Gestern Abend ging das fünfmonatige Förderprogramm „Unternehmerinnen der Zukunft“, initiiert von Amazon, dem Verband deutscher Unternehmerinnen, Global Digital Women und der Frauenzeitschrift BRIGITTE, mit einem glanzvollen Abend zu Ende. Vier der 19 Teilnehmerinnen wurden dabei gesondert für ihre unternehmerischen Leistungen ausgezeichnet – und, da platzt das Mentorenherz vor Stolz, meine hervorragenden Mentees Julia Ritter von desiary und Ines Spanier von farmtex gehörten zu den Siegerinnen des Abends.
Seit dem Start der Neu-Auflage des Förderprogramms im Februar hatten 18 Teilnehmerinnen – ausgewählt aus 160 Bewerberinnen – mit Hilfe von 20 E-Commerce Coaches, darunter auch meine Wenigkeit, daran gearbeitet, sich Grundlagen im E-Commerce und für den Export anzueignen, ihr Online-Geschäft auf- oder auszubauen sowie einen Maßnahmenplan umzusetzen.
Und das mit Erfolg: Alle Teilnehmerinnen konnten ihr stationäres Geschäft online bringen oder ihr bestehendes Online-Business ausweiten; 16 starteten mit Exporten an Kunden auf der ganzen Welt und ebenfalls 16 gründeten neue Marken und nutzen nun über Social-Media-Kanäle die Möglichkeiten, neue Kunden darauf aufmerksam zu machen. Darüber hinaus schufen die Unternehmerinnen durch ihre Aktivitäten 19 neue Jobs in den Bereichen E-Commerce, Logistik und Marketing. Oder, um es mit Markus Schöberl, Director Amazon Händlerservices im deutschsprachigen Raum und Mitinitiator des Förderprogramms, zu sagen: „Eigentlich seid Ihr heute alle Gewinner.“
Trotzdem konnte es am Ende nur Eine geben – also eigentlich vier. Denn in einem mehrstufigen Verfahren bestimmte die sechsköpfige Jury (Brigitte Zypries, Bundesministerin a.D., Brigitte Huber, Chefredakteurin BRIGITTE, Eva-Maria Roer, Vorstandsmitglied des bevh, Jasmin Arbabian-Vogel, Präsidentin des Verbandes deutscher Unternehmerinnen, Tijen Onaran, Gründerin von Global Digital Women und Nicholas Denissen, Vice President Amazon Marketplace Business) jeweils eine Siegerin in den Kategorien „Von Offline zu Online“, „Marktplätze“, „Export“ und „Markenbildung“. Im Vordergrund der Bewertung standen dabei nicht unbedingt nur die nackten Geschäftszahlen, sondern auch das Engagement, die Vorgehensweise, erzielte Fortschritte und die getroffenen Entscheidungen der Teilnehmerinnen während des Programms.
Mein Mentee Ines Spanier von farmtex aus Petersberg gewann in der Kategorie „Von Offline zu Online“– und das mit gutem Grund: Schließlich ist sie im Rahmen des Förderprogramms mit ihrem Agrarausstattungsunternehmen erstmals in den E-Commerce gestartet und hat es geschafft, ihren Umsatz innerhalb der 5 Monate in den fünfstelligen Bereich zu treiben. Auch eine neue B2C-Eigenmarke, „Farmers‘ Fun“, hat sie in dieser Zeit eingeführt.„Das Förderprogramm und vor allem mein Coach haben uns den Weg in den E-Commerce ermöglicht“, sagte eine ziemlich überwältige Ines auf der Bühne.
„Innerhalb weniger Monate haben wir unsere komplette Unternehmensstruktur und IT digitalisiert und einen professionellen Online-Shop aufgebaut – das hätte ich anfangs nicht für möglich gehalten.“
In der Kategorie „Marktplätze“siegte Claudia Wendt von Heizungsdrache aus Rangendingen, gecoacht von Julia Tschawdarow, Head of Marketing & PR beim Payment-Spezialisten RatePAY.
„Durch „Unternehmerinnen der Zukunft“ habe ich gelernt, welche unglaublichen Chancen Online-Marktplätze kleinen Unternehmen bieten“, so Claudia. „Wir haben so nicht nur jede Menge Erfahrungen gesammelt; wir konnten auch unsere Produktpalette erweitern und sogar neue Mitarbeiter einstellen.“
Julia Ritter von desiary.de aus Köln, mein zweiter Schützling bei der aktuellen Auflage des Förderprogramms, gewann in der Kategorie „Export“.
„Wir haben dank ‚Unternehmerinnen der Zukunft‘ den Sprung ins Ausland geschafft“, freut sich Julia. „Durch die Starthilfe und Trainings exportieren wir nun unsere Produkte in die ganze Welt und konnten durch die erfolgreiche Internationalisierung unsere Umsätze im Shop erheblich steigern.“
Soll heißen: Innerhalb von fünf Monaten hat sie es geschafft, ihren Auslands-Umsatz bei Amazon von 0 auf 20 Prozent zu erhöhen.
Die Kategorie „Markenbildung“ ging schließlich an den Mentee des geschätzten Kollegen Geschäftspartner Klaus Forsthofer von Marktplatz1 – und das hoch verdient. Katrin ten Eikelder von The Knots aus Berlin hatte es sicher mit am schwersten – schließlich konnte sie einen Großteil ihrer Produkte auf Amazon gar nicht verkaufen, weil die im Iran handgeknüpften persischen Teppiche unter das US-Handelsembargo gegen den arabischen Staat fallen. Sie hat sich davon aber nicht beeindrucken lassen, sondern einfach nach neuen Wegen gesucht – und neben einer Sortimentserweiterung vor allem auf den eigenen Online-Shop gesetzt.
„Im Rahmen von „Unternehmerinnen der Zukunft“ konnte ich sehr viel Energie in meinen Online-Shop stecken – und erreiche nun viel mehr und gezielter Kunden, zum Beispiel durch die Verbesserung unserer mobilen Webseite, den Ausbau von Sprachoptionen und gezielteres Social-Media-Marketing“, so Katrin.
Mit dem gestrigen Abend gingen fünf spannende Monate mit einem hochkarätigen Teilnehmerfeld zu Ende. Auch wenn ich mich über den Erfolg meiner beiden Schützlinge sehr freue, muss ich ehrlich sagen: Jede der Teilnehmerinnen hätte den Sieg verdient gehabt. Selten habe ich soviel unternehmerischen Biss in einem Raum versammelt gesehen wie gestern. Von den Damen wird man sicher noch einiges hören.
Fotocredit Tobias Koch