(Gastartikel) Bereits bei der Auswahl einer Online-Shop Software werden die Weichen für den späteren Online-Marketing Erfolg gestellt. Zumindest im Bezug auf bestimmte Teildisziplinen des Online-Marketings. Eine ausführliche Erörterung oder ein Vergleich aller am Markt erhältlichen Shop-Systeme würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Exemplarisch kann diese Aussage aber am Vergleich der beiden kostenlosen Open-Source Systeme xt:Commerce (Version 3.x) und Magento (Community Edition) deutlich gemacht werden. Es werden vier Aspekte untersucht, die jeweils einen Ausschlag für den Online-Marketing Erfolg eins Shops geben können. Der Vergleich bzw. die gemachten Ausführungen lassen sich natürlich auch auf andere Systeme übertragen. In meinem Whitepaper, welches zum kostenlosen Download bereit steht, wurden weitere Erfolgsparameter untersucht.
In so fern stellt sowohl dieser Artikel als auch das angesprochene Whitepaper nur einen Denkansatz dar, der bei der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Shop-Software berücksichtigt werden sollte.
Shop Software und Suchmaschinenoptimierung
Suchmaschinenoptimierung ist eine Teildisziplin des Online-Marketings. Am Vergleich von xt:Commerce und Magento wird deutlich, wie unterschiedlich Shopsysteme in Bezug auf ihre Suchmaschinentauglichkeit sein können. xt:Commerce ist zu einem Zeitpunkt entstanden, zu dem die betriebswirtschaftliche Relevanz von suchmaschinenoptimierten Shopanwendungen noch nicht so hoch war wie heute.
Magento hingegen wurde erst im Jahr 2008 veröffentlicht und verfügt bereits im Standard über viele Eigenschaften, die wichtig für gute Platzierung in Suchmaschinen sind. So sind beispielsweise die Links schon im Standard als sogenannte sprechende URLs anlegbar. Der Browsertitel und die Meta-Daten (Titel, Keywords, Beschreibung) können je Produkt angepasst werden. Die Verknüpfung von Produkten untereinander ist leicht möglich.
Um mit Magento gleich zu ziehen, müssen bei xt:Commerce verschiedenste Nachbesserungen vorgenommen werden. Dieses kann in Form von Extensions, die nachinstalliert werden müssen, geschehen. Es gibt verschiedenste Anbieter[1], die Erweiterungen zur Verbesserung anbieten.
Zumeist werden diese Erweiterungen gegen ein entsprechendes Entgelt angeboten und liefern unerschiedlich gute Ergebnisse. Manche Erweiterungen funktionieren gut. Manche weniger. Manche nur unter bestimmten Konstellationen.
Im Bezug auf die bereits im Standard vorhandene SEO-Fähigkeit punktet Magento deutlich gegenüber xt:Commerce.
Shop-Software und der Long-Tail
Der Long Tail bezeichnet alle Suchbegriffe abseits der großen, stark umkämpften Keywords. Bei vielen klassischen Websites geht es in der Suchmaschinenoptimierung nur um einige wenige, stark umkämpfte Keywords.
Bei Online-Shops verhält sich das mit der Suche oft anders. Ein Beispiel: Für meinen Shop www.az61.de, bei dem es primär um einen Vokabeltrainer geht, sind die wichtigsten Keywords „Vokabeltrainer“ und „Vokabelprogramm“. Diese werden oft gesucht. Das Gegenstück zu diesen Keywords ist der Long Tail.
Dabei handelt es sich um Suchbegriffe und Begriffskombinationen, die weit ab von den wenigen, hart umkämpften Suchbegriffen sind. Die folgende Tabelle verdeutlicht diese Aussage. Sie zeigt einen Ausschnitt aus der Statistik für einen Tag im Oktober 2009 für den Online-Shop www.az61.de.
