Die Usability-Tester von eResult haben Nutzer nach ihren Vorlieben befragt, wie sie ihre persönlichen Daten gern in Formulare eingetragen. Die Ergebnisse im Groben:
- 46,3 % der Nutzer geben lieber den Vornamen vor dem Nachnamen ein,
- Straßenname und Hausnummer möchten 54,3 % bevorzugt in einem gemeinsamen Feld unterbringen und
- für die Eingabe des Geburtsdatums schätzen 60,8 % drei Einzelfelder.
Das sind keine allzu spektakulären Ergebnisse, interessant fand ich, wie sehr diese Ergebnisse von einer Unsicherheit.über die erwünschten Eingabeformaten geprägt sind.
Denn liest man die eResult-Ergebnisse (PDF, 1,2 MB) einmal daraufhin, wie ausgeprägt die Vorlieben sind, zeigt sich, dass die Formularvorgaben bei eindeutigen Eingaben für viel Nutzer relativ egal sind. So bevorzugen 15,2 % der Befragten das umgekehrte Abfragen von Vor- und Nachnamen, 38,5 % ist die Reihenfolge aber schlicht egal!
Bei der Hausanschrift verschiebt sich das Verhältnis bereits: Nur noch 17,2 % ist es egal, ob es ein oder zwei Felder für die Eingabe gibt (28,5 % bevorzugen zwei Felder). Und beim Geburtsdatum, für das es ja unzählige Eingabeformate gibt nannten nur noch 13,7 %, dass ihnen beide abgefragte Versionen gleich gut gefallen (25,5 % fanden ein einzelnes Eingabefeld "einfacher"). Zwar war bei der Studie bei beiden Eingabevarianten das gewünschte Format als "tt.mm.jjjj" angegeben, dennoch machten drei Felder das Eingabeformat für die Nutzer klarer (zudem spart man sich das Tippen der Punkte).
Leider wurden nur die beiden angegebenen Varianten (siehe Bild) abgefragt. Vor allem blieb aber ein in meinen Augen für die Formular-Usability entscheidendes Thema außen vor: Die Navigation zwischen den Eingabefeldern!
Denn wie ärgerlich ist es immer wieder, wenn man beispielsweise bei zweispaltigen* Formularen per Tab statt von links nach rechts erst einmal nach unten geführt wird. Mit der Folge, dass man zischen Vor- und Nachnamen plötzlich nach der Hausanschrift gefragt wird oder zwischen PLZ und Ort nach dem Geburtsdatum. Auch ein Anspringen der Feld-Beschriftungen auf dem Weg zwischen den Eingabefeldern ist nicht nötig, wenn bei der Formulargestaltung die Tabreihenfolge sinnvoll festgelegt wurde.
Apropo Feld-Beschriftung: Probieren Sie bei Ihren nächsten Formularen doch einmal aus, ob ein Klick auf die Feldbeschriftung Sie automatisch in das betreffende Eingabefeld führt. Diese einfache Funktion (mit "label for=" realisiert) fehlt leider selbst bei Checkbox-Abfragen allzu oft – man sollte sie aber eh für alle Felder hinterlegen!
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub
Die Pressemeldung zum Studie von eResult gibt es hier.
*ich weiß, das sollte wenn möglich eh vermieden werden.
Ronny meint
So darüber nachgedacht habe ich auch noch nicht. Für mich ist bisher eigentlich nur die Conversion Rate / bzw. Abbruchrate im Checkout Prozess von Interesse. Die Ergebnisse sind in diesem Zusammenhang als sehr interessant einzustufen.
Robert Z. meint
Ich finde es zudem unheimlich praktisch, wenn ich die Angaben gar nicht mehr tippen muss!
Also nur noch Doppelklick auf das Feld und das auswählen, was ich schon mal eingetippt habe!
Aber wenn man sich bei den meisten Shops den Quellcode anschaut heißen die Felder total unterschiedlich und dann funktioniert diese nette Hilfe ja nicht.
Hier Beispiel otto.de(intershop):
==================================
vorname heißt da „BasketForm_FirstName“
und plz = „BasketForm_PostalCode“
Bei einem OSC/XTC Shop:
=======================
vorname = „firstname“
plz = „postcode“
bei POWERGAP Shops:
===================
vorname = „vn“
plz = „plz“
bei epages:
===========
vorname = „FirstName“
plz = „Zipcode“
usw…
natürlich ist es zu spät hier alle an einen Tisch zu holen, aber wäre doch schön wenn das einheitlich wäre oder?
shopanbieter.de Blog für den Onlinehandel meint
Die Kollegen vom Shopbetreiber-Blog rufen zur Teilnahme am Shop-Usability-Award auf. Das tun wir doch gern auch, zumal wir ja in der Jury vertreten sind: Ist Ihr Shop top? Verkaufen Sie Emotionen, sind Ihre Startseite und Produktpräsentationen optimiert,