler
Dass dieser Schritt auch für gestandene E-Tailer eine probate Option sein kann, zeigt das Beispiel von Notebooksbilliger.de. Der Laptop-Spezialist zählt auf Grund von attraktiven Preisen und cleverem Marketing zu den umsatzstärksten deutschen Onlineshops im IT-Segment.
Dennoch reizte das Unternehmen der Ausflug in den vermeintlich altmodischen Stationärhandel. In München eröffnete Notebooksbilliger.de im Frühjahr 2010 seinen ersten Store. Im Ladengeschäft, das zentral aber in keiner Lauflage gelegen ist, bietet das Unternehmen seitdem eine beachtliche Auswahl an aktuellen Rechnern und Zubehörartikeln an sowie die Möglichkeit zur Abholung von Internetbestellungen.
Das Besondere: Notebooksbilliger.de bietet die Waren auch im Store zu Onlinepreisen an – und das trotz Fachhandels-Beratung und deutlich höheren Betriebskosten. Ob sich das Ladengeschäft – von dem Unternehmen ausdrücklich als „Experiment“ bezeichnet – langfristig etabliert, wird sich zeigen müssen. Doch nach den ersten Monaten berichtete Notebooksbilliger.de von einem vollen Starterfolg und plant jetzt Niederlassungen in Konstanz, Metzingen und Sarstedt, dem Hauptsitz der Firma. Auch ein Geschäft in Wien sei geplant, wie Geschäftsführer Arnd von Wedemeyer in einem Zeitungsinterview bekräftigt.
Popup-Stores
Dass das Thema Stationärhandel nicht immer gleichbedeutend mit einem klassischen Ladengeschäft sein muss, zeigt aber das Beispiel Pop-Up-Stores.
In großstädtischen Einkaufslagen bieten sich immer wieder Möglichkeiten zur Zwischennutzung von Verkaufsflächen, die gerade für E-Commerce-Player eine interessante Plattform für Experimente bieten können. Pop-Up-Stores sind kostengünstige Versuchsballons, erlauben es das Online-Sortiment neuen Kundengruppen zugänglich zu machen und bieten Bestandskunden die Möglichkeit sich vor Ort mit dem Warenangebot auseinander zu setzen.
Bei dieser Form des stationären Handels geht es somit nicht um eine langfristige Store-Strategie, bei welcher sich das Ladengeschäft selbst tragen muss. Neben etwaigen stationären Mehrumsätzen dient der Pop-Up-Store in erster Linie dazu, die Online-Marke zu stärken und zusätzliche Bestellungen zu generieren.
Handel im Wandel
In unserem demnächst erscheinenden Ratgeber „Handel im Wandel“ werden wir übrigens ausführlich auf die Möglichkeiten und kommende Herausforderungen für Online-Händler eingehen.
Wie immer, wird es diesen umfangreichen (ca. 100 DIN A4-Seiten stark!) Ratgeber für die Leser zum kostenlosen Download geben, voller Praxistipps stecken und wahrscheinlich die Möglichkeit für E-Commerce-Anbieter und Dienstleister bieten, sich und ihre Leistungen zu präsentieren.
indien-schmuckkunst meint
Was sind bitte „Pop-up“ Stores. Muss man das jetzt einfach kennen? – eine kurze Info was das überhaupt ist wäre angebracht.
eine interessant Info für mich wäre auch der Bereich Kommissionsgeschäft. Findet sich darüber auch was in ihrem Ratgeber?
Fabfive24 meint
Wenn sich da mal nicht die reinen Onlinehändler eine blutige Nase holen! Ein richtiger Laden kostet viel mehr Geld als eine Lagerhalle auf der grünen Wiese. Personal das auch reprentabel sein sollte!
Michael Bröske meint
Zur Info: Popup Stores sind Läden, die für eine bestimmte Zeit, meisst in Großstädten, aufmachen, um dann wieder zu verschwinden und in einer anderen Stadt zu erscheinen. Korres (griechische Pflegemarke) hat so etwas mal in München gemacht. zum Erfolg kann ich nichts sagen.
Grüße
Michael