Wenn potentielle Käufer relevante Suchbegriffe für ihre gesuchten Produkte eingeben, liefern die Suchmaschinen oftmals Zig- oder gar Hunderttausende Ergebnisse. Die Schaltung von Anzeigen ist für Onlineshop-Betreiber oft der schnellste Weg, um die eigenen Produkte so zu platzieren, dass der Interessent sie schnell und ohne Aufwand findet.
Doch was einfach klingt, ist es nicht: wer sich mit Onlinehändlern unterhält oder einschlägige E-Commerce-Foren besucht, stellt schnell fest, wie sehr die Gesprächspartner nach Unterstützung bei der Schaltung ihrer werblichen Anzeigen suchen.
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Aufwendiger Kampf um die vordersten Plätze
Die Probleme beginnen bereits bei der Anzeigen-Erstellung für Google Adwords und enden mit der Recherche von relevanten Suchbegriffen noch lange nicht. Suchmaschinen-Werbung (engl. SEM – Search Engine Marketing) ist oft ein regelrechter Kampf um die vordersten Plätze. Denn im Normalfall bemüht sich eine große Anzahl an Anbietern darum, möglichst ganz vorn zu stehen. Um eine Platzierung auf der wichtigen ersten Suchergebnisseite zu erreichen, bedarf es einer ständigen Kontrolle und Optimierung der Anzeigentexte. Vor allem aber müssen die gebuchten Suchbegriffe („Keywords“), unter denen die Anzeige erscheinen soll, regelmäßig angepasst werden. Dabei können – je nach Produktauswahl – auch saisonale Überlegungen eine wichtige Rolle spielen.
Gute SEO/SEM-Mitarbieter sind Mangelware
Leider können es sich die wenigsten Onlinehändler leisten, eine Fachkraft zur professionellen Betreuung von AdWords-Kampagnen abzustellen. Und selbst wer wollte – solche Mitarbeiter sind schwer zu bekommen. So kommentierte SUMO-Geschäftsführer Philipp von Stülpnagel in einem Vortrag in Frankfurt am Mail kürzlich „Wenn Sie gute Mitarbeiter hierfür finden, kaufe ich Sie Ihnen sofort ab!“. „Nebenbei“ aber lassen sich Erfolg versprechende SEM-Kampagnen nicht steuern, dafür ist der Betreuungsaufwand schlicht zu groß.
Denn das einmalige Anlegen einer AdWords-Kampagne reicht nicht aus: Laufend verändern sich die entscheidenden Kriterien, Algorithmen und Richtlinien der Suchmaschinen. Gleichzeitig müssen die Mitbewerber ständig beobachtet werden, denn auch diese buchen AdWords. Und schließlich sind vielfältige externe Faktoren zu beachten, wie beispielsweise Veränderungen im Such- oder Kaufverhalten der Nutzer. Dies wird nämlich durch Urlaubszeiten, Modetrends, Events wie Olympia und ähnliche Bedingungen unterschiedlich beeinflusst.
Alternative Outsourcing
Bleibt das Outsourcing – doch auch wenn ein Händler seine Suchmaschinenwerbung in die Hände einer spezialisierten Agentur legen möchte, gehen die Schwierigkeiten üblicherweise weiter: Viele Agenturen haben erfahrungsgemäß kein Interesse an Händlern mit (zu) geringen Werbemöglichkeiten, sondern suchen bevorzugt Kunden mit großen Budgets. Und wenn sich dann doch eine Agentur findet, die bereit ist den Aufwand und letztlich auch das Risiko einzugehen, ihre Arbeitsprozesse auf die Bedürfnisse kleinerer und mittlerer Onlineshops einzurichten, macht sich leider dennoch sehr oft und schnell auf beiden Seiten Enttäuschung breit.
