Auf eine Studie der US-amerikanischen Online Publishers Association (OPA) weist ECIN hin. Danach ist Video gucken in Amerika mittlerweile eine "übliche Beschäftigung vieler Internet-Nutzer" – kurzum: ’normal geworden‘.
Der US-amerikanische ist dem deutschen Markt meist etwa ein Jahr voraus – Anlass genug, sich diese Entwicklung einmal genauer anzusehen.
In der Untersuchung der OPA wurden über 27.000 Nutzer ab 13 Jahren befragt. Über die Hälfte (51%) gab an, dass sie mindestens einmal im Monat Online-Videos schauten, 27 % sehen sich mindestens einmal pro Woche welche an und fünf Prozent sogar täglich. Dabei stellt die Gruppe der Video-Fans ein ausgesprochen attraktives Marketingziel dar: Das mittlere Alter liegt bei 40 Jahren (28% ist sogar aus der Altersgruppe 50+!), die meisten sind verheiratet und 23% von ihnen haben ein Haushaltseinkommen von $100,000 oder drüber. Breitbandanbindung an das Web haben 87% am Arbeitsplatz und 76% auch zu Hause.
Vor diesem Hintergrund sind die Reaktionen auf Werbe-Clips besonders interessant – und die waren bei den Befragten durchgehend positiv: Nicht nur gaben 70% der Befragten an, schon einmal Online-Werbevideos gesehen zu haben, 44% sagten, sie wären daraufhin auch aktiv geworden. Diese Aktivitäten waren (es waren Mehrfachantworten erlaubt!):
- bei 34% der Besuch einer (thematisch verbundenen) Website
- bei 15% die Anforderung von Informationen
- und bei 14% der Besuch eines Ladengeschäfts, um sich ein Produkt anzusehen
- 10% sendeten die Werbung weiter an einen Freund
Noch wichtiger:
- 12% gaben an, sie hätten als Reaktion auf ein Werbevideo einen Kauf getätigt, ein Abonnement gebucht oder etwas bestellt.
Bleibt nur noch, mehr und gute Videos zu machen und anzubieten? Leider nein. Der Wermutstropfen in den Ergebnissen ist, dass die Befragten angaben, sie fänden die Online-Videos nur durch Zufall beim Surfen. Die auf der Befragungs-Website selbst vorhandenen Clips haben nur 68% der Befragten noch nie gesehen, hauptsächlich (52%), weil "ich nicht wusste, dass es hier Videos gibt!"
Es gilt also, die Wahrnehmung für ein Online-Video-Angebot zu schärfen.
Und wer seine Werbebotschaft zuverlässig anbringen will, sollte ’seine Zuschauer‘ auch binden, um sie zur regelmäßigen Rückkehr zu ermuntern.
Bei der Übertragung der Studienergebnisse auf den deutschen Markt stellt sich die Frage der Breitbandzugänge. Hierzu finden sich bemerkenswerte Aussagen im ECIN-BLOG vom 04.12.2004: "Beruhigend ist, dass in Deutschland ein großes Wachstum bei den DSL-Anschlüssen gesehen wird. Das DSL-Forum geht von einer Steigerung von über 40 Prozent in den ersten drei Quartalen dieses Jahres aus. Danach hält Deutschland die fünfte Position bei den Top 20 in Bezug auf die Anzahl der DSL-Anschlüsse weltweit."
Übrigens: Ganz ohne Breitband und Streaming-Server funktioniert der Versand von Videoclips, den wir letzte Woche hier vorstellten.
Herzliche Grüße aus Hürth
Nicola Straub
Weitere Links: Die Pressemeldung der OPA sowie die – eingängig aufbereiteten – Untersuchungsergebnisse der OPA (PDF, 1,4 MB) (beides Englisch!).
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Soeben plumpste eine interessante Studie von Emarsys in mein Postfach: "Video-E-mails – kommen Sie auch an?". Video-E-Mails nehmen im Marketing eine immer wichtigere Rolle ein. Denn Online-Videos werden immer beliebter, wie wir bereits im März