Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW44 hat das Branchendebüt von Hellofresh ein gutes Ende gefunden; bei einer Bewertung von 1,7 Milliarden Euro sammelte der Kochboxen-Versender 318 Millionen Euro an frischem Kapital ein. Gute Zahlen hat auch Media-Saturn vorgelegt, das Online-Geschäft ist kräftig gewachsen. Dafür müssen Amazon-Seller aktuell auf die richtigen Zahlen auf dem Konto länger warten als gewohnt: Der Marktplatz hat seit über einer Woche Auszahlungsprobleme und verärgert die Händlerschaft zusätzlich durch eine miese Kommunikationspolitik.
Die Themen der Woche
Hellofresh ist im zweiten Anlauf erfolgreich an der Börse gestartet. Der Aktienpreis erfüllte mit 10,25 Euro die Erwartungen und das Rocket-Startup sammelte 318 Millionen Euro ein. Die Bewertung lag bei 1,7 Milliarden Euro. Durchaus ein gutes Ergebnis für den Kochboxen-Versender, der im Zuge der Börsen-Unterlagen offenlegte, dass ein Kunde sein Abonnement satte 12 Monate lang laufen lassen muss, um die Kosten für seine Akquise wieder einzuspielen. ->Wirtschaftswoche
Media-Saturn hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2,5 Milliarden Euro online umgesetzt, 23,9 Prozent mehr als im Vorjahr. 44 Prozent der Online-Bestellungen werden in den Filialen abgeholt. Der Online-Shop zählt täglich 3,2 Millionen Besucher. ->Exciting Commerce
Lokale Marktplätze wie die Online City Wuppertal ziehen zwar großes Medienecho in den einschlägigen Branchenblättern nach sich – wirtschaftlich gesehen sind sie aber ein Flop. Das beweisen erneut aktuelle Zahlen vom Projekt in Wuppertal: Ganze 1.000 bis 1.300 Euro werden dort monatlich umgesetzt – von allem 60 vertretenen Händlern zusammen! Das Land Nordrhein-Westfalen will in den nächsten zwei Jahren 350.000 Euro in die Online-City stecken, um sie mit mehr Marketing doch noch zum Erfolg zu führen.
Wie verwandeln Online-Shops am besten Besucher in Käufer? Best-of-Commerce hat zehn Beispiele gelungener Sales-Promotions zusammengestellt. Mit dabei sind das Gutschein-Marketing von Contorion, die Bestell-Erinnerung von Wunschfutter und die mit-scrollende Buy-Box von Saturn.
Eine iBusiness-Auswertung der größten deutschen Onlineshops zeigt, in welchen Branchen und Marktsegmenten 2018 noch Wachstumschancen liegen. Und wo die Marktriesen das Geschäft übernommen haben.
Auch in diesem Jahr bietet Amazon seinen Kunden zum Weihnachtsgeschäft wieder ein verlängertes Rückgaberecht, berichtet mobiflip. Amazon-Bestellungen, die ab sofort bis Jahresende versandt werden, können bis 31. Januar zurückgeschickt werden. Auch viele Marketplace-Händler bieten die verlängerte Rückgabefrist an.
Die Diskussion der Woche
Amazon hat Auszahlungsprobleme. Das führt aktuell zu einem breit angelegten Händler-Aufschrei in den einschlägigen Facebook-Gruppen sowie in den Amazon-Foren. Durchaus verständlich, schließlich können manche Händler ihre Umsätze nicht mehr auf ihr Zahlungskonto gutschreiben lassen. Andere Seller, die bereits eine Auszahlung angestoßen haben, warten vergeblich auf ihr Geld. Das Problem besteht seit über einer Woche und die Kommunikation von Seiten Amazons lässt mal wieder zu wünschen übrig, wie Mark Steier berichtet. Sein Rat: Abwarten und Kölsch trinken.
Die Zahl der Woche
27.000 Online-Shops in Deutschland, Schweden, Großbritannien und Spanien haben mutmaßlich markenrechtsverletzende Waren vertrieben, so eine Untersuchung der EUIPO – und zwar nur im Zeitraum von Dezember 2016 bis Januar 2017. Die Fake-Shops werden immer professioneller und trickreicher, warnt das Handelsblatt.
Die Zukunft der Woche
Amazon scheint sich ernsthaft für den Handel mit Medikamenten zu interessieren. In 12 Bundesstaaten hat der Konzern jetzt eine Lizenz für den Verkauf von medizinischen Gerätschaften erhalten. Verschreibungspflichtige Medikamente darf Amazon damit entgegen einiger vorschnellen Meldungen nicht verkaufen; aber was nicht ist, kann ja noch werden. Der Aktienkurs der US-amerikanischen Apothekenkette Walgreens ging nach der Ankündigung jedenfalls direkt auf Talfahrt. ->Amazon Watchblog