Keyword | Zugriffe | Keyword | Zugriffe |
vokabeltrainer | 386 | englisch bildbeschreibung vokabeln | 4 |
Vokabelprogramm | 254 | englisch vokabeln wirtschaft | 4 |
französisch vokabeln lernen | 33 | französisch lernen vokabeln | 4 |
französische vokabeln | 27 | französisch thema jugendliche | 4 |
vokabeltrainer fürs handy | 25 | französisch vokabeltrainer mac | 4 |
vokabeltrainer kostenlos | 20 | russische adjektive | 4 |
russisch vokabeln | 19 | schreibtechnik | 4 |
englisch vokabeln lernen | 18 | schulhomepage | 4 |
Dieser Long Tail ist extrem wichtig für Online-Shops. Oft ist die Anzahl der Besucher, die über den Long Tail zu einem Shop gelangen, in der Summe viel größer, als die Anzahl der Besucher, die über eine Handvoll auserlesener Top-Keywords zum Shop gelangt. Der Long Teil deckt oft tausende Wortkombinationen ab, an die man kaum denkt. Außerdem sind Besucher, die über den Long Tail kommen, oft sehr kauffreudig.
Die Long Tail Optimierung wird auch deshalb immer wichtiger, weil sich das Suchverhalten der Internetnutzer geändert hat. Suchten die Nutzer früher oft mit einem Suchbegriff, so geht der Trend immer mehr zu 2-4 Wortkombinationen. Ein Online-Shop, der grundsätzlich gute SEO-Eigenschaften mit sich bringt, ist daher im Vorteil gegenüber solchen Shops, die diese Eigenschaften und Funktionen nachrüsten müssen. Magento punktet diesbezüglich also erneut gegenüber xt:Commerce.
Shopsoftware und Keyword-Advertising
Was eine Landing-Page eigentlich ist und wie interessant sie für das Online-Marketing sein kann, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Falls nicht, empfehle ich dazu folgende Blogbeiträge und die dort verankerten Screencasts:
http://www.lammenett.de/blog/onlinemarketing/der-kurze-weg-zur-optimalen-landingpage.html
http://www.lammenett.de/blog/keyword-advertising/landingpage-versus-homepage.html
http://www.lammenett.de/blog/onlinemarketing/website-optimizer.html
Damit Landing-Pages auch in Shop-Systemen schnell und effizient erstellt werden können, muss eine Shopsoftware über ein Content Management System Modul (CMS) verfügen. Andernfalls kann die Landing-Page nur manuell erstellt werden, also mittels HMTL-Editor außerhalb des Shops oder mit einem Drittsystem. Zweifelsohne sinnvoller ist aber die Erstellung und Verwaltung von Landing-Pages innerhalb der Shopsoftware.
xt:Commerce und Magento besitzen jeweils ein kleines CMS, mit welchem eigene Seiten einfach hinzugefügt werden können. Doch auch hier gehen die Möglichkeiten der beiden Systeme deutlich auseinander. Mit Magento kann der Shopbetreiber wesentlich flexibler Landing-Pages erstellen.
Die Betonung liegt hier auf Shopbetreiber – nicht auf Programmierer. Um ein vergleichbares Ergebnis zu erreichen, müsste man bei xt:Commerce einen Programmierer bemühen. Einige Beispiele verdeutlichen diese Aussage:
Magento erlaubt hohe Flexibilität bei der Erstellung verschiedener Seitentypen. Ob eine Seite beispielsweise einspaltig, zwei- oder dreispaltig ist kann im Backend ohne Programmierkenntnisse festgelegt werden.
Ferner erlaubt Magento die flexible und einfache Kombination von CMS-Textblöcken (sogenannte statische Blöcke) und Artikelangeboten auf einer Seite. Diese Seiten erfüllen nicht nur als Landing-Pages im Keyword-Advertising oder im Affiliate-Marketing gute Dienste. Mit Text angereicherte Shopseiten haben oft auch bessere Chancen auf ein gutes organisches Listing bei Google.
Auch die Möglichkeit, den Website Optimizer von Google relativ komfortabel auf Landing-Pages und natürlich auch auf Shopseiten einsetzen zu können ist sicherlich ein Highlight von Magento. Mit dem Website Optimizer können die Ergebnisse im Keyword-Advertising durch sogenannte A/B Tests optimiert werden. Magento ermöglicht quasi die Integration dieser Funktionen über eine Google API. Die folgende Abbildung zeigt das Backend von Magento und die zur Verfügung stehenden Google APIs.
Natürlich lassen sich derartige Funktionen auch manuell in jeden beliebigen Shop nachrüsten. Es ist allerdings ein Unterschied im Bezug auf Kosten, Wartung und Pflege, ob hierzu dann ein Programmierer oder ein externer Dienstleister beauftragt werden muss, oder ob die Funktionen einfach nur im Backend freigeschaltet werden müssen.
