Bereits im August waren sich dessen divese Fachleute sicher – und nun scheinen dies die ersten aktuellen Zahlen zu bestätigen. So rechnete Forsa nach einer Konsumentenbefragung im August für den deutschen Einzelhandel mit einer Umsatzsteigerung von 1,4 Mrd. Euro im Weihnachtsgeschäft. Das wäre dann das beste Weihnachtsgeschäft seit 2006! Dass diese Früh-Prognose richtig liegt, belegen nun Zahlen von GFK, Ifo, Yahoo und ebay. Und selbst die OECD erwartet, dass die Deutschen auch im neuen Jahr weiterhin fröhlich shoppen!
Index | Nov. 2010 | Okt. 2010 | Nov. 2009 |
Konjunktur- erwartung | 65,8 | 56,0 | 0,9 |
Einkommens- erwartung | 44,9 | 36,0 | 6,2 |
Anschaffungs- neigung | 39,3 | 22,5 | 26,3 |
Konsumklima | 5,1 | 5,0 | 3,9 |
Die aktuellen Zahlen der Gfk-Indices im Vergleich zum Vormonat/Vorjahresmonat
Gestern präsentierte die GfK die neuesten Indices zur Konjunkturerwartung und Konsumlaune: Demnach ist die Konjunkturerwartung zum sechsten Mal in Folge gestiegen und steht nun bei 65,8 Punkten – so hoch wie seit drei Jahren nicht mehr. Auch der Wert für die Einkommenserwartung schwang sich weiter hinauf, im Gefolge zieht diese auch die Anschaffungsneigung sowie das Konsumklime (wieder) nach oben. Insbesondere macht sich die Weihnachts-Shopping-Laune bemerkbar, die zu einer Steigerung des Index für die Anschaffungsneigung um 16, 8 Punkte auf nunmehr 39,3 Punkte führt. Trotz Krise (und den aktuellen Meldungen über Irlands Wirtschaftsprobleme) geht die GfK für das Gesamtjahr 2010 nun von einer Zunahme des privaten Verbrauches um 0,5 Prozent aus.
Heute nun liegen auch die Daten zum aktuellen ifo-Index vor, nach denen der Einzelhandel zwar die aktuelle Lage etwas weniger rosig sieht als zuletzt, dafür für die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr aber weiter zunehmend optimistisch ist.
Der Onlinehandel reibt sich angesichts solcher Aussichten die Hände, steigt doch der Onlineanteil am Versandhandel kontinuierlich an, so dass Webshops sich begründete Hoffnung machen dürfen, ein sattes Stück des Kuchens abzubekommen. So zeigte bereits der Oktober-s-KIX (Befragung von Konsumenten zu ihrem Online-Kaufverhalten), dass mehr als ein Drittel (36%) der Onlineshopper planen, bei ihren Onlinekäufen gleich mehr oder viel mehr auszugeben. Dies sehen auch die Händler, die entsprechend auch den e-KIX (Befragung der Online-Händler zur Geschäftsentwicklung) im Oktober weiter nach oben schoben.
Abweichend vom Oktober-s-KIX vermeldet die gestern von Yahoo vorgestellte „Weihnachts-Studie„, dass „nur“ 25% der Käufer dieses Jahr im Internet mehr für Geschenke ausgeben wollen, als letztes Jahr, weitere 25% wollen den Leven des letzten Jahres halten. Insgesamt wollen jedoch gut ein Drittel aller von Yahoo Befragten mehr als 300 Euro für das Weihnachtsfest ausgeben, einen Trend zum besonders preisbewussten Shopping sei nicht erkennbar. Den Anteil derer, die sich für ihre Geschenke-Einkäufe online inspirieren lassen, gibt die Studie mit (vergleichsweise geringen) 52% an. Die Hauptargumente, die Onlinekäufer für die Wahl des Internets als Kaufort angeben sind:
- Lieferung nach Hause (50%)
- Es ist weniger anstrengend (48%)
- Um günstigere Preise zu erhalten (47%)
- Im Internet gibt es eine größere Auswahl (40%)
- Um Dinge zu finden, die es im Laden nicht gibt (39%)
Shopbetreiber tun sicherlich gut daran, in ihren Shops genau diese Vorteile gerade jetzt offensiv herauszustellen* – und dies bis zuletzt, denn laut der Yahoo-Befragung tendieren 28% der Käufer dazu, auf den allerletzten Drücker einzukaufen!
Mit dem Online-Business-Barometer legte ebay Mitte des Monats zum dritten Mal Zahlen zum Onlinevertrieb über seine Plattform vor. Auch diese Untersuchung zeichnet ein Bild von optimistischen Händlern und einem weiteren Wachstum des Onlinehandels. So zeigen sich hier im Vorjahresvergleich um 2% gestiegene Umsatzerlöse und um 6% gestiegene Verkaufspreise. Leider schlägt sich die positive Entwicklung nicht auf die Margen der (ebay-)Händler nieder: Hier erkannte die Studie sogar eine Senkung der Margen um 5%!
Immerhin: Dem Weihnachtsgeschäft sehen auch die ebay-Händler optimistisch entgegen: 43% erwarten gleichbleibende und 45% höhere Umsätze im Jahresendrennen, wobei der Xmas-Umsatz insgesamt rund 22% des Jahresumsatzes der ebay-Verkäufer ausmachen wird. Dr. Stephan Zoll, Geschäftsführer von eBay in Deutschland, zu den Ergebnissen des dritten Online Business Barometers:
Der allgemeine Konsumtrend tut nicht nur Händlern gut: Soeben vermeldete die Bundesregierung, dass der priate Konsum im dritten Quartal mehr zum Bruttoinlandsprodukt beigetragen hat, als der traditionelle „Wirtschaftsmotor“ Export. Die Frankfurter Rundschau zitiert zur Gesamtlage Andreas Rees von Unicredit und verweist auch auf die Prognose der OECD:
Dass dem Onlinehandel eine starke Rolle in der Entwicklung des Inlandskonsums zukommt, betont auch ebay-Geschäftsführer Dr. Stephan Zoll und mahnt mehr Unterstützung durch die Bundesregierung für den E-Commerce an:
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub
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