Ursprünglich wurde Magento Commerce ja vor allem als Alternative zu xt:commerce gehandelt. Ist es aber eher nicht: Was eigentlich schon länger klar war, wurde durch den Vortrag von Josef Willkommer und Johann Zelger von Techdivision GmbH (Magento Gold Partner), auf der Internet World letzte Woche nochmals bestätigt.
xt:commerce ging ja als Weiterentwicklung von osCommerce hervor. Wohl vor allem auch wegen der bereits vorinstallierten Anpassungen, beispielsweise an deutsche Rechtsvorschriften, und weil es damals ganz einfach kaum Alternativen gab, ist xt:commerce nach wie vor im deutschsprachigen Markt sehr verbreitet. Wie es bei den Neuinstallationen aussieht, ist dagegen nicht bekannt.
Beliebt ist oder war xt:commerce auch deshalb, da Programmierung und Layout im Gegensatz zu osCommerce getrennt ist und es daher auch für Hobby-Programmierer mit leidlichem PHP-Können verhältnismäßig leicht ist, einen passablen und funktionierenden Onlineshop auf die Beine zu stellen.
Mit Magento ist nun eine neue, höchst leistungsfähige Open Source Shop-Software an den Start gegangen. Die jedoch, wie auch in dem sehr gut aufbereiteten Vortrag klargestellt wurde, hohe Ansprüche an die Entwickler stellt und bei der PHP-Kenntnisse für den Hausgebrauch eben nicht genügen. Deshalb kann Magento letztlich keine Alternative zu xt:commerce sein.
Natürlich gibt es auch hochwertige auf xt:commerce basierende Onlineshops, die mit viel Programmierleistung stark weiterentwickelt wurden. Dies ist auch aus der Referenzenliste von xt:commerce ersichtlich, wobei sicherlich auch noch ein paar andere Perlen auf xt:c aufgebaut sind, denen man es nicht ansieht (und die es auch nicht verraten).
Für diese könnte ein Wechsel zu Magento tatsächlich interessant sein. Vor allem auch wenn man sieht, dass die lange erwartete neue Version von xt:commerce namens Veyton die Erwartungen bislang nicht erfüllen konnte. Sondern im Gegenteil, sie enttäuscht anscheinend auf breiter Linie.
Doch wer ist denn nun der Mitbewerb für Magento?
Willkommers Ansicht nach werden eher Midrange-Systeme wie OXID eSales den Markteintritt Magentos spüren. Diese Meinung deckt sich übrigens mit der Ansicht anderer Marktbeobachter. Für kleine Shops wird die Lösung erst dann wirklich interessant, wenn auch deutsche Hoster „One-Click“-Installationen einer vereinfachten Version auf optimierter Serverumgebung anbieten.
Grundsätzlich ist ja auch eine auf Magento basierende „Out-of-the-box“-Lösung für Deutschland vorstellbar. Da es sich aber niemand mit dem hinter Magento stehenden Entwicklerteam von Varien verscherzen wolle, sei davon vorläufig jedoch nicht auszugehen.
Dennoch sollte Magento bzw. deren Dienstleister künftig ein ernsthafter Mitbewerb für die etablierten Anbieter darstellen. Der Magento Gold Partner Techdivison sieht sich übrigens vor allem als Dienstleister für den Mittelstand. Hier sieht Willkommer Magento seiner Flexibilität und Leistungsstärke wegen ganz besonders gut geeignet. Und für xt:commerce selbst gibt es ja bereits genügend Alternativen.
Techdivision hat uns freundlicherweise den Vortrag zur Verfügung gestellt, den wir hier gerne zum Download anbieten.
TechDivision ist auch Herausgeber der ersten deutschsprachigen Magento-Dokumentation und Betreiber zweier Magento-Blogs, http://www.webshopnews.net/ und http://blog.techdivision.com/category/magento.
HP meint
Und so einfach löst sich denn alles auf. Da sieht man mal wieder welcher Mediahype das aufgebracht wurde und was letztendlich wirklich bei rauskommt. Meines Erachtens hat sich Magento als System damit eine blutige Nase geholt, viele Shopbetreiber mit kleinerem Volumen hielten Magento für das kommende System, auch als xtC Konkurrenz und werden nun sehen das diese Ansicht wohl knapp neben der Realität lag.
Für one click Installationen müssen wohl von der Performanceseite her noch einige Runden ins Land gehen, nach dem zu urteilen was man so liest wäre der Hardwareaufwand (mein letzter Stand ist das man das System mit angemessener Produktanzahl auf einem Rechner mit 4 Kernen und 8 GB RAM nicht wirklich flüssig hinbekam), one click Installationen aber werden bevorzugt auf managed Servern oder V-Servern angeboten, die zumindest momentan eher selten diese Parameter bereitstellen.