Genügend großen Zeitrahmen einplanen
In der Regel lassen Agenturen Kampagnen über einen gewissen Zeitraum laufen, um zu lernen, welche Suchbegriffe gut laufen und wo optimiert werden muss. Dies beinhaltet auch die Feinjustierung bei den gewählten Suchbegriffen, um die Kosten je Klick möglichst niedrig zu bekommen. Dies kostet selbstverständlich Zeit und damit Geld. Zeit aber haben die Kunden – in diesem Fall kleinere Händler und Shop-Neueinsteiger – oftmals nicht. Denn im Gegensatz zur typischen Agenturklientel verfügen sie nicht über das Marketingbudget, um die benötigte Geduld aufzubringen. Doch Agenturen benötigen einen bestimmten Zeitrahmen – erfahrungsgemäß mindestens sechs Monate – um ihre Kompetenzen, wie zum Beispiel Know-How hinsichtlich der gängigen Tools und SEM-Mechanismen, ausspielen zu können.
Know-how teilen
Bei engen Budgets ist es daher besonders wichtig, von Beginn an das tiefe Wissen der Händler um ihre Produkte und Zielgruppen zu nutzen. Händler wissen schließlich, welche Produkte am ehesten beworben werden sollten, welches also die „Schnelldreher mit hoher Marge“ sind, die Aussicht auf den schnellen und hohen Gewinn haben. Zudem kennen sie den USP der beworbenen Produkte oder der Produktgruppe. Beides sind entscheidende Faktoren für die Gestaltung des Anzeigentextes. Bei einer Profi-Schere für Friseure kommt es zum Beispiel auf die Klingenschärfe und Verarbeitung an – diese Eigenschaften gehören entsprechend in den Anzeigentext.
Auf der anderen Seite sollte der Onlinehändler auch wissen, welche Dienstleistungen er von der Agentur erwarten kann und welche Leistungen er selbst bringen muss, damit die Zusammenarbeit ein Erfolg wird.
Die Praxis: Eine Agentur – unterschiedliche Erfolge
Kürzlich durften wir die die Zahlen zu einer dreimonatigen Zusammenarbeit einer SEM-Agentur mit dreißig Händlerkunden eines Shopping-Portals einsehen. Auf dem ersten Blick könnte man sagen „Ein Drittel gut, ein Drittel ’so lala‘ und ein Drittel schlecht.“
Einige Kampagnen verliefen hinsichtlich Konversionsraten, wie auch bei der WKE (Werbekosteneffizienz) sehr zufriedenstellend. So erzielte ein Viertel der Händler einen WKE-Wert von über 3,00. Was bedeutet, dass mit jedem eingesetztem Werbe-Euro mindestens drei Euro Umsatz erzielt wurde. 15% der Händler konnten sogar mehr als fünf Euro Umsatz je Werbe-Euro erzielen, und deren Konversionsraten lagen dann auch bei durchschnittlich 3,2 Prozent.
Allerdings konnte etwa ein Drittel der Händler quasi keinen Umsatz mit ihren Kampagnen erzielen. (Wichtig allerdings: für die Statistiken der Kampagnen wurden nur die ersten 1-2 Monate berücksichtigt!).
Hier ein paar Zahlen für die Freunde der Statistik:
Maximal | Durchschnitt | |
Konversionsrate | 4,81% | 0,88% |
WKE | 5,57 | 1,61 |
Warenkorb | 437,00 € | 41,12 € |
Kommentare eines Experten
Über die Gründe für so unterschiedliche Erfolge sprachen wir mit Bloofusion-Gründer und geschäftsführendem Gesellschafter, Markus Hövener. Bloofusion (http://www.bloofusion.de, http://www.internetkapitaene.de) ist eine Online-Marketing-Agentur für professionelle Suchmaschinen-Optimierung und zielgerichtetes Suchmaschinen-Marketing.
Markus, kannst Du mir mal skizzieren, welche Dienstleistungen Ihr für Onlineshops anbietet?
Das wären die beiden großen Themen SEO (Search Engine Optimization) und SEM (Search Engine Marketing).
Im Kern beider Themen steht jeweils, dass wir herausfinden müssen, was potenzielle Käufer in Suchmaschinen eintippen und wie sie dies tun. Dafür nutzen wir Keyword-Datenbanken, um Suchbegriffe und Suchbegriffskombinationen zu finden.
Speziell für SEO gilt: Wenn jemand für einen Suchbegriff gefunden werden möchte, muss dieser Suchbegriff in einer Seite vorkommen. Ein Online-Shop ist dann „SEO-ideal“, wenn es für alle wichtigen Produktkategorien eine passende Rubrik gibt (also nicht pauschal "Zum Baden", sondern exakter "Waschlappen", "Badeschaum", u.s.w).
