In den letzten Tagen wurde ja kräftig auf magento commerce, ob seiner Performance, also die Seitenladedauer, die Zugriffszeiten und der Datendurchsatz, eingeprügelt.
Einige sehen das jedoch etwas differenzierter. Ein oft ins Feld geführtes Gegenargument lautet, dass magento commerce als Enterprise-Software zu sehen ist. Und schon alleine deshalb nicht für den Einsatz auf einem low-level-shared-Server geeignet sei. Auch Ralf vom Kreativ-Projekt-Blog erzählt von einem bestätigenden Gespräch mit dem Magento-Team.
Das Fazit des magento Gold Partners und bisher hauptsächlich(?) mit xt:commerce beschäftigten Markus Stockbauer/techdivision GmbH lautet denn auch: "Magento Commerce bietet eine Unzahl an neuen Funktionen und Möglichkeiten auf Enterprise-Ebene. Doch diese Fortschritte bekommt man nicht geschenkt – man erkauft sie sich durch höheren Hardwarebedarf. Da jedoch die Server von Hostern immer leistungsfähiger werden, und Hardware generell immer billiger, entscheide zumindest ich mich für die schier grenzenlosen Möglichkeiten von Magento, die andere OpenSource-Shops wie angestaubte Überbleibsel einer vergangenen Epoche erscheinen lassen.
Arthur W. Borens meint
Na Herr Höschl,
da haben Sie ja eine ganz eigene Sicht der Dinge. Sie sollten den Magento-Entwickler Varien mal darüber informieren. Denn der glaubt strikt daran, ein massentaugliches Produkt entwickelt zu haben, mit dem er Hinz-und-Kunz-Shops à la osC und XTC Konkurrenz machen will. Ganz nebenbei will er den OS-Shopsoftwaremarkt noch revolutionieren. Wenn diese Revolution so aussieht, dass man einen High-End-Server und ein ganzes Serviceteam zum Betrieb eines Magentoshops benötigt, wird das wohl eher nichts, oder?
Nachdem Magento nun völlig überladen mit teils unnötigen Features und in barocker Ami-Optik seinen Einstand gefeiert hat, wird sich Varien daran machen müssen, dem stotternden Vehikel noch das aufrechte Laufen beizubringen. Das erfordert m.E. nicht gerade wenig Tuning unter der Haube.
Auf mich wirkt Magento derzeit wie ein 76er Mustang mit 6er-BMW-Cockpit, aber einem Smart-Motor und der Spritzigkeit der Titanic.
shopanbieter.de meint
Hallo Herr Borens,
auch mangels technischem KnowHow, möchte ich mir diese Ansicht nicht zu eigen machen. 😉
Ich habe hier lediglich Kommentare bzw. Artikel zitiert und auch brav dahin verlinkt. Ich erlaube mir außerdem, Ihren Kommentar an anderer Stelle zu zitieren, da dieser ja auch für diesen Artikel passt:
„Ich habe Magento mehrfach auf einen hausinternen, dedizierten Server getestet, der nicht gerade schwach auf der Brust ist. Ordentliche Performance Fehlanzeige. Ich höre schon das Heulen der vielen enttäuschten osC-XTC-Jünger, die umsteigen wollen…“.
Siehe auch: http://www.shopanbieter.de/news/archives/1585-guid.html
cooee meint
Was die Perspektive bezüglich Magento angeht, habe ich mir letzte Woche auch noch ein paar Gedanken gemacht:
http://www.cooee.de/2008/04/09/welche-zielgruppe-hat-magento/
Mein Fazit: Magento ist eine Enterprise-Lösung und damit keine Alternative zu osCommerce & Co (was Varien – das muss man ihnen zugestehen – auch nie behauptet hat).
H.P. meint
Nur wenn es eine Enterpriselösung ist dann ist Open Source kein signifikanter Vorteil mehr. Welcher OS Entwickler entwickelt schon ausschließlich für große Firmen? Da ist kein Fame zu holen.