In jedem Fall wird aber wiederum deutlich, dass schon die Auswahl eines Shops-Systems Implikationen auf das spätere Online-Marketing haben kann.
Shop Software und die Google Sitemap
Google ermöglicht es Webseitenbetreibern und Shop-Betreibern, Seiten bei Google zwecks Indizierung einzureichen. Dieses geschieht über eine XML-Sitemap, die in den sogenannten Webmaster-Tools angemeldet werden muss. Hier ein Beispiel einer XML-Sitemap für den Online-Shop www.az61.de. In der Sitemap werden im Grunde alle Seiten des Shops untereinander aufgelistet. Dabei können pro Seite bestimmte Parameter übergeben werden. Beispielsweise, wann die Seite zuletzt modifiziert wurde, oder wie häufig die Seite in der Regel geändert wird.
Google schreibt hierzu: „Reichen Sie eine XML-Sitemap ein, damit helfen Sie Google Seiten auf Ihrer Website zu finden, die mit den üblichen Methoden alleine möglicherweise nicht gefunden werden“. Die folgende Abbildung zeigt die Google Webmaster-Tools und eine eingereichte Shop-Sitemap.
Die Einreichung einer Sitemap ist also hilfreich für Google und erhöht die Chancen auf eine Indizierung Ihrer Seiten und damit auf eine bessere Position auf der SERP. Doch um eine Sitemap anmelden zu können muss man erst eine haben. Sie merken wahrscheinlich schon, worauf ich hinaus will. Bei xt:Commerce ist die Erzeugung einer Google Sitemap nicht im Standard enthalten. Dieses muss entweder über ein drittes Programm erfolgen, einen sogenannten Sitemap-Generator, oder über ein nachträglich zu implementierendes Modul.
Magento verfügt bereits im Standard über die Möglichkeit eine Google Sitemap generieren zu können. Die Abbildung 4 Konfiguration der Google Sitemap in Magento zeigt das Konfigurationsmenü im Magento Backend. Man sieht sehr schön, dass sämtliche Parameter flexibel einstellbar sind und auch festgelegt werden kann, wie oft und wann die Sitemap neu erstellt wird.
Shopsoftware und Affiliate-Marketing
Besonders für Shopbetreiber kann Affiliate-Marketing ein ganz hervorragender Baustein im Marketingmix sein. Grundstäzlich kann man Affiliate-Marketing über ein Partnernetzwerk wie Zanox, Affilinet oder Belboon betreiben. Für Shopbetreiber haben Partnernetzwerke den Vorteil, dass sie ihre Werbemittel gleichzeitig mehreren hundert oder gar tausend Partnern (also Webseiten) zur Verfügung stellen können und dass sie die Technologie des Netzwerkes verwenden können.
Die Alternative wäre, das Partnerprogramm selbst zu vermarkten. Hierdurch würde der Shopbetreiber die Provision des Netzwerkbetreibers [2] einsparen, hätte aber andererseits Aufwände für die Eigenvermarktung und den Betrieb einer Tracking- und Abrechnungstechnik.
Da die etablierten Netzwerke mittlerweile sehr selektiv geworden sind was die Auswahl der akzeptierten Shopbetreiber angeht, werden immer häufiger Shopbetreiber abgelehnt. Wenn ein Shop abgelehnt wird, oder die Margen eines Shops so eng sind, dass die zusätzliche Provision des Netzwerkbetreibers nicht darstellbar ist, bleibt nur der Betrieb eines Partnerprogramms in Eigenregie. In einem solchen Fall wird eine Tracking-Software benötigt.
Manche Shops verfügen über integrierbare Module. Manche aber auch auch nicht. Wiederum ein Aspekt der deutlich macht, dass bereits die Auswahl der Shop-Software Implikationen auf das spätere Online-Marketing haben kann.
Für xt:Commerce gibt es ein Affiliate-Modul. Für Magento gibt es mit Stand Dezember 2009 noch kein voll integriertes Affiliate-Modul [3]. Allerdings existiert ein Modul, welches Magento an Post Affiliate Pro [4] anbindet. Post Affiliate Pro ist eine sehr umfangreiche Partnerprogramm-Software des amerikanischen Herstellers QualityUnit. Die Software basiert auf MySQL / PHP und wird international vertrieben. Eine herausragende Funktion von Post Affiliate Pro ist die Möglichkeit sogenannte „direct links“ zur tracken.