Vor allem aber würde ich gern eine Folgekostenaufstellung sehen, wieviel Geld muss defacto investiert werden um einen heutzutage gängigen Shop auf Magentobasis auf- oder umzustellen.
Erst dann wird man sehen ob Magento eine echte Konkurrenz werden kann. Bis dahin sollte jeder gelernt haben lieber vorsichtig zu bleiben. 🙂
Frank meint
Bei aller vermutlich berechtigten Kritik an Magento (ich kenne das System nicht bis kaum) sollte aber doch mal erwähnt werden, dass XTC bisher mal meilenweit weg ist von einem System das von jedem Laien betrieben und betreut werden kann. Es gibt quasi kein Modul das ohne Codemodifikationen einsetzbar ist und nicht nur dadurch wird jedes Update zur Qual.
In Sachen „auf den Deutschen Markt und das deutsche Recht angepasst“ mag XTC derzeit die Nase vorne haben, dass das aber dauerhaft so sein soll, sehe ich im Moment gar nicht. Zumal offenbar die neue – jetzt kommerzielle – Version von XTC offenbar auch alles andere als frei von Performance- und anderen Problemen ist.
H.P. meint
Dem würde ich gern widersprechen wollen.
Wenn man einfach mal einen Blick jenseits von selbst zu installierenden/wartenden Systemen a’la osCommerce oder xtCommerce riskiert finden sich sehr wohl solche Shopsysteme, übrigens durchaus auch auf osCommerce Basis.
Wer den Anspruch hat ohne Kenntnisse mit einem System klarkommen zu wollen muss halt das richtige System wählen bzw. sich diesbezüglich vernünftog beraten lassen.
Frank meint
Offen gesagt glaube ich Du hast meinen Kommentar nicht verstanden oder ich habe mich falsch ausgedrückt.
Das sehe ich ganz genauso – ich sehe nur XTC/OSC nicht als Super-Easy-Selbstläufersysteme wie es oben im Artikel suggeriert wird. Es ist sehr wohl System/PHP-Kenntnis und Handarbeit nötig um einen XTC-Shop halbwegs vernünftig zu betreiben.
Genau das wird aber als „Mangel“ bei Magento beschrieben und suggeriert für XTC bräuchte es das nicht.
H.P. meint
Bitt vergiss mal für einen Augenblick xtC und Magento, es gibt, wer hätte das gedacht, auch noch andere Systeme.
Und die können sowas sehr wohl bieten.
Weder xtC noch Magento sind für Kunden die einfach nur verkaufen wollen geeignet, beide erfordern einen vergleichsweise hohen Aufwand, spätestens dann wenn man neue Funktionalitäten nachrüsten möchte.
Die Frage ist doch welche Zielgruppen man vor Augen hat. Leute die Ahnung haben kriegen auch die etwas inkonsistente Moduleinbauproblematik von osC & Co hin.
Leute die aber keine Ahnung haben sollten nicht zu diesen System greifen, und für die ist auch Magento nix.
Frank meint
darum gehts hier nur nicht… 😉
H.P. meint
So haben es die Leute da draussen aber verstanden.
Peter meint
Auch ich sehe osC/XTC nicht als Selbstläufer an. Ganz im Gegenteil!
Aber auch nach nochmaligem Lesen, finde ich nicht das der Artikel dies suggeriert.
Ich schreibe: „… für Hobby-Programmierer mit leidlichem PHP-Können verhältnismäßig leicht ist, einen passablen und funktionierenden Onlineshop auf die Beine zu stellen.“
Und das stimmt doch auch. Ein Hobby-Programmierer (PHP) kann einen Shop auf XTC aufsetzen der passabel ausssieht (gut dafür benötigt man eher HTML) und die wichtigsten Module beinhaltet.
Die Frage ist halt jetzt, wo die Grenze für „um einen XTC-Shop halbwegs vernünftig zu betreiben“ liegt.
Wenn ich mir die XTC-Shops so ansehe, dann glaube ich dass sehr viele XTC-Shopbetreiber recht niedrige Ansprüche haben.
Ich weiss gar nicht wieoft ich schon dieses unsägliche „Herzlich Willkommen Gast!“ im Intro gelesen habe. 😉
Die etwas besseren haben das Layout angepasst und ein paar Module eingebunden bzw. Änderungen vorgenommen. Dann hat er für sich einen passabel aussehenden und funktionierenden Onlineshop.
Aber wenn ich es richtig einschätze, hast Du an dieser Stelle andere Ansprüche an einen halbwegs vernünftigen zu betreibenden Shop. Und dann gebe ich Dir absolut recht – das ist mit osC/XTC eine Heidenarbeit und Bedarf guter PHP-Kenntnisse.
