Der Personalisierungs-Spezialist Nosto hat seinen jährlichen E-Commerce-Report vorgelegt und darin Daten seiner Kunden aus dem Fashion-Segment ausgewertet. Spannend daran: Die untersuchten Fashion-Händler schafften es über das Jahr 2018, ihre Besucherzahlen deutlich zu steigern – und gleichzeitig stieg auch die Konvertierungsrate, während die Warenkorb-Abbrüche stabil blieben. Insgesamt offenbar ein gutes Jahr für Fashion-Händler – wobei sich deren wahre Zahlen natürlich erst nach der Verarbeitung der Retouren offenbaren.
So stieg der durchschnittliche Umsatz der Fashion-Händler unter den Nosto-Nutzern zwischen Q1 und Q4 2018 um 33 Prozent auf dem Desktop und um 38 Prozent auf mobilen Endgeräten. Noch interessanter sind die Zahlen zur Entwicklung der Konvertierungsraten: Die Fashion-Händler erreichten über das Jahr 2018 eine durchschnittliche Konvertierungsrate von 2,44 Prozent auf dem Desktop und 1,32 Prozent auf mobilen Geräten; übers Jahr gesehen konnten sie aber die Konvertierungsrate um 21 Prozent steigern.
Die Warenkorb-Größen blieben im allerdings über das Jahr relativ stabil: Durchschnittlich 3,8 Teile landeten in den Shops der DACH-Region bei jedem Kauf im Warenkorb. Weiterhin wird auf dem dem Desktop ausgiebiger geshoppt als mit Smartphone oder Tablet. Mobil kauften die Kunden nur rund 2,5 Teile pro Einkauf. Die umfangreicheren Desktop-Warenkörbe schlagen sich auch direkt auf den Umsatz nieder: So setzte ein DACH-Kunde pro Einkauf per Desktop durchschnittlich 113 Euro um, während er auf dem Smartphone nur Produkte im Wert von etwa 80 Euro in einen Warenkorb legte.
Ebenso wie Warenkorbgröße und Warenkorbwert blieb auch die Warenkorb-Abbruchquote über das Jahr 2018 bei den ausgewerteten Shops relativ stabil: 66 Prozent der Warenkörbe wurden in der DACH-Region auf dem Desktop abgebrochen, 73 Prozent waren es bei mobilen Nutzern. Damit verzeichnet die DACH-Region im Ländervergleich übrigens die mit Abstand niedrigsten Warenkorb-Abbruchsquoten, was direkt mit dem hierzulande geltenden Verbraucher-freundlichen Retourenrecht zusammenhängen dürfte – wer kostenlos zurückschicken kann, ringt sich eben schneller zu einer Bestellung durch, auch wenn er noch nicht hundertprozentig von dem Produkt überzeugt ist.
Insgesamt scheint der Nosto-Report darauf hinzudeuten, dass Fashion-Händler mit ihren zunehmend mobilen Kunden besser zurecht kommen als zuvor – was allerdings nicht zu den Erfahrungen von Zalando und zuletzt Asos passt, die über sinkende Warenkorb-Größen bei Smartphone-Nutzern klagten. Denn letztlich wird die Kalkulation in der stöberintensiven Modebranche am Retourenschalter gemacht – und Retourenquoten von 80 Prozent können auch die schönste Konvertierungsrate nachhaltig nivellieren.
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