Das ist bei uns Schritt eins: Dafür sorgen, dass die Rubrikenseiten auf alle wichtigen Suchbegriffe abgestimmt sind und dort auch hinreichend viel suchwort-relevanter Text zu finden ist. Danach optimieren wir die Produktseiten, damit diese ebenfalls alle relevanten Suchbegriffe beinhalten.
Und dann kommt das große Thema Linkaufbau: Wer gut ranken möchte, braucht jede Menge Links, sie auf ihn verweisen: Von Verzeichnissen, Portalen, Foren, et cetera. Dafür sorgen wir. Wir haben viele Tools, über die wir passende Linkquellen finden können.
Hierzu eine kurze Zwischenfrage: Dabei betreibt Ihr doch richtigen Linkaufbau für Eure Kunden, oder? Bedeutet das, die Links bleiben auch nach Vertragsbeendigung erhalten?
Ja, die Links bleiben erhalten. Wir schalten eben keine Links aus dem eigenen Netzwerk, sondern nutzen andere Websites für dauerhafte und qualitativ hochwertige Links.
Zurück zu Euren Dienstleistungen – Ihr macht ja auch SEM…
Genau. Für das SEM gilt: Wenn man die Suchbegriffe einmal alle hat, ist SEM im Prinzip eigentlich einfach:
a) passende Werbungen für alle Suchbegriffe schreiben,
b) Suchbegriffe einbuchen,
c) auszuschließende Suchbegriffe eingeben,
d) Gebote eingeben.
Die Kampagne lassen wir erst einmal laufen, um zu lernen, welche Suchbegriffe gut laufen und welche nicht. Dann optimieren wir die Kampagne laufend, so dass die richtigen Gebote abgegeben werden. I.d.R. optimieren wir eine Kampagne in Richtung Cost per Conversion (z.B. CPA = 15 Euro). Suchbegriffe, die dafür zu teuer sind, werden runtergeboten.
Für beides (SEO und SEM) bieten wir auch gerne das richtige Tracking an, damit der Kunde immer weiß, wohin die Reise geht und wo wir stehen.
Markus, die oben genannten Zahlen ergeben ja ein sehr differenziertes Bild hinsichtlich der Effektivität von Google AdWords-Kampagnen. Mir scheint, es gibt Produkte für die Suchmaschinenwerbung geeignet sind und für einige sind sie es eben nicht. Ist es so einfach oder gibt es weitere mögliche Gründe für diese erheblichen Unterschiede?
Es gibt nicht nur unterschiedlich geeignete Produkte, sondern auch unterschiedlich geeignete Suchbegriffe: Wir sehen es auch bei einigen Kunden, dass mehrere Suchbegriffe, die zum selben Produkt führen, unterschiedliche Conversion Rates aufweisen.
Ich denke aber vor allem, dass die Gründe oft im Shop selber begründet liegen: Ich bin ja nicht nur Agenturmensch, sondern auch selber Käufer. Und da merke ich einfach, dass es manche Shops gibt, bei denen mir die Kombination aus ansprechenden Bildern, guten Produktbeschreibungen, Rabatten und Service so gut gefällt, dass ich da einfach kaufen muss – und es gibt eben Shops, die nur Produkte auflisten. Und letztlich ist es immer der Shop, der den geworbenen Interessenten zum Kunden gewinnen muss…
Sollte Suchmaschinenwerbung seine Kosten denn grundsätzlich schon beim ersten Umsatz wieder eingespielt haben? Oder ist es eher als ein Werbeaufwand zu sehen, der in der Regel erst nach mehrmaligen Käufen dieses so gewonnenen Kunden wieder reingeholt wird?
Das hängt wohl vor allem davon ab, wie sehr man in der Lage ist, Kunden zu binden. Wir haben im Pharma-Bereich einige Kunden, die auf chronisch Kranke abzielen. Wenn man also einen Diabetes-Patienten über 40 Jahre an seine Online-Apotheke binden kann, kann man natürlich auch wesentlich mehr pro Neukunden ausgeben.