Da schreibe ich dann aber auch „Natürlich gibt es auch hochwertige auf xt:commerce basierende Onlineshops, die mit viel Programmierleistung stark weiterentwickelt wurden.“
David meint
Ich bin sehr beeindruckt von Peter und seinem Team. Ich sehe die Ausrichtung von Magento bzw. Xt Commerce genauso. Vor allem mit der Konkurrenz zu Oxid scheinen Josef und seinem Team genau richtig gelegen zu sein. Die neue Ausrichtung von Oxid muss man als Antwort auf Magento verstehen, obwohl es natürlich sein kann, dass sie sich schon vorher mit der Option Open Source befasst haben können.
Webshopnews meint
Mit der Aussage, dass Magento ziemlich genau auf OXID abzielt, scheint TechDivision ja ziemlich richtig gelegen zu sein. Mit einer derartigen Reaktion bzw. einem solchen Schritt von seitens OXID haben aber sicherlich die wenigsten gerechnet. Ich bin in jedem Fall sehr gespannt, wie sich das Thema in den nächsten Monaten entwickelt. Gerade im deutschen Markt könnte es hier recht interessant werden. Derzeit hat Magento aber sicherlich noch einen gewissen Hype-Vorteil, da man im Zuge von eCommerce-Lösungen um Magento kaum umher kommt. Man liest und hört ja ständig darüber… Wie es aussieht, wenn die Anfangseuphorie verflogen ist, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
HP meint
Das ist genau das was ich so lustig finde, diesen Anfangshype gibt es nun schon mehrere Monate, es gab mehrere eher ernüchternde Artikel und trotzdem glaubt eine große Anzahl an menschen da draussen das Magento das System wäre das Ihren Strato Shop ablösen könnte.
Erschwerend kommt hinzu das es noch immer eine erschreckend niedrige Anzahl an real laufenden Magentoshops gibt.
Bzgl. Oxid sollte man vielleicht mal erwähnen das der Hauptteil des Geldes der damit gemacht wird mittlerweile über eFire kommt. Und um das kommt man als Oxid Shopbetreiber zumindest vorerst nicht herum wenn man bestimmte Dinge die in dem Segment durchaus üblich sind machen möchte.
Wie auch immer, mich würde die Entwicklung der 3 Shopsystemkonkurrenten durchaus interessieren, leider ist da im Moment kein Datenmaterial beispielsweise bzgl. der Anzahl der Installationen verfügbar.
F.P. meint
Das größte Problem von Magento ist, dass die Entwickler das Pferd sozusagen von hinten aufgezäumt haben. Zwar könnte man, bei entsprechenden Servervoraussetzungen (eigener Server, PHP 5 MySQL5) das System derzeit mit einigen Abstrichen produktiv einsetzen. Allerdings frage ich mich, wozu Magento eigentlich dienen soll? Ein Online-Shop lebt nicht nur vom Template, sondern auch von Produkten, die hineinzustellen und zu pflegen sind. Dazu gehört, falls man mehr als 10 Produkte im Shop haben will, auch ein funtkonierender Datenimport. Dies funktioniert bis heute eben nicht. Eine Migration von OSC oder anderen Shoplösungen geht ebensowenig, weil eben der Import des alten Datenbestandes nicht klappt. Bei diesen Mängeln nutzt auch das schönste Template nichts.
Ich möchte mal sehen, wie schnell Magento ist, wenn die Datenbank mal 20 000 oder 30 000 Produkte enthält. Falls die Entwickler oben genannte Probleme gelöst haben würde ich sicherlich von allen angebotenen Shopsystemen Magento den Vorzug geben. Derzeit aber ist das Produkt eher eine frühe Beta und keine Alternative.
marchionni.ch meint
Was anzunehmen war, ist schon Anfang dieses Jahres eingetroffen: Die Shopsoftware Magento hat den deutschen Oscommerce-Ableger xtCommerce in Bezug auf Seitenbesucher hinter sich gelassen!
Eigentlich war xtCommerce als besseres Oscommerce ausgezeichnet…
Meik meint
Beide Shops sind tatürlich klasse. Wenn dies aber so ist wie oben beschrieben, dass neue Versionen einer software enttäuschen, oder auf sich warten lassen. Sollte man sich für ein Projekt entscheiden was hinsichtlich der Zukunftssicherheit die bestmögliche Planungssicherheit bietet, zu oft gab es OS Projekte die eines natürlichen Todes starben und dann hat man ein Problem. Also das projekt wählen, dass eine größere und agilere Gemeinde hat!
