Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW36 klagten wieder einmal zahlreiche Marketplace-Händler über ausstehende Auszahlungen von Amazon. Außerdem stellte eBay seinen neu berufenen Vice President Commercial Operations für Deutschland vor – den Ex-Otto-Mann Oliver Klinck. Und Hermes Fulfilment fährt das Mandantengeschäft runter.
Die Themen der Woche
Otto bemüht sich weiter um eine Sanierung seiner Logistik-Tochter. Jetzt trennt sich Hermes vom margenschwachen Fulfilment-Geschäft für andere Online-Händler und kehrt zurück zu einer Existenz als reiner interner Dienstleister der Otto Group, schreibt die „Deutsche Verkehrszeitung“. Der Strategiewechsel sickerte bereits im April 2017 durch. Noch laufen Verträge mit externen Kunden und werden auch noch erfüllt: Künftig übernimmt Hermes Fulfilment aber nur noch für die Händlergesellschaften der Otto Group die komplette Versandprozesskette.
[Korrektur nach einem Hinweis der Otto Group: „Hier werden zwei unterschiedliche Hermes Unternehmen in einen Topf geworfen. Richtig ist, dass Hermes Fulfiment das Mandanten-Geschäft herunterfährt – dies betrifft die Lagerlogistik. Falsch ist, dass Hermes nur noch Pakete von der Otto Group ausliefert. Hermes Germany beliefert selbstverständlich weiterhin die Kunden im Auftrag anderer Händler.“]
eBay beruft Oliver Klinck in das Führungsteam von eBay in Deutschland. Eine smarte Wahl, findet Mark Steier von Wortfilter. Als Vice President Commercial Operations wird er direkt an Eben Sermon, Geschäftsführer von eBay in Deutschland, berichten. In seiner neuen Rolle wird Oliver Klinck für das gesamte B2C-Geschäft auf dem deutschen eBay-Marktplatz verantwortlich sein. Seine Zuständigkeit umfasst die Beziehungen zu den gewerblichen Verkäufern, Händlern und Marken bei eBay.de sowie das Management der verschiedenen Produktkategorien und des Inventars. Klinck kommt von Otto zu ebay.
Die neue Ausbildung zum E-Commerce-Kaufmann ist gestartet.Die Nachfrage sei groß,schreibt die „Welt“: Rund 1.000 Auszubildende starten in diesem Jahr. Wer sich vor allem mit Online-Händlern aus ländlichen Regionen unterhält, hört ein anderes Lied: Dort werden teils händeringend passende Azubis gesucht, Bewerbungen tröpfeln nur vereinzelt ein.
Amazon hat mit Blick auf Rücksendungen gewisse Änderungen auf dem hauseigenen Marktplatz angekündigt. Ab dem 5. September sollten für einige Kategorien kostenlose Warenrücksendungen verpflichtend werden. Doch wurden die Änderungen in Teilen vorerst gekippt. Dennoch müssen Händler aktiv werden. ->Onlinehändler-News
Bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mehren sich Beschwerden über die US-Shopping-App Wish, berichtet Gründerszene. Kunden beklagen vor allem die schlechte Qualität der gelieferten Produkte, aber auch überteuerte Versand-, Zoll- und Rücksendegebühren, lange Lieferzeiten sowie beschädigte Lieferungen.
Damit ein Shop auch in anderen Sprachen und Ländern überzeugen kann, sollten sich Online-Händler den gesamten Einkaufsprozess für ihre potenziellen internationalen Neukunden anschauen. Aber nur eine korrekte Übersetzung des Shops reicht nicht aus. E-Commerce-Vision hat 5 Tipps für ein erfolgreiches internationales SEO parat.
Die Diskussion der Woche
Schon wieder Auszahlungsprobleme bei Amazon: Der Händlerbund hat 315 Marketplace-Händler befragt – jeder vierte von ihnen berichtet demnach von überfälligen Auszahlungen, die sie von Amazon noch nicht erhalten haben. Knapp 40 Prozent der Betroffenen warten bereits seit mindestens einer Woche auf ihr Geld. ->Onlinehändler-News
Die Zahl der Woche
1.384 Euro kostet eine Abmahnung im Onlinehandel im Durchschnitt – zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Abmahnstudie von Trusted Shops. -> Ecommerce Magazin
Die Zukunft der Woche
Jack Ma will in einem Jahr als Vorstandschef des chinesischen Online-Giganten Alibaba abtreten, berichtet die Internetworld. Das gab der chinesische Milliardär am Montag in einem von Alibaba veröffentlichten Brief bekannt. Nachfolger von Ma soll Daniel Zhang werden, der schon seit gut fünf Jahren als CEO das Tagesgeschäft verantwortet.
Kassenlose Supermärkte breiten sich in den USA weiter aus: Amazon hat einen dritten Amazon Go-Store in Seattle eröffnet und sucht für ein weiteres Ladengeschäft in New York gerade Personal. Und in San Francisco wurde ebenfalls ein kassenloser Supermarkt eröffnet – diesmal nicht von Amazon, sondern von dem Startup Standard Cognition. Kunden checken per mobiler App in den Laden ein, Kameras registrieren dann, was eingepackt und mitgenommen wurde. Die Kameras merken auch, wenn Kunden Produkte wieder ins Regal zurück legen.
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