Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW 6 präsentierten die beiden weltgrößten Marktplätze ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2017. Während sich die Analysten bei der Interpretation der Amazon-Zahlen weitgehend einig waren und sich nur in der Wahl ihrer Superlative unterschied, gingen die Meinungen zur ebay-Bilanz deutlich auseinander – je nachdem, ob man das ganze Jahr 2017 in den Fokus stellte oder sich eher auf das vierte Quartal konzentrierte. Außerdem: Wie eine Gutschein-Community Amazon.de lahmlegte und wie die Umsetzung des Sprichworts „Neue Besen kehren gut“ bei Windeln.de aussieht.
Die Themen der Woche
Amazon hat seine Geschäftszahlen für das Jahr 2017 vorgelegt und dabei wie üblich auch Einblicke in die Bilanzen der einzelnen Länderdependancen gewährt. Nachdem Amazon 2017 in den USA erstmals die Umsatzmarke von 100 Mrd. Dollar überschritten hat, ging es hierzulande um 17,4% nach oben – von 12,8 Mrd. Euro (bzw. 14,1 Mrd. Dollar) auf 15 Mrd. Euro (bzw. 17 Mrd. Dollar). Erst vor zwei Jahren hatte Amazon Deutschland die 10 Mrd. Euro geknackt. ->Exciting Commerce
Auch ebay legte letzte Woche die Geschäftszahlen vor. Und je nach Lesart, so eine Analyse der Internetworld, sind 5 Prozent Wachstum im Jahr 2017, also weit unter Marktdurchschnitt, wieder mal ein Armutszeugnis – oder das gute vierte Quartal und die positive Prognose für das erste Quartal 2018 geben Anlass zur Hoffnung.
Matratzen-Concord hat kürzlich erst seine Website radikal umgebaut, um gegen den Angriff der vielen Matratzen-Start-ups gerüstet zu sein. Schon kurz nach dem Relaunch meldet sich der Multichannel-Discounter mit einer ersten Bilanz und konstatiert deutliche Verbesserungen. Vor allem das neue Preisvorschlags-Feature erweist sich als Erfolgs-Tool, weiß Best-of-Commerce.
Windeln.de steckt weiter in der Krise und setzt den Rotstift an. Konkret plant der Spezialversender von Baby- und Kinderbedarf mehrere „Effizienz- und Profitabilitätsmaßnahmen“, um die Organisation zu straffen und Kosten zu reduzieren. Dabei sind bereits die ersten Spuren des „neuen Besens“ an der Spitze zu erkennen: Matthias Peuckert übernimmt ab 1.Mai 2018 als neuer CEO, berichtet neuhandeln.
Dank eines Gutschein-Fehlers hat die mydealz-Community es letzte Woche geschafft, Amazon.de lahmzulegen. Davor hatten vermutlich tausende mydealz-Mitglieder einen Fehler im System genutzt, um Waren im Wert von weniger als 10 Euro kostenlos zu bestellen. Die Meldung zu dem Gutscheinproblem wiederum erzeugte so hohes Interesse, dass Wortfilter.de kurzzeitig in die Knie ging und Mark Steier ganz schnell einen weiteren Server anschließen musste…
Viele Klicks, viel Scrollen, und dann klappt der Online-Kauf am Ende nicht. Schuld ist oft das sogenannte Geoblocking, mit dem EU-Bürger vom Internet-Shopping im Ausland abgehalten werden. Doch das EU-Parlament hat nun entschieden, dass damit Schluss ist. ->Internetworld
Die Diskussion der Woche
ebay hat die verpflichtende Umsetzung seiner umstrittenen neuen Bilderrichtlinie verschoben. Ursprünglich galt der 1. Februar als Stichtag, jetzt wurde Frist bis 1. Mai 2018 verlängert. Für die vielen Kritiker der Richtlinie ist das nur eine Verschnaufpause; aus der Welt geschafft ist das Problem damit nicht. Der Widerspruch aus der Händlerschaft wird deshalb lauter und lauter. ->Onlinehändler-News
Die Zahl der Woche
51 Prozent der deutschen Valentinstags-Feierer kaufen ihre Liebesgabe online, so eine Verbraucherumfrage von Statista und mydealz.de. Nur falls Sie noch ein Argument für diesen Reminder-Newsletter im Herzchen-Design brauchten, den Sie doch insgeheim sowieso rausschicken wollen.
Die Wut der Woche
Normalerweise stellen wir an dieser Stelle eine zukunftsträchtige Entwicklung vor, die den Handel in den nächsten Monaten oder Jahren beeinflussen könnte. Diesmal vergeben wir diesen Ehrenplatz an Oliver Prothmann vom bvoh und seinen Ausbruch gegen 4 China-Händler in den ebay-Wow-Angeboten. Das Twitter-Original-Zitat via Wortfilter:
„Hallo eBay! Muss das wirklich sein? In den heutigen WOW-Angeboten, ein besonderes Marketinginstrument von eBay Deutschland, finden sich mindestens vier Angebote von Chinesischen Händlern. Da stellt sich die erste Frage, ob es nicht genügend einheimische Händler mit guten Angeboten gibt? Außerdem fließen die Verkaufsgebühren noch nicht mal nach Deutschland. Aber dass dann in diesen Angeboten auch noch (wenn überhaupt) fehlerhafte #Widerrufsbelehrungen enthalten sind und sogar darauf verwiesen wird, dass der Händler nicht für „lokale Steuern“ zuständig ist, kommt einer #Ohrfeige gegen deutsche Händler gleich. Da verliert man den Glauben an #eBay. So sieht #Selbstmord aus.“