Diese Woche ging das diesjährige Förderprogramm „Unternehmerinnen der Zukunft“, organisiert von Amazon, dem Verband deutscher Unternehmerinnen, Global Digital Women und der Frauenzeitschrift Brigitte, mit einer angemessen glamourösen Abschlussveranstaltung im ehemaligen Filmcasino in München zu Ende. Begleitet von Polit- und Fernsehprominenz wurden vier Siegerinnen in den Kategorien „Von Offline zu Online“, „Online-Marktplätze“, „Export“ und „Markenbildung“ ausgezeichnet – gewonnen hat aber einmal mehr das Unternehmertum in Deutschland.
Die Stimmung unter den 19 Teilnehmerinnen des diesjährigen Förderprogramms und ihren Coaches war ausgelassen, als Veronika Wellge, Head of Seller Services bei Amazon.de, den Abend mit einer Lobeshymne eröffnete. Die Shop-Betreiberinnen hätten währen der sechsmonatigen Laufzeit von „UdZ19“ 16 neue Marken eingeführt oder ausgebaut, 14 Unternehmen auf Online-Marketplaces eingeführt, 6 Unternehmen für den internationalen Verkauf aufgestellt, 2.000 Produkte auf Amazon.de zum Kauf eingestellt, und 35 neue Voll- und Teilzeitstellen geschaffen.
Beeindruckende Zahlen, die sich mit den Erfahrungen der Coaches, zu denen auch meine Wenigkeit und mein Kollege Klaus Forsthofer von MarktPlatz1 zählten, decken: Das Teilnehmerfeld war in der Tat in diesem Jahr außergewöhnlich stark. Alle Unternehmerinnen zeigten großen Einsatz und den Willen, aus dem Programm so viel wie möglich mitzunehmen.
Umso schwieriger war letztlich die Entscheidung, die die Jury zu fällen hatte – schließlich sollte es ja auch in diesem Jahr wieder vier Siegerinnen geben. Das Urteil fiel denkbar knapp aus, aber letztlich durften vier Damen den Preis mit nach Hause nehmen:
Anastasiya Koshcheeva von MOYA Birch Bark aus Berlin gewann die Kategorie „Von Offline zu Online“. Gecoacht von meinen Vorjahressiegerinnen Julia Ritter und Ines Spanier brachte sie ihre nachhaltigen Produkte aus Birkenrinde erfolgreich ins Netz: „Mithilfe meiner Coaches habe ich einen neuen professionellen Online-Shop gelauncht und durch digitales Marketing innerhalb weniger Monate meinen Umsatz um 50 Prozent gesteigert. Vier neue Mitarbeiter werden den Ausbau von MOYA auch in Zukunft unterstützen.“
Anette Haverkamp-Peiß von EMMA Eventing aus Bippen in Niedersachsen nahm den Preis in der Kategorie „Marktplätze“ mit nach Hause. Von ihrem Hof „irgendwo im nirgendwo“, wie sie selbst sagt, vertreibt sie Gesundheitsprodukte für Pferde: „Das Förderprogramm hat mir dabei geholfen, meine Produkte über verschiedene Online-Marktplätze zu vertreiben.“ Über Amazon verkauft sie mittlerweile auch an Kunden in Frankreich, Spanien und Italien.
Christiane Hübner von renna deluxe aus Wiesbaden stellt wunderschöne Upcycling-Produkte aus Stoff und Papier her – und ist nebenbei eine extrem fokussierte Unternehmerin, die mit dem klaren Ziel Internationalisierung ins Programm startete: „Der Sprung auf die Weltbühne ist geschafft: Jetzt machen meine Produkte auch Kunden in den USA, Großbritannien und anderswo glücklich.“ Der Lohn ist die Trophäe in der Kategorie „Export“.
Susanne Richter von Sanni Shoo aus Küsnacht in der Schweiz entschied die Kategorie „Markenbildung“ mit ihren nützlichen und trotzdem schicken Alltagshelfern für sich: „„Dank UdZ habe ich innerhalb weniger Monate meine Markenbekanntheit enorm gesteigert und was vorher über Handelspartner lief, jetzt selbst in die Hand genommen: Meine Kunden spreche ich durch gezieltes Social Media Marketing an und eine modernisierte IT und digitalisierte Warenwirtschaft helfen mir den Überblick zu behalten.“
Die Geschichten der vier Siegerinnen, aber auch die beachtlichen Erfolge der anderen Teilnehmerinnen zeigen, was auch für kleine Shops möglich ist, wenn der Fokus zumindest mal für einige Monate aus dem Krautsalat des Alltagsgeschäft herausgenommen und auf strategische Fragen gerichtet wird. Oder, wie es Judith Williams formuliert, die zusammen mit Dorothee Bär als Schirmherrin des Programms fungierte und der Abschlussveranstaltung mit ihrer Präsenz eine ordentliche Portion Extra-Glamour verlieh: „Unternehmer – und speziell Unternehmerinnen – müssen mutig sein und das Altbekannte in Frage stellen. Es ist nichts Schlimmes daran, seine Komfortzone zu verlassen. Im Gegenteil, wir sollten das Unbekannte zu unserer Komfortzone machen!“
Die Produkte aller Teilnehmerinnen hat Amazon in diesem Jahr erstmals in einer eigenen Storefront zusammengestellt, die derzeit auch auf der Start-Seite angeteasert wird. Wer mal reinschauen will – hier geht’s zur UdZ19-Storefront.
Und Vera Vaubel hat in ihrem Bericht zur UdZ-Preisverleihung auf dem change.log acht interessante Learnings aus dem Abend zusammengefasst, die sich nicht nur die UdZ-Teilnehmerinnen zu Herzen nehmen sollten.
Bild: Tobias Koch