Die meisten Kosten bei Enterprisesoftware entstehen gewöhnlich nicht beim Kaufpreis sondern während der Laufzeit für Support und Wartung. Wo ist dann der Vorteil von Magento gegenüber großen Shoplösungen?
Ich denke hier wird einfach viel über eine Software geredet die für diejenigen die darüber diskutieren weder gedacht noch nutzbar ist. Darauf zu verweisen das die Hardware ja auch immer leistungsfähiger wird ist der blanke Hohn! Und wenn ich dann noch so ein überaus positives Fazit von einem Goldpartner des Softwareherstellers lese, dann möge man mir vergeben das ich nicht gleich in Begeisterung verfalle und auf Magento umsteigen will.
Ist schon lustig, fast so als ob Fahrradfahrer ohne Geld und Führerschein über die Anschaffung eines Ferraris diskutieren…
Arthur W. Borens meint
Hallo cooee,
es ist schlicht falsch, zu behaupten, Varien hätte schon immer gesagt, Magento sei ein Enterprise-System. Ich kann mich noch recht gut an das Gegackere erinnern, das lange vor der ersten Beta durchs Netz ging. Und speziell nach der ersten Beta war für die gesamte Community klar, dass osC und XTC bald beerdigt werden könnten.
Dass Varien und andere Verdächtige nun plötzlich den ungeordneten Rückzug antreten, ist doch nichts anderes, als die logische Konsequenz auf eine viel zu schwerfällige Software. Hier wollte man – reziprok zum bekannten Sprichwort – mit den „kleineren Hunden ganz groß Pinkeln gehen“, bekommt aber vor lauter Kraft kein Bein mehr hoch.
Wenn dann „Platin- und Goldpartner“ noch immer glauben machen wollen, dass alles sei halb so wild und doch irgendwie für Hinz-und-Kunz geeignet, halte ich das für einfach nur unseriös.
Hier ein Zitat: „Durch seine flexible Skalierbarkeit und professionellen Support durch Entwickler und Community erfüllt Magento alle Anforderungen, die Unternehmen an eine E-Commerce-Lösung stellen.“
Skalierbarkeit ja, aber auf sehr hohem Niveau. Und alleine das System zum Laufen zu bringen, ist nicht ganz trivial. Wie bitte soll der durchschnittliche OS-Nutzer damit klar kommen? Gut, es gibt Supporter, die das alles tun. Aber dann kostet es auch richtig Geld. Somit scheiden dann unbesehen mal um die 70% der üblichen Zielgruppe aus, weil das nötige Budget fehlt.
Professioneller Support durch die Community? Wie bitte? Schon mal im Forum nachgelesen, wie „professionell“ es da zugeht? *ROTFL*
Sorry, aber das ist doch bisher mehr Stochern im Nebel als klare Aussichten auf eine solide Zukunft.
Mario Schroeder meint
Hallo zusammen,
ich verstehe den ganzen Rummel um Magento als Alternative von XTC und Co. nicht, gibt es doch schon seit langem mit dem Randshop (http://www.randshop.com/) eine sehr vernünftige Alternative: ordentliche Struktur, läuft prima auf Shared Hosting Systemen und professionellen Support gibt es auch.
Mario Schroeder
Arthur W. Borens meint
Ich verstehe das auch nicht so recht, aber nach Neuem wird nun mal allerorten endlos gegiert.
Randshop als Alternative? Nun, da gibt es wohl noch Dutzende Alternativen. Was die meisten Leute vergessen ist, dass ein ordentliches Shopssystem sauber aufgesetzt Geld kostet, ob OS dahinter steht oder nicht. Ich mache sehr oft die Erfahrung, dass OS an die eigenen Bedürfnisse angepasst teurer und schlechter ist, als manche kostenpflichtige Lösung.
