Erst kürzlich wurden wir über XING darauf aufmerksam, dass Oliver Viering nun Geschäftsführer bei xt:Commerce ist. Was mangels Zeit wenig Aufmerksamkeit fand, ist deutlich interessanter als dass heute bekannt wurde, dass Mitgründer und jetzt Ex-Geschäftsführer Guido Winger das Unternehmen verlässt.
Schon lange wird von Partnern berichtet, dass der Haussegen bei xt:c schief hing. Dieser wurde jetzt im Zusammenhang mit der Übernahme durch den Payment-Provider SafeCharge offenbar gerade gerückt.
Im Rahmen der Übernahme soll sich nun einiges ändern. Als kurzfristige Maßnahme wird eine neue xt:Commerce Niederlassung in Berlin eröffnet, die sich aus Support-, Marketing und Salesabteilung zusammensetzt. Auch das xt:Commerce Entwicklerteam wird verstärkt.
Man darf gespannt sein, ob der Investitionsschub xt:commerce aus dem drohenden Dornröschenschlaf wachküsst. Zumindest die Beteiligten sind sich sicher, dass xt:c goldene Zeiten bevorstehen.
So äußert sich David Avgi CEO SafeCharge International in einer Pressemitteilung zu dem Deal wie folgt: „Mit xt:Commerce bekommen wir einen der innovativsten Entwickler von e-Commerce Lösungen in Europa mit Plänen international zu expandieren. Ich bin sicher, daß die Kombination von Safecharge und xt:Commerce uns international als führenden premium Service Anbieter in der e-Commerce Branche positionieren wird.“
Auch der verbleibende Mitgründer und CEO von xt:Commerce ist sich sicher, dass die vorhandenen umfangreichen Ressourcen und die bestehende Infrastruktur bei Safecharge International xt:Commerce internationale Märkte öffnen und eine der fortschrittlichsten e-Commerce Plattformen liefern werden.
Wir werden sehen.
H.P. meint
Na, da würde mich ja mal interessieren was die xt:c GmbH gekostet hat.
Wie auch immer, Safecharge ist nicht mal mir wirklich ein Begriff, die Firma sitzt offenbar auf der Isle of Man und ist eine Limited, klingt alles irgendwie nicht nach einem hohen Kaufpreis.
Interessant wäre auch was mit den anderen Gründern passiert, Mario Zanier scheint ja an Board zu bleiben.
Als Expansionsstrategie natürlich nicht schlecht, so kommt man automatisch in eine hübsche Anzahl an Shops. Ob das Angebot dann auch genutzt wird ist natürlich eine andere Frage.
Hans Ophüls meint
Ich halte es für bedenklich, wenn ein Anbieter von Zahlungssystemen ein e Shopsoftware übernimmt. Da steht das Interesse im Vordergrund, die eigene Zahlungsdienstleistung zu vermarketen. Aber sind wir uns mal im klaren darüber, ein Prozent von 100 Mio ist immerhin noch 1 Mio Euro.
Ber meint
Soviel ich glaube zu wissen…
xt:Commerce ist freie Software unter der GNU/GPL Lizenz.
Vermutlich werden 98% der Einnahmen dafür verwendet, Seiten auf denen man das Programm frei runter laden kann, löschen zu lassen.
Das hat mich, und wahrscheinlich so auch 99 von 100 potenziellen Kunden, gehindert xt:Commerce zu installieren und jemals weiter darüber nachzudenken.
Was es da für Gründe gab, die Firma zu verlegen, werden wohl nur deren engste Rechtsanwälte wissen.
@Ber meint
@Ber: Um mal den zweiten Satz der Wikipedia zu zitieren:
„Bis zur Version 3.x stand xt:Commerce unter der GNU General Public License (GPL). Der Nachfolger „Version 4″ hat bei Herausgabe den Namen Veyton erhalten. Im Gegensatz zur bisherigen Entwicklungslinie ist Veyton eine komplette Neuentwicklung und steht nicht mehr unter GPL. Veyton unterstützt die Verwaltung mehrerer Shops.“
Wäre auch für Dich in zwei Minuten zu finden gewesen…