Bereits der Einzelhandelsverband HDE ging in seiner Prognose für das Weihnachtsgeschäft 2011 von deutlichen Umsatzsteigerungen im Web aus: Demzufolge konnte der Online-Handel im Dezember 2011 gegenüber dem Vorjahr eine Wachstumssteigerung um zehn Prozent auf 6,5 Milliarden Euro verbuchen. Für den stationären Handel geht der Verband dagegen nur von einer Umsatzsteigerung von 1,5 Prozent aus.
Die Umsatzprognose des HDE wird nun untermauert durch eine Umfrage von Oxid eSales unter rund 200 Online-Händlern. Demnach konnte die Hälfte der Händler ihren Umsatz steigern, 39 Prozent verzeichneten Einnahmen auf Vorjahresniveau und nur 11 Prozent mussten einen Umsatzrückgang hinnehmen. Unter den Händlern, die im Weihnachtsgeschäft zulegen konnten, verzeichneten 54 Prozent ein Plus von bis zu 10 Prozent, 16 Prozent Mehreinnahmen zwischen 11 und 25 Prozent, 12 Prozent eine Umsatzsteigerung zwischen 16 und 50 Prozent, 6 Prozent Zuwächse zwischen 51 und 75 Prozent sowie ganze 12 Prozent mehr als 75 Prozent Wachstum.
Weitere Ergebnisse der Befragung:
- 9 Prozent der Shopbetreiber generieren mehr als die Hälfte ihres Jahresumsatzes in den Monaten November und Dezember, 29 Prozent immerhin zwischen 26 und 50 Prozent
- 70 Prozent spürten keinen Einfluss der Finanzkrise auf das Weihnachtsgeschäft, 24 Prozent eine negative Wirkung und 6 Prozent einen positiven Effekt auf das Online-Geschäft
- wenig überraschend sind somit mehr als drei Viertel der befragten Onlinehändler mit dem zurückliegenden Weihnachtsgeschäft zufrieden und nur 23 Prozent unzufrieden
Auch wenn die Oxid-Umfrage keinen Anspruch auf Repräsentativität erhebt, untermauert sie doch den flächendeckenden Trend zum Online-Kauf. Um das wandelnde Kaufverhalten der Konsumenten zu beobachten, gibt es keine bessere Zeit als den Shopping-Endspurt im Weihnachtsgeschäft. Und hier zeigt sich, dass inzwischen die breite Masse der Konsumenten im Netz bestellt und der Online-Einkauf längst nicht mehr auf Leuchtturm-Branchen wie den Buch-, Medien- und Elektronikhandel beschränkt ist. Umgekehrt macht das schwache Weihnachtsgeschäft im Stationärhandel deutlich, dass ein E-Commerce-Auftritt für jeden Einzelhändler Pflicht sein sollte und hier vor allem intelligente und ansprechende Multichannel-Lösungen gefragt sind.