Preisvergleichsportale spielen für Online-Händler eine wichtige Rolle beim Erreichen des Kundenkontakts im Verlauf der Produkt- und Kaufrecherche. Sie bieten die Möglichkeit, potentielle Kunden mit Kaufabsicht anzusprechen. Eine Flut von Angeboten im Internet stellt dem interessierten Verbraucher die Hürde der Informationsbeschaffung und –bewertung zu seinem Wunschprodukt, bevor er sich für das Produkt eines speziellen Anbieters entscheidet und bei diesem kauft. Für viele Verbraucher spielen daher Preisvergleichsportale eine wichtige Rolle, um das passende Angebot für sich zu finden.
Man möchte annehmen, dass in Zeiten von „Geiz ist geil“ der günstigste Preis allein das ausschlaggebende Kriterium beim Verkauf über Preisportale wäre. Doch dem ist bei weitem nicht so. Nicht alle Kunden entscheiden sich automatisch für das günstigste Angebot.
Florian Kriegel, Senior eCommerce Redakteur bei idealo hat für uns zusammengefasst, wie sich über Preisportale erfolgreicher verkaufen lässt.
Chancen durch Serviceleistungen
Eine bedeutende Rolle bei der Kaufentscheidung spielen auch zusätzliche Serviceleistungen. Wer als Online-Händler die Chancen der Preisvergleichsportale nutzen möchten, sollte bei seiner Angebotsgestaltung Optionen wie faire Versandkosten, schnelle Lieferung und das Angebot möglichst vielseitiger Zahlungsmöglichkeiten in Betracht ziehen. Auch eine kostenlose Rücksendung ist für Kunden seit dem Inkrafttreten des neuen Widerrufsrechts ein wichtiger Entscheidungsfaktor für oder gegen den jeweiligen Anbieter.
Die Angabe dieser Zusatzleistungen zieht die Aufmerksamkeit der Kunden auf das Angebot und hebt den Händler von der Konkurrenz ab.
Gute Erfahrungen zählen
Auch Testberichte und Kundenerfahrungen spielen eine wichtige Rolle für die Kaufentscheidung und werden intensiv genutzt. Preisvergleicher-Portale integrieren Produkt-Testurteile und -bewertungen. Auf idealo bietet sich dem Verbraucher bspw. die Möglichkeit, die Angebote nach Shopbewertungen zu sortieren. Eine weitere wichtige Möglichkeit für Händler, aus der Ecke „Preiskampf“ herauszutreten und mit ihrem Gesamtangebot zu punkten.
Doch welche Möglichkeiten gibt es für Händler, Kunden zur Bewertung animieren? Händler können diese im Anschluss an eine Bestellung um einen Erfahrungsbericht in Form einer Bewertung bitten. Wichtig ist, damit einige Tage zu warten, denn wenn diese E-Mail den Käufer erreicht, während dieser noch auf seine Ware wartet, könnte eine potentiell gute Bewertung in einer schlechten enden. Niemand will binnen weniger Tage lauter E-Mails eines Shops im Postfach haben oder sich unter Druck gesetzt fühlen.
Sollte die Bewertung einmal negativ ausfallen, können Händler die Negativwirkung ins Positive mit einer schnellen, freundlichen und transparenten Antwort drehen. Ein zu penetrantes Bitten um Bewertungen sollten Händler vermeiden. Haben freundliche Mails nicht die erhoffte Wirkung, können Belohnungen in Form von Gutscheinen oder persönlichen Angeboten Käufer zu einer Bewertung motivieren.
Der passende Shopauftritt unterstützt die Kaufentscheidung
Der Klick auf ein Angebot bei idealo leitet den Verbraucher direkt zur entsprechenden Produktseite im Onlineshop seiner Wahl weiter. Hier müssen Händler den potentiellen Kunden mit einem geeigneten Shopauftritt abholen, um seine Kaufentscheidung zu unterstützen.