Je Partner kann ein Shopbetreiber einen oder mehrere URLs bestimmen. Der Partner erhält dann für jeden Kauf der über diese URL gekommen ist eine Provision, auch ohne einen speziellen Trackingcode im verweisenden Link implementiert zu haben. Der Vorteil: Shopbetreiber erhalten auf diese Weise einen lupenreinen Backlink, was sich für die Suchmaschinenoptimierung sehr positiv auswirken wird.
Wiederum ein Aspket der aufzeigt, dass bereits die Auswahl der Shop-Software bestimmte Weichen für das Online-Marketing stellt.
Fazit
Die in diesem Artikel beleuchteten erfolgsrelevanten Aspekte und der Vergleich zweier Shop-Systeme im Bezug auf diese Aspekte verdeutlicht, dass es durchaus gravierende Unterschiede bei gängigen und bekannten Systemen gibt. Die vielen am Market erhältlichen Systeme berücksichtigen die genannten erfolgsrelevanten Aspekte unterschiedlich gut.
Je nach Geschäftsmodell stellen diese Aspekte jedoch wesentliche Entscheidungsparameter für oder gegen den Einsatz einer bestimmten Shop-Software dar. Es ist also von Vorteil, sich im Rahmen eines Auswahlprozesses Klarheit über erfolgsrelevante Aspekte zu verschaffen. Im Whitepaper Shop-Software und Online-Marketing wird diese Problemstellung weiter vertieft.
[1] Beispiele von Angeboten: http://www.xt-shopservice.de/XTC-SEO-Module oder http://www.head-house.de/online-shop-programmierung-xt-commerce/seo-cms-software-xtcommerce.html. Es gibt viele mehr.
[2] Netzwerkbetreiber finanzieren sich durch Provisionen an jeder erfolgreichen Transaktion. Die üblichen Provisionssätze liegen zwischen 20% und 30%. Diese sind zusätzlich zu den Provisionen an die Partner zu zahlen.
[3]Ein voll integriertes Modul befindet sich bei www.inmedias.de/P/Magento in Entwicklung und soll im ersten Halbjahr 2010 veröffentlicht werden
[4] http://www.magentocommerce.com/extension/930 bzw. http://www.qualityunit.com/postaffiliatepro/
H.P. meint
Das Problem geht eigentlich noch sehr viel tiefer.
Natürlich ist Magento sehr viel besser ausgestattet als xtC, auf der anderen Seite muss man aber auch sagen das der Vergleich ganz schön hinkt, denn wenn man schon so etwas machen wollte hätte man mit Veyton vergleichen müssen und nicht mit dem sehr viel älteren und gar nicht in derselben Klasse spielenden xtC. Nur nochmal zur Erinnerung, Magento ist ein Enterprise Grade Shopsystem (von Varien und der o.g. Agentur auch selbst so bezeichnet!).
Wie auch immer, es gibt auch ein paar Nachteile die, vermutlich aus Versehen, „vergessen“ wurden. Für xtC gibt es eine reichhltige Auswahl an Softwarepaketen (auch und nicht zuletzt dank der osC Community!) die es in dieser Form für Magento, zumindest noch nicht, gibt. Es stimmt schon, die Grundausstattung ist bei Magento besser, aber von xtC/osC gibt es Forks die wiederum besser als Magento ausgestattet sind. So gesehen passt der Artikel für mich nur in die, mittlerweile leider offenbar übliche, Äpfel und Birnen Vergleicherei mit der Agenturen mit Magentobackground den Magento Hype aufrecht zu erhalten suchen.
Man kann auch das noch mehr ausweiten, für bestimmte Marketingarten (beispielsweise Google Adwords oder Preissuchmaschinenmarketing) bieten fast alle Shopsysteme, zumal die hier angezeigten, über ungenügende Mittel, vor allem ohne Erweiterungen.
Andere Möglichkeiten sind zwar nutzbar aber nur mit dem entsprechenden Wissen das den meisten Shopbetreibern schlicht fehlt.