Bei Low-Interest-Artikeln sehe ich das natürlich anders: Da wäre es gut, wenn AdWords kostendeckend gefahren wird. Bei günstigen Artikeln mit geringer Marge wie Bleistiften klappt das natürlich nicht. Aber wir haben viele Kunden, die einen sehr hohen Anteil einmaliger Käufe haben und damit sehr gut zurechtkommen.
Wichtig ist es also, nicht nur auf die ‚Cost per Order‘ zu schauen, sondern auch auf die Bestellwerte, die darüber realisiert werden. Auch das kann man an AdWords übermitteln, so dass diese Daten direkt in AdWords abrufbar sind und ausgewertet werden können.
Markus, Händler kennen ihre Produkte und wissen welche Eigenschaften besonders hervorgehoben werden sollten (Beispiel: Profi-Schere für Friseure). Erlauben Eure Arbeitsprozesse den Austausch mit Euren Kunden bzw. wie gleicht ihr dieses, Euch selbst zwangsweise fehlende, Know-How aus?
Wir versuchen natürlich dieses Wissen beim Kunden abzugreifen, vor allem beim Erstgespräch und bei der erstmaligen Kampagnenplanung. Wir sind definitiv auf die Mithilfe des Kunden angewiesen!
Ein Beispiel: Wir betreuen einen Online-Händler für Radsportbekleidung. Wenn mal wieder ein Radrennen vorbei ist, gibt es immer eine große Nachfrage nach bestimmten Team-Trikots oder bestimmten Trikotarten (z.B. Bergtrikots). Wir haben zwar das Glück, einen Radsportler im Team zu haben, sind aber dennoch auf die Hilfe des Kunden angewiesen. In der Regel reicht dann eine kurze Email an uns, z.B. „Die Tour X ist vorbei und Team Y hat gewonnen. Bitte die AdWords darauf abstimmen“. Und dann setzen wir das in die Tat um.
Welches Budget sollten Eure Kunden für SEO und/oder SEM mindestens einplanen?
Unsere Kunden sollten schon willens sein, ca. 1.000 Euro pro Monat für unsere Betreuung auszugeben (SEO und SEM zusammen). Es gibt immer Fälle, bei denen es auch mehr oder weniger ist, weil die Konkurrenzlage stark/schwach ist oder es nur ganz wenige/ganz viele Suchbegriffe gibt. Aber als Hausnummer passt das ganz gut.
Das Budget für die SEM-Anzeigen kommt dann noch oben drauf. Und dort hängt es natürlich davon ab, wieviel Nachfrage besteht. Wir haben Kunden, die durchaus 15.000 Euro pro Monat für AdWords ausgeben. Solch ein Budget kann man natürlich gut rechtfertigen, wenn man – wie bei einigen unserer Kunden – für 100 Euro Umsatz nur drei Euro für AdWords ausgibt.
Fazit
Das SEO-/SEM-Projekte oft unbefriedigend verlaufen liegt meist an mehreren Faktoren. Dies belegen die unterschiedlichen Erfolge verschiedener Kampagnen innerhalb ein und derselben Agentur.
Auch beim Outsourcing von SEM-Kampagnen sind beide Partner gefordert – je besser der Informationsaustausch ist, desto effizienter können die Kampagnen geplant und gesteuert werden.
Für Onlinehändler bedeutet dies, sich bereits im Vorfeld über einige Faktoren klar zu werden:
- Welche meiner Produkte sind wie gut für AdWords-Kampagnen geeignet (z.B. Schnelldreher mit hoher Marge).
- Wie stark ist die Kundenbindung im Shop? Müssen die Kampagnenkosten schon beim Erstkauf eingespielt werden oder kann ich mehr Geld in Neukunden investieren, weil diese erfahrungsgemäß eine hohe Bindung an den Shop eingehen?
- Das Budget (und die Geduld) sollte insgesamt groß genug sein, dass eine gewisse Anlaufphase („Lernphase“) durchgehalten wird. Kampagnen-Optimierungen greifen i.d.R. erst nach einer gewissen Zeit.