Wer sich von einem Angebot auf einem Produktportal wie idealo angesprochen fühlt und darauf klickt, hat eine klare Kaufabsicht. Achten Händler auf die folgend genannten Tipps, reduzieren sie die typischen Ursachen für Kaufabbrüche – und erhöhen die Chance darauf, einen neuen Kunden an sich zu binden.
Wichtige Elemente:
- Ausführliche Produktbeschreibung: Hier findet der Verbraucher alle relevanten Informationen vor, die offene Fragen beantworten. Hier gilt: so lang wie nötig, so kurz wie möglich. Auf eine 1:1 Abbildung der vom Hersteller zur Verfügung gestellten Angaben sollte im Hinblick auf SEO-Aspekte verzichtet werden. Ein eigens verfasster Text kann die Sichtbarkeit des Angebots in Suchmaschinen erhöhen.
- Verschiedene Produktansichten: Ein Foto reicht heute nicht mehr aus. Verschiedene Perspektiven oder Aufnahmen in realistischen Umgebungen helfen Verbrauchern bei der Auswahl und Einschätzung des Produkts. In Branchen wie der Modebranche sind aussagekräftige Fotos inzwischen ein Muss – auch um die Retourenquote zu minimieren.
- Kauf ohne Registrierung: Muss sich ein Neukunde für den ersten Einkauf anmelden, schreckt das ab. Denn vielen Nutzern ist Datenschutz ein wichtiges Anliegen. Auch ohne Anmeldung sollten Käufer ihre Bestellung später im Onlineshop einsehen können.
- Übersichtliches Design: Zu viele Seitenelemente lenken den Verbraucher vom Wesentlichen ab. Deshalb sollte auf ein aufgeräumtes, stimmiges Design geachtet werden. Weniger ist hier mehr. Außerdem sollte das Webshop-Design einen hohen Wiedererkennungswert besitzen und sich von anderen Shops unterscheiden.
- Verschiedene Zahlungsmittel: Seriöse Shops bieten am besten mehrere Zahlungsmittel an (Lastschrift, Vorkasse, Rechnung, PayPal und Kreditkarte). Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass jeder Verbraucher das für ihn bevorzugte Zahlungsmittel findet. Übrigens: Die Deutschen kaufen am liebsten auf Rechnung.
- Optimierte Mobilseite: Immer mehr Verbraucher nutzen ihr Mobilgerät zum Shoppen. Findet der Nutzer keine optimierte Webseite vor und muss viel scrollen und zoomen, verliert er schnell die Lust am Shoppen. Viele Shopsysteme bieten inzwischen entsprechende Möglichkeiten, das Angebot ohne großen Aufwand mobil zu optimieren. Eine eigenständige App lohnt sich meist nur für große Anbieter.
- Gütesiegel: Getestete Onlineshops erhöhen die Seriosität und geben Kunden zusätzlich ein sicheres Gefühl. Idealo bildet bekannte Siegel wie die des TÜV, Trusted Shops oder EHI direkt in den Angeboten ab.
- Mehr bieten als andere: Kostenlose Rücksendungen, verlängerte Rückgabefristen, Produktvideos – wer sich vom Wettbewerb abhebt, kann seinen Erfolg im E-Commerce erhöhen.
Weitere praxisnahe Beispiele, wie Marketing über Preisportale erfolgreich als Umsatzbooster eingesetzt werden kann, finden Sie hier, hier oder im ausführlichen Dossier der aktuellen Ausgabe des kostenlosen Online-Händlermagazins shopanbieter to go.
Zusätzliche Schwerpunkte bilden die Themen Marketing-Controlling, AdWords Qualitätsfaktor und Google Shopping für Einsteiger und Fortgeschrittene. Weitere hochwertige Praxistipps und ausführliche Interviews mit Marktteilnehmern und etablierten Online-Händlern runden die Top-Themen ab.
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Quelle Bildmaterial: www.idealo.de / apotal.de