Das man xtC entprechend aufbohren lassen kann was allerdings Kosten verursacht ist korrekt. Allerdings sind die Kosten für eine Erweiterung bei xtC deutlich niedriger als die eines Umbaus vom Magento Systemen. Ist vermutlich unbedeutend da man ja mit Magento in der Basisausstattung komplett glücklich werden kann, und wenn nicht, war da nicht gleich um die Ecke eine Magento Agentur?
Noch ein Wort zum Long Tail. Was fehlt, und das obwohl es eigentlich der wichtigste Teil dieser Tabelle sein müsste, ist die Konversionsrate. Der eigentliche Unterschied zwischen „ein Keyword-“ und „Phrasentreffern“ liegt nämlich in der deutlich höheren Konversionsrate und weniger in der Anzahl der Zugriffe selbst. Wen interessieren schon 1000 Zugriffe wenn niemand etwas kauft, da sind mir 10 Zugriffe bei denen 2 etwas kaufen deutlich lieber! Schließlich wird SEO nicht „nur aus Onaniegründen“ betrieben, im E-Commerce ist so etwas zweckgebunden!
Fazit: Der Vergleich ist unfair und eigentlich auch unzulässig. Dient meines Erachtens nur als, etwas fragwürdiges, Marketing einer weiteren Magento Agentur. Auch wenn die Agentur sowohl Magento als auch xtC vertreibt sieht man die Intention hinter diesem Whitepaper einfach zu deutlich. Sorry Herr Dr. Lammenett, das ist, meines Erachtens, weder etwas Neues noch etwas das echten Mehrwert erbringt. Zudem wäre es vielleicht etwas weniger „zaunpfahlwinkend“ gewesen den Artikel nicht gerade von einer Magentoagentur veröffentlichen zu lassen.
Kian meint
danke für deinen ausführlichen Kommentar „H.P.“ – ich denke auch, dass es sich bei diesem Artikel um reine Werbung für eine Agentur handelt – allein schon der Link zum Schluss…
erwin lammenett meint
hi HP, danke für deine ausführliche Stellungnahme. Ich kann zur Aufklärung beitragen:
a. Veyton ist nicht vergleichen worden, weil es kein OpenSource Produkt ist. In meinem Whitepapter, welches Du kostenlos unter http://www.inmedias.de/P/Magento/online-shopsoftware-magento-xt-commerce-vergleich.html Downloaden kannst, habe ich das auch näher erläutert.
b. Die ausführliche Erörterung der erhältlichen Forks würde den Rahmen des Artikels und auch des Whitepapers sprengen. Eines ist aber klar: Aufgrund der architektonischen Unterschiede wird weder ein XT oder OS Fork jemals an die Qualität von Magento oder Oxid tippen können. XT und OS sind alte Hüte. Damit will ich nicht sagen, dass es nicht möglich ist damit gute Shops zu machen. Aber die Zukunft liegt sicher nicht bei XT oder OS.
c. Der Kommentar mit dem Zaunpfpahlwinken ist unpassend. Mit meiner Agentur http://www.typo3-macher.de mache ich mehr XT Projekt als Magento Projekte mit meiner inmedias-Agentur. Es kann mir also keinesfalls eine prädispositive Haltung für Magento unterstellt werden. Wir sind nach wie vor sehr stark im XT-Umfeld unterwegs. Aber die Dinge sind wie sie sind. Der Artikel und auch das Whitepaper können daher nicht als Magento-Werbung abgestempelt werden.
d. Zum Longtail: Meine Erfahrung ist, dass gerade der Longtail gut verkauft. Mehr Suchworte heist oft, näher am tatsächlcihen Bedarf. Daher sind mir Shops, die aufgrund guter SEO-Basiseigenschaften viele Besucher über den Longtail acquirieren, lieber. Meinen Kunden übrigens auch.