- Trotz Outsourcings: Händler müssen laufend ‚mitdenken‘, denn die Agentur ist angewiesen auf Infos darüber, was die spezielle Zielgruppe aktuell bewegt, z.B. aktuelle Termine, Wettbewerbe, plötzlich besonders angesagte Produkte…
Am Ende ist es dann immer der Shop, der die via SEM geworbenen Besucher zum Kauf überzeugen (können) muss. Flankierende, regelmäßige On-Site-Optimierungen sind die Basis hierfür – und je höher die Konversionsrate und je öfter Kunden erneut kaufen, desto mehr Budget steht auch für die Neukundenwerbung zur Verfügung.
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HP meint
Was mit fehlt ist ein angemessenes Tracking, und zwar nach Möglichkeit nicht über den gleichen Dienst über den auch die Werbemassnahme läuft.
Ich habe diverse Agenturen erlebt bei denen das Tracking als Zusatzdienstleistung angeboten wurde (Google Analytics), die sind also im absoluten Blindflug an die Sache rangegangen (wohlgemerkt, Adword Professionals).
Keyword Advertising ist nichts für Anfänger, der Erfolg muss laufend kontrolliert und die Kampagnen ggfls. optimiert oder in der Größe verändert werden.
Ich finde übrigens die Aussage das man unter 1000 Euro / Monat nicht anfangen sollte absolut nicht in Ordnung. Auch 100 Euro sollten Effekt haben, wenn man aus den 100 Euro Budget angemessenen Umsatz herausholen kann wird es kein problem sein das Budget anzuheben, aber liebe Agenturen, so ein Budget muss man sich halt auch verdienen!
Mit 0,88 % Konversionsrate dürfte das natürlich schwer fallen, bei den Klickpreisen übrigens zurecht!
Wie auch bei SEO scheint es bei SEM eine Menge grauer – schwarzer Schafe zu geben denn eine Kampagne die zwar Klicks bringt, aber keine Sales/Leads ist Geldverbrennung, und die sollte dann doch anderen vorbehalten bleiben.
Nicola Straub meint
Hallo HP!
Du hattest aber gesehen, dass der genannte Preis für SEO + SEM gemeinsam war? Also wenn mir das jemand zusammen für nur 100 Euro anbietet, würde ich sehr misstrauisch werden!
Herzliche Grüße, Nicola Straub
H.P. meint
SEO als laufenden Posten anzubieten ist schwierig, Basis ist eine optimierte Seite, laufender Posten könnte bestenfalls noch Contentoptimierung und Linkpopularityverbesserung beinhalten, eventuell noch Feintuning. Um es offen zu sagen, nur bei Contentintensiven Plattformen kann das ein höherer Posten sein, ansonsten wird der Betreuungsaufwand immer geringer.
SEM dagegen kann ein laufender Posten sein, und der sollte weitgehend Budgetunabhängig funktionieren, natürlich immer im entsprechenden Verhältnis.
Was mich stört ist die Aussage an sich, die Budgets werden groß angesetzt ohne die Konversionsrate auf die es schließlich ankommt vorher zu kennen.
Zugegeben, ist auch kaum möglich, da kann man bestenfalls statistische Werte nehmen.
Und genau in diesem Moment artet ein solches Projekt in eine Wette aus, man investiert beispielsweise 1000 Euro ohne zu wissen ob man etwas wiederbekommt.
Meines Erachtens nicht seriös, die korrekte Vorgehensweise wäre nämlich mit kleinen Budgets die durchschnittliche Konversionsrate zu ermitteln und darauf aufbauend die Budgets zu gestalten.
Stimmt die Konversionsrate (natürlich im Verhältnis zum Klickpreis und der Marge die aus dem jeweiligen Ziel zu holen ist) nicht dann verbrennt man selbst, über die Agentur die einen eigentlich davor bewahren sollte, schlicht und ergreifend Geld. Im System begründet liegt das man diese Wette eingehen muss, aber warum sollte man die denn völlig unnötig mit 1000 statt ,mit 100 Euro eingehen?
Ich habe das verschiedene Male gesehen, da wurden Kunden dazu überredet unnötig hohe Beträge in SEM zu investieren, wie schon erwähnt teilweise sogar ohne Controlling oder mit Controlling über den gleichen Dienstleister der auch die Werbung anbietet.
Nicht immer, aber doch zu oft wurden dabei die Beträge schlicht und ergreifend versenkt, der Mehrwert der damit erzielt wurde war, mit Verlaub, inakzeptabel. Ein Profi hätte sehr schnell gesehen das solche Kampagnen nicht gutgehen können.
