Niemand? – Sollte jeder Onlineshop-Betreiber aber haben! Bereits heute verschenken Onlinehändler beträchtlichen Umsatz wenn sie ihre Produkte nicht in das Google Merchant Center hochladen. Schließlich werden bei den Google Suchergebnissen immer häufiger die Universal Searchs eingeblendet. Und noch ist die Nutzung dieses Umsatztreibers kostenlos.
Aber das dürfte sich eines nicht allzu fernen Tages ändern. Es ist davon auszugehen, dass Google nicht länger tatenlos zusehen möchte, wie sich Amazon mit ihrem Marketplace eine goldene Nase verdient und deshalb künftig selbst ins E-Commerce-Geschäft einsteigt.
Die Voraussetzungen dazu sind ja wie gemalt.
- Google sammelt und besitzt strukturierte Daten in Perfektion
- Google hat mit Google Checkout eine Bezahlart und mit Paypal einen Marktvorbereiter
- Google verfügt mit der Google Suchmaschine DAS Marketinginstrument schlechthin
Und wer die Historie etwas verfolgt, stellt fest wie geschickt Google dabei vorgeht. Sie sammeln mit ihren kostenlosen Produktlistungen jede Menge Händler und strukturierte Daten um sich.
Nirgendwo sonst finden sich an einer Stelle so detaillierte Produktbeschreibungen, Kundenkritiken und Preisvergleiche.
Gleichzeitig wird die Universal Search immer häufiger an prominenter Stelle angezeigt und weiter optimiert. Sehr schön am aktuellen Beispiel von den Internetkapitänen in deren Artikel „Die neue Google-Suchoberfläche: Gut für Shops“ zu erkennen.
Nur dass es nicht allzulange gut für Shops sein wird. Nämlich dann sobald Google beschließt, dass es genug der Experimente ist und Besucher die Produkte über Google Shopping auch direkt ordern können. Was sich Google von Händlern sicherlich teuer bezahlen lassen wird. Man denke nur an die beträchtlichen Provisionen bei Amazon.
Gleichzeitig werden die Chancen für Onlineshops bestimmt nicht leichter, über die organischen Suchergebnisse von Google gefunden zu werden.
Angefeuert wird die Diskussion mit der Tatsache, dass Stephanie Tilenius, ehemals Präsidentin der eBay Marktplätze, im Februar zu Google als „Vice President of Ecommerce“ wechselte.
Dem Unternehmen nahe stehende Personen spekulieren laut New York Times damit, dass Tilenius für Googles Online-Bezahlsystem Checkout und andere Onlinehandels-Aktivitäten zuständig sein werde.
H.P. meint
Quatsch mit Soße, wenn Google mit dem Merchant Center tatsächlich den Preissuchmaschinenmarkt leer fegt haben signifikant weniger Kunden für Ihre Adwords-/Adsense Programme die schließlich massive Geldflüsse generieren.
Die halten die Produktsuche sehr bewusst auf so einem „semiprofessionellen“ Niveau.
Peter meint
Mir erschließt sich weder was AdSense damit zu tun hat, noch dass nur der Handel AdWords buchen würde.
Aber auch für den Handel würde Google AdWords kaum zwingend „sterben“.
H.P. meint
Sicher nicht sterben, aber es wurde bereits diverse Male versucht in weitere Geschäftsfelder vorzustoßen und diverse Male gab es Gegenwehr in Form von „Abschaltung größerer Werbekampagnen“ bei Google die Google zum „Zurückrudern“ veranlassten.
Machen wir uns nichts vor, eine wirklich ordentlich auf die Beine gestellte Preissuchmaschine mit Einstreuung in die Websuche würde den Markt der Preissuchmaschinen schwer in Bedrängnis bringen, eventuell sogar komplett leerfegen.
Auf der anderen Seite aber schalten die Preissuchmaschinen aber auch erhebliche Marketingbudgets über Google, und die würden dann sehr schnell wegfallen.
Google hätte zweifelsohne die Ressourcen eine richtige Preissuchmaschine auf die Beine zu stellen, hat das aber bislang immer versäumt, ich persönlich bin mir sicher das dies einen sehr guten Grund haben wird und wüsste nicht warum sich die Vorzeichen plötzlich ändern sollten und der Angriff auf dieses Segment nun erfolgen sollte.
Man darf auch nicht vergessen das die Preisssuchmaschinen wiederum ein paar Kunden haben (eBay, Amazon & Co) die auch Google Anzeigekunden sind, denen würde es auch nicht gefallen wenn Google da reingreifen würde. Wer jetzt meint das die Preissuchmaschinen ja schließlich keine wirklich große Rolle spielen dem sei gesagt das die großen Preissuchmaschinen fast komplett von großen Medienkonzernen übernommen wurden die auch Ihre Kampagnen fahren. Nimmt man das mal zusammen kommt ein ganz erhebliches Budget heraus das man auf’s Spiel setzen würde, und zwar zugunsten einer ungewissen Einnahmensquelle und einer nachhaltigen Schädigung des Rufes da kaum jemand möchte das ein bisheriger Werbepartner einem plötzlich Konkurrenz macht (siehe Amazon).
Volker Schmidt meint
Google macht 97% der Umsätze aus 2 Geschäftsfeldern. Vielleicht bricht Ihnen der eine oder andere Kunde im Adsens Geschäft weg, wenn Sie den Umsatz durch eine Preissuchmaschine oder Checkout auffangen, warum nicht.
Es wird m.E. nach höchste Zeit, das Google mehr monetäre Standbeine auf den Boden bringt – die Instrumente dazu haben Sie, nutzen Sie diese bislang jedoch nicht.
H.P. meint
Na, das wäre ja mal was wenn sich ein Unternehmen das nicht unerheblich vom Aktienkurs getrieben wird in Zeiten einer Wirtschaftskrise mal das Risiko eines neuen Geschäftsfeldes wagt mit der Gewissheit das der Versuch ein funktionierendes Geschäftsfeld torpediert. Ich würde den Google Junx Nerven bescheinigen wenn die sich das trauen würden.
Allerdings müsste man vorher noch sehr viel an der Technologie schrauben, die Google Preissuchmaschine ist ja nun technisch gesehen kaum konkurrenzfähig und wäre ohne die Sidekicks aus der Suche längst im Nirvana verschwunden.
Volker Schmidt meint
Da stellt sich die Frage: Welches Produkt von Google was nicht zu den besagten 97% gehört ist ohne die ‚Sidekicks‘ der Suche überlebensfähig? 🙂