Gruss Erwin Lammenett
H.P. meint
Lieber Herr Dr. Lammenett!
a) Das macht den Vergleich aber nicht besser. Dann hätten Sie eben beispielsweise Oxid CE mit Magento vergleichen müssen. Zugegeben, das wird schwierig wenn man bedenkt das efire wiederum ganz anders funktioniert. Wie auch immer, es gibt SEO Forks die ein Magento locker abhängen können was die SEO Fähigkeiten betrifft. Es wäre durchaus fair gewesen das zu erwähnen.
b) Die architektonischen Unterschiede sind sicher ein interessanter Punkt, aber bedenken Sie die Shopbetreibersicht. Dem Shopbetreiber für den ein xtC architektonisch genauso rätselhaft ist wie Magento (was wohl auf den allergrößten Teil der Shopbetreiberschaft zutreffen dürfte, aber als Agentur wissen Sie das ja) ist es erstmal egal welche Architektur druntersteckt, für den gilt das die Kiste läuft und das verkauft wird/werden kann. Ob das nun objektorientiert oder prozedural programmiert wurde ist dem völlig egal! Aus eigener Erfahrung wissen wir was man alles mit einem osCommerce machen kann, es mag schon sein das es nicht den aktuellen Architekturparadigmen entspricht, aber man kann es, zugegeben mit sehr viel Aufwand, immer noch in eine Killerapplikation verwandeln. Magento hat hier einen schwereren Stand, es ist zwar von Haus aus besser ausgestattet, aber es kann auch weitaus schlechter aufgebohrt werden da die Architektur zwar mächtiger, aber auch weitaus schwerer erlernbar ist. Sieht man deutlich am Dienstleisterangebot, nur wenige kleinere Agenturen wagen sich an Magento, bei den Freelancern sieht es noch schlechter aus. Ob die Zukunft bei Magento / Oxid CE liegt halte ich für sehr ungewiss, man sollte nicht vergessen das diese Systeme immer noch Enterprise Grade Systeme sind bzw. als solche klassifiziert werden und sich eigentlich nur für einen Bruchteil der Shopbetreiber überhaupt eignen.
c) Mag schon sein das es nicht Ihre Intention war Werbung zu machen, aber der Ausseneindruck dieses Artikels ist nunmal schwer zu ignorieren, was im übrigen auch daran liegt das in letzter Zeit immer häufiger Whitepaper, Studien, etc. veröffentlicht werden die keinen anderen Zweck haben und bei denen man das auch sofort bemerkt. Gerade im Magentobereich ist das offenbar recht beliebt.
Immerhin, mich tröstet ein wenig das die Links wenigstens alle nofollow sind. 🙂
erwin lammenett meint
Hallo HP,
zu a. Mir kam es darauf an, zwei Systeme zu vergleichen, die ich gut kenne und die wir häufig einsetzen. Beide sollten OpenSource sein, damit nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden. Fakt ist: xtC hat heute immer noch einen sehr hohen Marktanteil. Da kamen vor ein paar Tagen Umfrageergebnisse raus, die das belegen. Warum sollte ich einen Fork heranziehen, den kein Mensch kennt. Der einzig nennenswerte ist XT-Modified, der heute fast so viel Marktanteil hat wie xtC. Die anderen kennen doch nur Insider.
zu b. Da liegt doch genau das Problem. Wenn heute jemand einen kleinen Shop machen will und wenig Ausbaupotential für die Zukunft sieht, soll er ruhig zu xtC oder XT-M greiffen. Ist sicher billiger, weil weniger Komplex. Aber wie viele nehmen heute XT und stellen nach einem oder zwei Jahren fest, dass sie gerne etwas tun würden, was nun sehr umständlich oder gar nicht geht. Die haben dann ihr Geld zum Fenster raus geworfen. Die Realisierung bestimmter Sonderwünschen führt dazu, dass die Updatefähigkeit zum Teufel ist. Bestimmte Dinge wie z.B. Mulitshopfähigkeit gehen gar nicht. Die zweite Botschaft meines Artikels ist: Leute, überlegt wo ihr in 4 Jahren sein wollt, und entscheidet euch dann für eine Software.
zu c. Wie schon gesagt – wir bieten beide Systeme an und sind daher recht neutral. Jedes System hat seine Berechtigung. Aber ich bleibe dabei: XT war gestern. Magento ist morgen.
Gruss Erwin Lammenett
H.P. meint
Lieber Herr Dr. Lammenett!
Ich denke man nähert sich an, freut mich sehr.
Den Vergleich sehe ich zwar nach wie vor nicht, aber Ihr Produktportfolio erklärt natürlich die Auswahl und Ihre diesbezügliche Expertise.
