Das Blog etailment berichtete kürzlich über ein Experiment von Wissenschaftlern der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der TU Darmstadt, zur Frage ob es nützlich ist, auf Produktseiten auch die Zahl der zugehörigen „Likes“ aus Netzwerken einzublenden. Im untersuchten Beispiel ergab sich im Untersuchungszeitraum ein Mehrumsatz von 13 %.
Und so lief das Experiment ab: Für den Zeitraum von vier Wochen (Februar 2013) bekam ein Teil der Erstbesucher eines Online-Spielehändlers zu den abgebildeten Produkten die „Daumen hoch“-Empfehlungen zu sehen, welche die Mitglieder der Community des Händlers abgegeben haben. Eine Kontrollgruppe besuchte die Seiten ohne eingeblendete Empfehlungen.
In den vier Wochen erzielte der Onlineshop bei den Erstbesuchern mit „Like“-Kontakt einen Umsatz in Höhe von 13.900 Euro (+13 %) und mit der Kontrollgruppe etwa 12.300 Euro Umsatz.
Was mich mathematisch jedoch gerade etwas überfordert ist, dass der Quelle etailment nach, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Erstbesucher überhaupt kauft, mit „Likes“ um 22 Prozent höher liegt.
Wenn nun der Umsatz jedoch lediglich um 13 Prozent anstieg, müsste der durchschnittliche Warenkorb entsprechend niedriger liegen. Dieser Wert wird jedoch mit 6 Cent mehr als ohne „Likes“ angegeben.
Anyway – eine allgemeingültige Aussage lässt sich aus diesem einen Beispiel sowieso nicht ableiten. Dies muss letztlich jeder Onlinehändler für sich selbst prüfen. Andererseits, ist der Integrationsaufwand von Social Media-Buttons überschaubar und birgt mehrere Vorteile. Mehr Vertrauen, mehr Reichweite und wohl auch bessere Rankings in den Suchmaschinen.
Links: Artikel bei etailment und Studie
Martin Schröder meint
Interessant. Zunächst einmal hat aber jede Produktseite anfangs null „Likes“, denn die Besucher, die ein Produkt „liken“, müssen ja erst einmal kommen und auf den entsprechenden Social Media Button klicken. Es wäre daher interessant zu untersuchen, ob gar keine „Likes“ auf sämtlichen Produktseiten abschreckend auf neue Besucher wirken („die Produkte dieses Shops mag absolut niemand – offenbar ist der Shop so gut wie tot“) oder ob keine „Linkes“ genauso gut (oder gar besser) sind als das komplette Fehlen der Social Media Buttons.
Stephan meint
Die Entscheidung, ob man die Social Buttons auf seinen (Produkt-)Seiten integrieren soll oder nicht, hängt auch sehr stark von den Produkten selbst ab. Bei einem Online-Spielehändler ist die Käuferschicht meines Erachtens recht jung, sowieso sozial im Netz verknüpft und „mitteilungsbedürftig“. Das kann bei einer anderen Zielgruppe gleich ganz anders aussehen.
Stephan meint
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die „Studie“ hinkt. Mir leuchtet einfach nicht ein, warum diese Buttons für einen erhöhten Umsatz sorgen sollen. Hier wird doch wieder Kausalität mit Korrelation verwechselt.