Viele Websites sind sehr produktzentriert und bieten keinerlei Informationen an, die über das Produktportfolio hinausgehen. Dabei sind informative Inhalte aus dreierlei Gründen interessant:
- Informative Inhalte transportieren Kompetenz
- Derartige Inhalte wecken auch Bedürfnisse und schaffen damit Kaufanreize. Ein Onlineshop für Delikatessen kann z.B. durch raffinierte Rezepte den Grund dafür schaffen, dass bestimmte Produkte, die man für das Rezept braucht, auch gekauft werden
- Informative Inhalte sind oftmals gut für den Linkaufbau, weil andere Websites freiwillig darauf verlinken.
Ich erinnere mich an einen Elektronikhändler der seinerzeit mit einer einfachen Vergleichsseite für Knopfbatterien (Aufwand für die Erstellung waren wenige Stunden) bereits wenige Monate nach Veröffentlichung schon knapp 1.000 Besucher im Monat zusätzlich über Google, Foren und Co. gewinnen konnte.
Wenn er diese Seite regelmäßig aktualisiert(e), dürfte er gute Chancen haben heute schon deutlich mehr neue Besucher darüber zu gewinnen. Und wer sich über die Unterschiede bei Knopfbatterien informiert, hat in der Regel ja auch Bedarf und Kaufinteresse.
Testberichte, Urteile
Darüber hinaus können Onlineshops aber auch Inhalte erstellen, die direkt relevante Suchbegriffe abdecken. Ein sehr gutes Beispiel dafür sind Testberichte, wie sie gerne von Preissuchmaschinen genutzt werden.
Der Grundaufbau der Seiten ist jeweils sehr ähnlich: Der Text nimmt Bezug auf den Test und verlinkt dann auf bestimmte Kategorien und vor allem auf die Produkte. So wird die interne Verlinkung verbessert und Besucher werden direkt auf die relevanten Seiten geleitet.
Shopbetreiber können diese Strategie leicht kopieren und folgende Inhalte in ein Blog oder andere Sektionen einstellen:
- Gibt es Testberichte für Produkte, die man selber im Shop führt? – der eigene Beitrag dazu sollte dann auf die Produktkategorie und Suchbegriffe wie „test“ oder „testsieger“ optimiert werden.
- Testberichte können natürlich nicht nur auf Testsieger, sondern auch auf Alternativen zu negativen Produkten verlinken. Wenn es also z.B. einen Test gab, indem krebserregende Stoffe in Wimperntusche bestimmter Marken gefunden wurden, kann man darüber berichten und direkt auf die nicht betroffenen Produkte verlinken. So kann auch kommuniziert werden, dass ein Shop die Sorgen seiner Kunden ernst nimmt.
- Es können auch Gerichtsurteile u.ä. kommuniziert werden. Wenn es z.B. ein interessantes Urteil gibt, dass den Zuschuss für Hörgeräte betrifft, könnte ein Onlineshop für Hörgeräte einen Beitrag schreiben, der das Problem beschreibt und Lösungen anbietet. Der Artikel würde in diesem Fall auf einen Suchbegriff wie „hörgeräte zuzahlung“ optimieren.
Masterplan
Der SEO-Blogger Heinz-Günter Weber hat kürzlich einen guten Artikel (via etailment.de) zu Service als Content veröffentlicht. Dessen Masterplan um “Service als Content” anzubieten sieht so aus:
- Finden Sie Problemfelder, die für Ihre Leser/Besucher online nicht ohne Weiteres zu lösen sind
- Wählen Sie Problemfelder, in denen Sie selbst eine gewisse Grundkomptenenz besitzen
- Optional und ideal: Holen Sie von Ihren Nutzern Fragen zu diesen Problemfeldern ein
- Sammeln, kanalisieren, redigieren Sie mit Ihrem Fachwissen die Fragen und holen Sie sich kompetente Antworten/Unterstützung dazu – nutzen Sie Beziehungen, Partnerschaften, Ihre Reputation, Ihre Kompetenz
- Ordnen Sie Fragen und Antworten, erklären Sie ggf. Fragestellungen und ergänzen ggf. Antworten – und veröffentlichen Sie diese
Michael Wiechert meint
Fein – aber gehören solche Inhalte wirklich in einen Shop oder nicht vielmehr in einen ausgelargerten Blog bzw CMS, der Traffic saugen und diesen an den Shop weiterleiten soll?
Peter meint
Keine Ahnung was die SEO-Experten sagen, aber ich würede es eher in den eigenen Shop packen, da
a) es die Shop-Domain stärkt
b) es keinen „Medienbruch“ gibt und so weniger Besucher verloren gehen