Bei Magento sehe ich kommen, dass diese Software wohl kostenseitig mit an der Spitze stehen wird, wenn man sie denn richtig nutzt.
H.P. meint
Die Frage ist für die meisten Händler ohne größeres Budget letztendlich nur auf welche Weise man das Geld investieren muss.
Etweder weil man eine Software kauft und professionellen Support ggfls. dazunimmt (egal ob als Kauf- oder als Mietsoftware) oder ob man ein Open Source System nimmt und Kapazitäten für die Wartung inhouse oder extern einkauft.
Ich persönlich bin der Meinung Händler solten sich auf das konzentrieren was Sie gut können, nämlich handeln, und sich nicht mit Technik beschäftigen müssen.
Das Support und Weiterentwicklung in einem preisgünstigen Paket mit der Software zusammengefasst wird ist leider immer noch eine Seltenheit.
Wir lieben Open Source Software, sind ja auch selbst mit einer unterwegs, aber letztendlich ist es doch so das die Community nur Leuten helfen kann die sich mit der Materie beschäftigen. Und das ist nicht die Aufgabe eines Händlers.
Somit gehört meines Erachtens professionelle Beratung und professioneller Support in ein Shoppaket in absolut jedem Falle dazu.
Arthur W. Borens meint
Dem kann ich zwar weitgehend zustimmen. Allerdings bürgen die wenigsten Dienstleister für osC-XTC-und-Konsorten für halbwegs Qualität. Die ist eh schon weitgehend flöten, wenn osC 2 eingesetzt wird. Bei XTC ist es zwar etwas besser, aber Zukunftssicherheit ist auch hier völlige Fehlanzeige, weil noch viel zu viel uralter Code drin steckt.
Nichts gegen kostenlose Software, aber man bedenke, dass auch die niemals wirklich kostenlos ist. Was bei der Anschaffung eingespart wird, legt man schnell für andere Dinge auf den Tisch, damit die Sache rund läuft.
So lange sich Shopbetreiber dem Trugschluss hingeben, OS sei kostenlos oder kostenlos sei OS und eines von beiden die ideale Lösung, wird es immer Heulen und Zähnknirschen und vor allem schlechte Shops geben.
Dass ein Händler sich um seinen Shop kümmert, ist ja ok, wenn er weiß, was er tut. Leider knauben aber die meisten nur dran herum und verplempern enorm viel Zeit mit Dingen, die sie besser delegieren würden.
Oder sie wählen ganz einfach die falsche Software. Entwender, weil sie sich der technischen Rahmenbedingungen nicht bewusst sind oder am falschen Ende sparen wollen.
Um nun wieder die Kurve zu Magento zu bekommen: Auch hier geiern wieder Hunderte von Shopbetreibern auf diese Software, weil Sie meinen, sie haben zu müssen. Tatsächlich würde für mehr als die Hälfte dieser Leute eine ganz einfache Software völlig ausreichen. Aber man schätzt sich und seinen Bedarf gerne völlig falsch ein. So wie viele Leute sich Autos, Urlaub und anderen Luxus gönnen, obwohl sie sich sowas eigentlich nicht leisten können.
So ist aber die Menschheit: „MUSS HABEN!!!“ *LOL*
Michael Lalk meint
Auf der Suche noch einer neuen Shoplösung muß ich sagen, dass ich mir für
Magento nichts schneiden kann.
Auch die hier beworbenen E-pages mit den vielen Tabellen ist schlußendlich
kalter Kaffee, auch wenn man mit neuen Kunden noch so aufschneidet.
H.P. meint
Hehe, nicht mal mit Diamantscheiben?
Welche Shoplösungen haben Sie sich denn noch so angeschaut?
H.P. meint
Ach btw. und nur mal so zum Vergleich, unser momentan grösster Shop hat mehr als 270.000 Produkte online, läuft flüssig mit URL Rewrite und allem was so dazugehört und benötigt keine spezielle eigene Serverhardware.