shopanbieter.de Blog für den Onlinehandel meint
Endlich ist mal wieder etwas los im E-Commerce-Dschungel. OXID eSales hat Magento den Kampf angesagt, sagt die Blogosphäre. Doch der Reihe nach, was ist passiert?OXID hat sich ja erst vor kurzem dem Open Source-Gedanken verschrieben und veröffentlichte le
shopanbieter.de Blog für den Onlinehandel meint
Kürzlich hatten wir ja bereits angesprochen, dass grundsätzlich auch eine auf Magento basierende "Out-of-the-box"-Lösung für Deutschland vorstellbar ist. Unkten jedoch, dass es sich niemand mit dem hinter Magento stehenden Entwicklerteam von Var
Sven meint
Ich sehe das auch nicht ganz so. Magento ist immerhin noch bei Versionsnummer 1.x.x. Und ich denke im Vergleich zu xtc/osc die ja nun wesentlich mehr Zeit hatten sich mal zu modernisieren gar nicht so übel. Es ist eben generell moderner und dafür halt noch nicht ausgereift. Auch hier wird es neue und bessere Versionen geben. Lassen wir uns überraschen und geben wir den Entwicklern eine Chance. xtc/osc, da denke ich bin ich nicht allein mit meiner Meinung, sind auf jeden Fall völlig veraltet und im professionellen Shopbetrieb auch auf Grund der Weiterentwicklung der Serversysteme bald nicht mehr sinnvoll einsetzbar. Als Shopbetreiber habe ich keine Zeit am Shop zu basteln sondern muss mich um Kunden und Bestellungen kümmern. Ich benötige marketingfähige Statistiken und Systeme die mir Arbeit abnehmen, nicht zusätzliche verursachen. Für Hobbyshops und als Neustart sind xtc/osc gut, wer aber mehr will kommt schnell an deren Grenzen.
Phoenix meint
Diesbezüglich gibt es wohl keine Alternative zu Magento. Die Community um dieses Shop-System ist derzeit wohl weltweit die aktivste und ist insbesondere in Deutschland äußerst agil 🙂
Roger meint
Gibt es denn für Magento Anpassungen für den deutschen Markt? Oder ist da noch viel nachzuarbeiten? Bisher habe ich alles mit XT gemacht. Nach einer Testinstallation muss ich sagen, das Magento mir besser gefällt….
Phoenix meint
Magento kann bereits über die Konfiguration sehr einfach angepasst werden. Es ist jedoch ein eigenes Modul in Planung, welches die Anpassungen für den deutschen Markt nochmals vereinfacht.
Micha meint
Ich bin sehr gespannt darauf ob sich „Magento Stratus“ durchsetzen wird. Was meint Ihr? Wird das was?
Jaromir Fojcik meint
Mittlerweile gibt es auch Magento „One-Click“ Lösungen. Wenn man jedoch individuelle Anforderungen an seinen Magento Shop hat, so ist es denke ich verständlich, dass diese über Modifikationen / Erweiterungen implementiert werden müssen. Und dies ist meiner Meinung nach sauberer in Magento dank eines standardisierten Frameworks wie Zend als in xt:commerce zu bewerkstelligen.
Axel meint
Die „One-Click“ Lösung von Magento ist m.E. eher eine art „Ebay Powerseller Shop für alle“ Lösung auf Magento Basis. Hier soll wohl einfach der Markt/die Software geteste werden bevor´s dann standardisierten „Magento-Ebay-Shop“ gibt.
FDSFVN meint
Ich habe ganz schlechte Erfahrungen mit xtcommerce gemacht.
Das System ist leider nichts im Vergleich zu ähnlichen Produkten wie z.B. Magento auf dem Markt. Quellcodes sind zu großen Teilen verschlüsselt, Adonns werden verschlüsselt ausgeliefert, sodass keine oder nur geringfügige unzureichende Modifikationen möglich sind.
Lizenzen lassen sich nicht übertragen, man darf keine nicht mehr benötigten Lizenzen weiterverkaufen und der Support lässt auch zu wünschen übrig.
Letztendlich muss es jeder selbst wissen, jedoch kann ich nur von der Benutzung abraten.
Markus H. meint
Also ich muss sagen, das ich eher mit XTC zufrieden bin, als mit Magento. Die Vielfallt an Modulen, gerade für Fachliche Shops mit einer Warenwirtschaftsanbindung spricht da für sich. Ebenso bei Magento würde die Warenwirtschaftschnittstelle bei SAP um das vielfache kosten, gegenüber anderer Systeme. OSC, XTC usw. Auch sehe ich die recht gut implementierbaren Module mit teils sehr gutem Support und Problemlösungen, die bei Magento eher schlichtweg nicht gibt, oder Support sehr mager bestückt ist. Meiner Meinung nach ist Magento gut, aber noch NICHT so ausgereift für den Allgemeinmarkt.
LG
Florin P. meint
xt:commerce gehört meiner meinung nach zu den austerbenden Shopsystemen und können bei weiten nicht has liefern was Magento am Bord hat. Wir für unseren Teil setzen schon lang xt:commer nicht mehr ein.