Ich denke das sich Shopbetreiber die min. einen hohen 4 stelligen bis niedrigen 5 stelligen Betrag für Ihren neuen Shop ausgeben können vielleicht tatsächlich für Magento oder Oxid entscheiden können, ist ja auch das Agenturzielpublikum. Die meisten Onlineshops aber die auf xtC aufsetzen sind mit erheblich weniger gestartet worden, für solche Shops kommt Magento wohl auch in nächster Zeit eher nicht in Frage. Ich muss zugeben, ist eine Frage welche Zielgruppe man sieht, wir haben da nicht den Agenturblickwinkel auf Shopbetreiber mit solch vergleichsweise hohem Budget.
Das Magento möglicherweise besser pflegbar ist mag schon richtig sein, aber wenn ich die Sache an eine Agentur übergeben kann ist es mir ziemlich egal wie die Agentur es macht, die Arbeit wird für Betrag x erledigt und fertig. Trifft auf Magento genauso wie auf xtC oder irgendein anderes System zu, ich denke für Magento wird der Betrag, btw., immer höher ausfallen als für xtC, allein schon wegen dem Enterprise Grade Attribut und der schmaleren Contributionauswahl, von Nebenkosten wie beispielsweise Hosting mal ganz abgesehen da ist Magento dann ja doch ein wenig anspruchsvoller als xtC.
Zusammenfassend würde ich die These xtC war gestern, Magento ist morgen durchaus als dem Credo einer Agentur entsprechend sehen, aber persönlich nicht unterstützen. Vielleicht würde ein „Shop selbst machen“ war gestern „Shop machen lassen“ ist morgen besser passen?
Ihre Botschaft mit den 4 Jahren ist schon gut, würde aber schon bedingen das man den Shopbetreibern eine Beratung die diese Bezeichnung verdient zukommen lassen müsste. Da hakt es ja traurigerweise gewöhnlich schon. Wenn Sie einem Shopbetreiber sagen können wo Er in 4 Jahren stehen wird gratuliere ich Ihnen sehr, das dürfte im bestehenden Umfeld in jedem Fall eine sehr wackelige Prognose werden, fast schon egal wie groß das Unternehmen ist.
Noch einmal, dem Shopbetreiber ist es in den meisten Fällen völlig egal welches System drunter liegt, es muss laufen und seine Wünsche erfüllen können. So etwas wie Markenbewusstsein gibt es bei Shopsystemen ja defacto ausserhalb der Agenturen nicht.
Professionelle Shopbetreiber haben sowieso meist keine Kapazitäten Ihre Shops selbst zu warten und zu erweitern, die müssen sich um das eigentliche Geschäft kümmern. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, dazu ist das Geschäft mittlerweile viel zu komplex.
Marcus meint
Magento und Affiliate-Marketing/Partnerprogramm:
Wir beim Affiliate-Netzwerk SuperClix haben bereits jetzt eine kostenlose Hilfe-Datei bereitgestellt, mit der man mit nur kleinen eigenen Änderungen ohne extra Modul auch den Magento-Shop „Affiliate-tauglich“ machen kann, evtl. hilft das manchen Magento-Shopbetreiber weiter:
http://www.superclix.de/hilfe/Partnerprogramm_Betreiber/Trackingcode/Einbau-Anleitungen__Shop-Systeme_/index.html
Marcus
SuperClix.de
Westernshop meint
Hallo, interessante Diskussion hier. Ich bin der Meinung Magento ist eher für den gehoben und erfahrenen Onlinehändler interessant. Es muss auch nicht immer ein Oxid, XTC usw. sein. Es gibt genügend gute, einfache aber auch sehr mächtige kommerzielle Shop-Software, welche kleineren Händlern „Out-of-the-Box“ ein gutes Shop System bereitstellen, ohne dass man immer hohe 5 stellige Summen / Mann-Monate investieren muss.
Alex meint
Man sollte nicht vergessen, dass ich für Magento als absolutes minimum einen 1/4 Server brauche, für xt:C kann es auch mal shared Hosting sein…
Im Grunde ist die Zielgruppe grund verschieden.
Alleine da ich für 3000 Euro entweder einen dürftig ausgestatteten Magentoshop oder einen xt:Commerce Shop mit individuellen Template, OnPage-Suchmaschinenoptimierung usw. und mit allen benötigten Features inkl. WaWi erstehen kann…
CapSystems meint
Kommentar editiert: Gerne informieren wir Sie über die Werbemöglichkeiten auf shopanbieter.de -> http://www.shopanbieter.de/werbung.php