Die „Google-Richtlinien zu nutzergeneriertem Spam“ (http://support.google.com/webmasters/bin/ answer.py?hl=de&answer=2721437) sind in puncto Kommentar- oder Foren Spam sehr eindeutig:
„Falls Sie von Google einen Hinweis in Bezug auf diese Art von Spam erhalten, lautet die gute Nachricht, dass Ihre Website unserer Ansicht nach grundsätzlich von hoher Qualität ist, sodass wir keine manuellen Maßnahmen gegen die gesamte Website ergreifen. Sollte Ihre Website jedoch zu viel nutzergenerierten Spam enthalten, kann sich dies auf unsere Einschätzung der Website auswirken und letztlich zu einer manuellen Maßnahme gegen die gesamte Website führen.“
Ende April 2013 wurde die Website Mozilla.org – immerhin Heimat von Produkten wie Firefox und Thunderbird – von Google abgestraft. Auch wenn sich herausstellte, dass diese manuelle Abstrafung sich nur auf eine einzige Unterseite bezog, ist der Vorfall doch einen genaueren Blick wert, weil er grundsätzlicher Natur ist.
Laut Search Engine Roundtable (http://www.seroundtable.com/google-mozilla-penalty-spam-16690.html) betraf die Abstrafung die Seite https://blog.mozilla.org/respindola/about/, auf der sich insgesamt mehr als 21.000 Spam-Kommentare fanden. Viele dieser Kommentare wurden wohl mittlerweile entfernt, aber einige typische Spam-Kommentare gibt es dort immer noch.
Die Abstrafung hatte auf die gesamte Website und deren organischen Traffic sicherlich keine Auswirkungen, aber hier zeigt sich ein grundlegendes Problem: Ein Website-Betreiber muss jedweden Content auf seiner Website beachten – und das betrifft eben auch benutzergenerierte Inhalte (UGC, User Generated Content) wie Kommentare.
Gegenmaßnahmen
Website-Betreiber sollten also grundsätzlich bei nutzergenerierten Inhalten aufpassen, da sie die gesamte Website negativ betreffen können. Als Gegenmaßnahmen bieten sich u. a. die folgenden an:
- Anti-Spam-Tools nutzen (z. B. Eingabe eines Captchas, um Kommentare abgeben zu können)
- Kommentare nur nach manueller Prüfung freischalten
- Evtl. kann es sinnvoll sein, dass nur registrierte Nutzer Kommentare abgeben können (was allerdings leider auch „legitime“ Nutzer abschreckt)
- Verwenden von Nofollow-Links (auch wenn das im Falle von Mozilla.org der Fall war)
- Bestimmte nutzergenerierte Inhalte für Suchmaschinen sperren (also z. B. ein Gästebuch)
- Suchanfragen wie „viagra site:www.meinewebsite.de“ regelmäßig an Google stellen, um zu prüfen, ob sich dort Spam-Inhalte finden
- In den Google Webmaster Tools die Keyword-Auswertung abrufen, um zu prüfen, ob dort „unerwartete“ Suchbegriffe (wie „viagra“) erscheinen
Fazit
Websites können durch UGC negativ beeinflusst werden, wenn Google z. B. viele Spam-Kommentare findet. Grundsätzlich sollte man bei der Etablierung eigener Blogs, Foren oder Communities also besonders gut aufpassen und die Inhalte der eigenen Website permanent im Auge behalten. Vor allem aber sollte man sich vorher dazu Gedanken machen und durch gezielte Maßnahmen verhindern, dass Spam überhaupt entsteht.
suchradar #42
Dieser Artikel ist in Ausgabe #42 des SEO-/SEM-Magazins suchradar erschienen. Die gesamte Ausgabe mit dem Titelthema „Linkaufbau-Tools“ kann unter www.suchradar.de kostenlos als PDF-Magazin heruntergeladen werden.