Übrigens waren traurigerweise durchaus auch zertifizierte Adword Professionals darunter.
Solange so etwas passiert und keine Regeln für Controlling und Budgetierung festgelegt und befolgt werden haben wir die gleiche Situation wie im SEO Markt wo es vor Möchtegern SEOlern die angeblich jede beliebige Seite auf Platz 1 bei beliebigen Keywords bringen können nur so wimmelt.
Ich will damit niemanden an die beschuldigen, aber es ist nunmal leider so, und genau aus diesem Grunde sollten solcherlei Maßnahmen in die Hände von Profis gelegt werden die wissen was Sie tun. Kampagnen mit den oben erwähnten Durchschnittswerten rentieren sich nur in den extrem seltenen Fällen in denen die Warenkorbwerte und Margen sehr hoch oder wiederkehrend sind und ein nicht unerheblicher Teil der so gewonnenen Kunden Wiederkehrer sind (was übrigens vergleichsweise schwer zu ermitteln ist und gewöhnlich weit ausserhalb der Dienstleistung von SEM Agenturen liegt).
Eine solche Information sollte man Kunden nicht vorenthalten und dann eben, vor allem im Kundeninteresse, die Kampagne optimieren, in der Größe verändern oder gar beenden.
Ich persönlich meine das Dienstleistungen wie SEM nicht prozentual vom Budget bezahlt werden sollten sondern vom erzielten Nettoeffekt! Bezahlung nach Leistung, ist übrigens auch wesentlich besser kommunizierbar.
Was das Controlling anbelangt, Werbung und Tracking derselben über einen Anbieter laufen zu lassen ist, vom Ruf der jeweiligen Firmen mal ganz abgesehen, keine gute Idee.
Es gibt nur eines was noch schlimmer ist, nämlich auf ein Umsatztracking zu verzichten.
adwords service meint
Ganz wichtig ist der Punkt „Mitarbeit des Shopbetreibers“
Nicht nur für Adwords gilt: Wer Werbung schalten möchte, muss sich vorher genau Fragen, was er damit erreichen möchte.
Nur durch konkrete Zielstellungen der Kunden kann eine Agentur den richtigen Ansatz finden.
Auch während der Betreuung ist die Kommunikation sehr wichtig.
Auch wenn Leistungsbezogene Abrechnung wohl der Beste Weg wäre, muss man den Grundaufwand, den die Agentur hat fest vergüten.
Wir bieten ein Stundenabrechnungsmodell, da dieses sich an dem Aufwand(egal wieviel Budget)des Kontos orientiert, wobei man -je nach Konto- auch Leistungsbezogene Boni vereinbaren kann.
Sema G. meint
Ja, sehe ich auch so. Weiter denke ich, dass der Shopanbieter auch stark im Keywordbereich zuarbeiten muss und kann. Er kennt seine Keys die Conversions bringen. Von der betreuenden SEO oder SEM Agentur kommt dazu dann die Analyse. Hier kann Onsite immer noch etwas sein. Des weiteren kenne ich jetzt nicht wirklich eine Agentur die die suchmaschinenfreundliche Optimierung für 100,- anbietet… da würde ich tatsächlich auch zurück schrecken. Wie viele Stunden Arbeit sollen das denn sein? Was auch nicht geht, ist alle Arbeiten auf die Agentur abzuwälzen, nicht zu zuarbeiten und dann auch nix bezahlen wollen. Wo soll denn hier bitte die Motivation für die Agentur sein? Wenn der Anbieter vorher schon durch sein Einstellung zu verstehen gibt, dass ihm die Arbeit oder noch besser die Optimierung seines Ergebnisses nix Wert ist? Fraglich ob man so einen gemeinsamen Nenner findet. Ansosten kann man sicherlich auch gemeinsame Möglichkeiten für Tests entwickeln. Ich denke wer Qualität haben möchte (das kann ja jeder für sich entscheiden) und dem Gegenüber auf Grund seiner fachlichen Kompentenz vertraut, der kommt auch zu einer Lösung. (egal ob großer oder kleiner Shop – Nutzen muss eben für beide gegeben sein). Grüsse Sema