Willkommen zum Wochenrückblick von shopanbieter.de! In der KW28 erlauben wir uns ein kleines Schulterklopfen und freuen uns mit unserem Amazon-Förderprogramm-Mentee Freudentaler Kinderladen über die Auszeichnung zum Unternehmer der Zukunft in der Kategorie „Von Offline zu Online“. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Marketing-Power von Bing (wird unterschätzt), die Zukunft des Newsletter-Marketings (schwierig) und die Konkurrenz von Übersee (drängt auf den deutschen Markt).
Die Themen der Woche
Amazon hat unter den 23 Teilnehmern seines Förderprogramms „Unternehmer der Zukunft – lokal und um die Welt“ vier Händler besonders ausgezeichnet. Und – das freut das Mentorenherz – unser Mentee, der Freudentaler Kinderladen, ist dabei! Der Stuttgarter Babyfachmarkt hat in den letzten fünf Monaten ein Online-Sortiment entwickelt, drei zusätzliche Absatzkanäle im Internet geschaffen und exportiert ab sofort online in 24 Länder. 30 Prozent seines Gesamtumsatzes kommen jetzt aus dem Online-Kanal. Und Tobias Gellhaus, der rührige Inhaber des Freudentaler Kinderladens, ist noch nicht satt: Aktuell arbeitet er an einem bundesweiten Verleihservice für Kinderartikel. Mit soviel Unternehmergeist hat er sich den Hauptpreis in der Kategorie „Von Offline zu Online“ mehr als verdient – und ich bin stolz, ihn auf seinem Weg begleiten zu dürfen. Nach diesem hoffentlich verzeihbaren Eigenlob hier noch die anderen Sieger: Das Berliner Atelier Madame Jordan ist der beste Shop in der Kategorie Export, die Dresdner Windelmanufaktur gewinnt in der Kategorie Markenbildung und Ordeo.de aus Uelzen überzeugte in der Kategorie Marktplätze. Mehr Details im Handelsjournal.
Bing – was war das nochmal? Die zumindest in Deutschland ziemlich vernachlässigbare Suchmaschine von Microsoft? Ganz so ist es nicht, warnt die Internetworld – und erklärt Bing in einem Artikel zum unterschätzten Hidden Champion. Denn die Microsoft-Suche bringt es laut aktuellen ComScore-Zahlen in Deutschland immerhin auf einen Anteil von 12 Prozent an den monatlichen Suchanfragen; in den USA sind es sogar 33 Prozent. Das liegt auch an den iPhone-Nutzern: Denn wer mit Siri spricht, ruft im Safari-Browser dank einer Apple-Microsoft-Kooperation die Bing-Suche auf. Und da die Klickpreise auf Bing weit unter denen von Google liegen, ist der Kanal für Marketer zumindest einen Blick wert.
Schlechte Nachrichten für E-Mail-Marketer liefert eine Langzeit-Benchmarkstudie von Optivo: Die Öffnungsraten von Newslettern sinken branchenübergreifend und liegen jetzt bei 26,78 Prozent pro Nutzer. 2014 lagen sie noch bei knapp 30 Prozent. ->adzine
Berlins aktuelles Hype-Startup Lesara hat innerhalb von 3 Jahren einen Verlust von 14,4 Millionen Euro angehäuft, berichtet deutsche-startups. Allein 10 Millionen davon dürften aus dem Jahr 2015 stammen.
Das lässt aufhorchen: Um fast 1.300 Prozent hat die Schmuck- und Mode-Marke Pippa & Jean ihren Umsatz innerhalb von drei Jahren gesteigert – und zwar vor allem mit Hilfe von Direktvertriebspartys à la Tupperware, berichtet OMR.com. Nachdem wir erst kürzlich eine Redakteurin zu einer Thermomix-Party geschickt haben, können wir die erstaunliche Vertriebspower von solchen Partys unumwunden bestätigen.
Die Diskussion der Woche
Joachim Graf kann das selbstverliebte Gerede von der Digitalisierung durch Plattformökonomie nicht mehr hören und schreibt sich seinen Frust darüber gewohnt eloquent auf ibusiness von der Seele. Denn, so sein Argument, egal wie toll und convenient und allumfassend eine Plattform in der Plattformökonomie auch ist: Am Ende zählen, wie immer in der Handelsgeschichte, weiterhin die Produkte. Sie müssen den Kunden überzeugen – sonst ist die Plattform dahinter nichts wert. Weitere spannende Thesen im spannenden Text: Die digitalen Netzmonopole von Amazon, Google und Co erinnern an die Eisenbahn-Barone des 19. Jahrhunderts, die elektrische Revolution der Gründerzeit ist erst abgeschlossen, wenn nur noch E-Autos über unsere Straßen fahren und Unternehmer haben in der Frage der Digitalisierung was von Lemmingen.
Die Zahl der Woche
etailment hat ein paar beeindruckende Amazon-Zahlen gesammelt: 29 Prozent der Online-Shopper in den USA starten ihre Produktsuche auf Amazon, nicht bei Google. In den USA sind 85 Millionen Käufer Prime-Mitglieder, die Zahl hat sich innerhalb von 2 Jahren beinahe verdoppelt. Und Amazons Sprachassistent Alexa hat inzwischen über 15.000 Skills – Google Home bringt es nur auf ein paar hundert Apps.
Die Zukunft der Woche
Deutsche Online-Händler müssen sich in Zukunft wohl auf noch schärfere Konkurrenz einstellen. Denn der deutsche Markt wird für ausländische E-Commerce-Player immer interessanter. Ein Drittel der großen US-Händler wollen in den kommenden vier Jahren ihr Geschäft nach Deutschland ausweiten. ->Onlinehändler-News