In der KW 04 haben mehrere Banken ihren Rückzug von Paydirekt angekündigt. Das neue Verpackungsgesetz läuft nach Ansicht seiner Macher gut an. Lesara-Gründer Roman Kirsch spricht über seine Fehler und die Gründe für die Insolvenz seines Unternehmens. Die politischen Entwicklungen geben Anlass für Online-Händler, darüber nachzudenken, wie ihr UK-Geschäft im Falle eines harten Brexits aussehen wird. Und in manchen Amazon-Lagern müssen menschliche Arbeiter jetzt Warnwesten anziehen – damit ihre Roboterkollegen sie besser sehen.
Die Themen der Woche
Von-Floerke-Gründer David Schirrmacher kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nach Lieferschwierigkeiten, Anzeigen und Zahlungsausfällen musste er Insolvenz anmelden. Und nun steht auch noch der Vorwurf der Insolvenzverschleppung im Raum, meldet Gründerszene.
Erneut gibt es eine schlechte Nachricht für Paydirekt: Während die Paypal-Alternative der deutschen Banken letzte Woche wegen eines Bugs im Bezahlsystem in Berichten auftauchte, melden diese Woche Banken ihren Rückzug von der Paypal-Alternative: Die ING Deutschland, die Hypovereinsbank, die deutsche Santander sowie weitere private Banken haben ihre Anteile an Paydirekt zum 31. Dezember 2019 gekündigt, hat die Internetworld erfahren.
Fake-Händler versuchen sich gerade an einer neuen Masche: Sie kopieren Produktangebote auf einem der führenden Marktplätze, z.B. Amazon und stellen es auf dem andere, z.B. ebay, als reguläres Angebot ein – nur zu einem höheren Preis. Kauft ein Kunde das Angebot, wird automatisch eine Bestellung beim Original-Angebot ausgelöst. Der Kunde zahlt den höheren Betrügerpreis, der Betrüger kauft beim Originalhändler zum Normalpreis und streicht die Differenz ein. ->Onlinehaendler-News.de
Zwei Wochen lang ist das neue Verpackungsgesetz jetzt in Kraft. Die Behörden sind zufrieden mit dem Start:Rund 130.000 Händler und Hersteller haben sich bisher registriert. Das öffentlich einsehbare Register führt zudem bereits dazu, dass Unternehmen sich gegenseitig bei den Behörden anzeigen, berichtet die Internetworld.
Aktuell sieht alles nach einem harten, ungeordneten Brexit aus – und das stellt auch den internationalen Online-Handel nach Großbritannien vor erhebliche Probleme. Bislang werden die Waren frei von Zöllen und Handelshemmnissen über den Ärmelkanal transportiert. Zollkontrollen entfallen. Nach einem ungeordneten Brexit behandelt man Großbritannien ab dem 29. März so wie andere Nicht-EU-Länder Europas, etwa die Schweiz oder Norwegen. Das heißt: Auf alle Waren erhebt die Europäische Union Zölle, jeden Lkw kontrolliert man penibel, was die Abfertigung erheblich verzögert. ->Computerbild
Im vergangenen Jahr veröffentlichte Facebook mit Portal einen smarten Lautsprecher mit Display. Um die Verkäufe des Gadgets anzukurbeln, haben Facebook-Mitarbeiter Fünf-Sterne-Bewertungen bei Amazon gefälscht. ->PC Welt
Die unerwartete Insolvenz des Fast-Fashion-Überfliegers Lesara hat die Branche weitgehend ratlos zurückgelassen. Die Gründe für das Scheitern blieben unklar. Jetzt erklärt uns Gründer Roman Kirsch gegenüber Gründerszene, dass man unter Umständen zu früh in den Aufbau eines eigenen Logistikzentrums investiert habe und Auszahlungsverzögerungen der Sparkasse das Unternehmen in die Krise führten.
Die Diskussion der Woche
Diese Meldung sorgte letzte Woche für Aufregung: Amazon habe die Darstellung und den Ablauf beim Anlegen eines neuen Produkts komplett überarbeitet, schrieb Online-Händlernews. Amazon wolle künftig selbst darüber bestimmen zu wollen, welche Inhalte den Käufern angezeigt werden, und will die besten Produktdaten mehrere Händler kombinieren. Kurz darauf gab Amazon-Experte Christian Kelm in den Facebook-Händlergruppen reichlich genervt Entwarnung: „Es war schon immer möglich, Listings zu ändern und Amazon hat schon immer versucht, Daten zu kombinieren. Und ist man nicht der bevorzugte Lieferant, fehlen die Schreibrechte auch. Schon IMMMER war das so und nun hat sich nix geändert!“
Die Zahl der Woche
44 Prozent der deutschen E-Shopper, die in ausländischen Shops einkaufen, haben schon einmal bei Online-Händlern aus China bestellt. Das geht aus dem aktuellen E-Shopper-Barometer von DPD hervor, für das über 24.000 Konsumenten in 22 Ländern, davon 1.550 in Deutschland, befragt wurden.
Die Zukunft der Woche
Mehr als 600.000 Menschen arbeiten für Amazon – und über 100.000 Roboter. Damit es dabei nicht zu Zusammenstößen kommt, hat der Konzern ein System eingeführt: Es soll die Maschinen vor Menschen warnen. Damit das funktioniert, müssen die Menschen Roboter-Warnwesten anziehen. ->Techcrunch