Laut einer 2019 durchgeführten, repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom Deutschland kaufen mittlerweile 55 Millionen Bundesbürger im Internet ein. Das entspricht rund 94 Prozent aller Internetnutzer ab 16 Jahren. Jeder Dritte davon shoppt mindestens einmal pro Woche. Online-Shopping ist dabei so alltäglich wie der Gang in ein stationäres Geschäft, das mit seinen starren Öffnungszeiten jedoch wenig Chance gegen die 24-7-Einkaufsmöglichkeiten des Onlinehandels hat. Doch zu welchen Zeiten finden die Shopping-Rush-Hours im Internet statt?
Das Online-Shoppingportal real (Ex-hitmeister.de) führte diesbezüglich bereits vor einigen Jahren eine Langzeituntersuchung durch. Im Zeitraum von 01.06.2012 bis 31.05.2014 wurden die Besucher- und Käuferströme der über 1,5 Millionen Kunden auf hitmeister.de betrachtet. In diesem Artikel werden zur Veranschaulichung der Entwicklung im Online-Shopping auch die Ergebnisse einer 2018 durchgeführten Analyse des Gutscheinportals picodi.com präsentiert.
Die Tabellen zur Picodi-Analyse „Online-Shopping in Deutschland“ basieren auf den internen Daten von picodi.com, welche auf Basis von Google Analytics erfasst wurden. Die Auswertung bezieht sich auf das Verhalten der Nutzer aus weltweit über 40 Ländern und auf zirka 108.000 Kauf-Transaktionen, die in 2018 getätigt wurden.
Die beliebtesten Wochentage
In der Auswertung von hitmeister.de zählten Sonntag und Montag zu den umsatzstärksten Einkaufstagen. Insgesamt bewegten sich die Unterschiede der Wochentage von Montag bis Freitag jedoch in einem engen Korridor. Mit ein wenig Abstand folgte aber damals schon der Dienstag (siehe nachfolgende Tabelle):
Wenn man den picodi-Zahlen Glauben schenken möchte, gesellt sich zum Sonntag und Montag zusätzlich der Dienstag als sehr starker Shopping-Tag hinzu. Demnach nimmt er in Bezug auf die Nutzung mobiler Endgeräte heute sogar den Spitzenplatz ein, wie folgende Tabelle zeigt:
Während vor ein paar Jahren noch der Freitag und Samstag deutliche Ausnahmen bildeten, so gab es auch hier eine in der oben gezeigten Tabelle sichtbare Veränderungen. Scheinbar wird heute nur mehr der Samstag für typische Wochenendaktivitäten wie Freizeit und Offline-Einkäufe genutzt.
In welchen Monaten die Shopping-Lust am höchsten ist
Betrachtet man die Analyse von hitmeister.de, so zeigte sich in den Jahren 2012 bis 2014 ein Shopping-Anstieg gegen Jahresende hin:Doch auch hier gab es in den vergangenen Jahren eine merkliche Änderung. Laut den Statistiken von picodi.com erreicht das Online-Shopping seinen Höhepunkt nun in den Monaten Oktober, November und Dezember. In diesen drei Monaten führten die Deutschen insgesamt fast 40% aller Online-Bestellungen des Jahres durch. Eine erhöhte Kauffreude zeigen die Konsumenten weiterhin im Monat Juli, während die Einkäufe in den Monaten Januar und Februar merklich zurückgingen.
Die meisten Online-Geschäfte passieren abends
Neben den wöchentlichen und monatlichen Peaks sind natürlich auch die Tageszeiten interessant, zu denen die Online-Shopper am häufigsten einkaufen. Hier zeigte sich sowohl in der Auswertung von hitmeister.de als auch in jener von picodi.com, dass die Einkaufslust an den Abenden am größten ist und zwar unabhängig vom Wochentag.
hitmeister.de stellte seinerzeit darüber hinaus noch weitere Unterschiede fest, nämlich solche, die von der Uhrzeit und der Saison abhängig sind. Auffallend ist hier die sommerliche Umsatzverlagerung während der Zeit von 01.06. – 31.08. des Jahres vom Nachmittag in die Nacht hinein. Diese Verschiebung ist in der nachfolgenden Tabelle gut ersichtlich:
In Bezug auf das von der Tageszeit abhängige Shopping lässt sich festhalten, dass die meisten Onlinekäufe stets am Abend zwischen 18:00 und zirka 22:00 Uhr getätigt werden. Danach folgen Einkäufe am Nachmittag zwischen 12:00 und 18:00 Uhr, zwischen 6:00 bis 12:00 Uhr und schlussendlich die Einkäufe in der Nacht von 22:00 bis 6:00 Uhr.
Grundsätzlich finden Online-Einkäufe meist sehr situativ und spontan statt. Dennoch kann man erkennen, dass die Online-Shopping-Zeiten mit den Zeitfenstern der arbeitenden Bevölkerung korrespondieren.
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