Shopware feierte vergangenen Freitag erstmals nicht in Ahaus, sondern wechselte aus Kapazitätsgründen in ein stillgelegtes Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich. Wer, wie ich, dachte dies wäre ein Fehler, wurde „enttäuscht“. Shopware hat schon wieder eine Schippe draufgelegt und die Messlatte für kommende Branchenevents nochmal weiter nach oben gelegt.
Ja, ich gebe es zu – hätte nicht gedacht, dass Shopware der Move von Ahaus, wo bis dato Jahr für Jahr das zumindest vorfreudigste Branchenevent zelebriert wurde, nach Duisburg gelingt. Aber „Nobody is perfect“, war ja auch nur ein sehr kleiner Teil meines Egos, welches gerne „Habe ich doch gewusst “ gesagt hätte.
Doch statt mir den Gefallen zu tun, hat Shopware auch dieses Jahr nochmal einen draufgelegt: Eine noch bessere Location, noch bessere Vorträge und rundum eine noch bessere Atmosphäre. Nur ob es eine noch bessere Party war, mögen dieses Jahr andere beurteilen.
Auffallend beim Publikum war, die vergleichsweise große Anzahl an internationalen Agenturpartnern. Deutet für mich klar darauf hin, dass Shopware die Expansion in andere Länder zunehmend gut gelingt. Vorstand Stefan Hamann hatte in seiner Eröffnungsrede auch erwähnt, wie viele Shopware-Shops mittlerweile aus dem Ausland stammen. Habe die Zahl leider vergessen, war aber durchaus beeindruckend. Möglicherweise kann ja einer unserer teilnehmenden Leser die Zahl noch in der Kommentarfunktion posten.
Thema der Keynotes war diesmal durchgängig „Beyond horizon“ und sollten den Teilnehmern Gedankenanstöße geben über den Tellerrand hinauszuschauen und sich nicht selbst im Denken und Handeln zu begrenzen. Dies ist meiner Meinung nach allen Rednern durchgängig gelungen. Interessant an dieser Stelle war auch, wie es Hannes Altmann von Shoplupe gelungen ist, während seines Slots den Move von der Lebensphilosophie zum „Daily business“ hinzubekommen. Beeindruckend ebenfalls der Vortrag des Trendforschers Peter Wippermann, der uns sehr unaufgeregt, aber nicht minder eindrücklich, klar machte, dass die Trends von morgen in Wirklichkeit schon Realität von heute sind. Das Morgen zumindest ganz kurz davor ist.
Auch Stefan Hamanns diesjährige Eröffnungsrede war sehr gelungen. Man merkt von Jahr zu Jahr mehr, dass er sich auf der großen Bühne wohl fühlt, zumindest hat man den Eindruck. Sehr interessant auch seine Ausführungen zu Shopware playground und sein Vergleich mit den Experimentierkästen seiner Jugend.
Es gab jedoch auch ein handfestes Beispiel, in Form einer Shoppingparty, wie Shopwares Experimentierkasten eingesetzt kann. Bei playground kann jeder seine Projekte bzw. Experimente einstellen, welche anschließend von anderen Shopware-Händlern genutzt werden können. Dabei trägt Shopware auch der Tatsache Rechnung, dass sich der Online-Handel nach wie vor sehr schnell verändert. Nie war es leichter Produktideen umzusetzen, nie gab es mehr Marketing- und Vertriebskanäle als Heute.
Im playground-Beispiel verfügt Klaus, Dieter oder wie immer wir den beispielhaften Facebook-Influencer nennen wollen, über eine große Anzahl an Followern und ein paar Produkten. Nun fühlt sich Klaus-Dieter jedoch nicht als Online-Händler, will mit der Technik nichts zu tun haben, sondern einfach nur seine Reichweite nutzen. Mit playground könnte er nun ganz einfach eine virtuelle Party mit seinen Facebook-Followern und Freunden via Livestream feiern und seine Produkte an den Mann oder die Frau bringen. Dazu muss er im Shopware-Backend lediglich seinen Onepage-Shop und Facebook-Account verbinden.
Natürlich war dies nur ein Beispiel dafür, welchen Sinn und Zweck Shopwares playground erfüllt. Ich habe jetzt aber das erste Mal so richtig für mich gesehen, dass Shopwares, bereits seit längerem propagiertes, Testlabor doch mehr als Spielerei ist. Ganz im Gegenteil, hatte ich während Stefans Keynote das Gefühl, dass man sich am einfachsten regelmäßig mit Shopware unterhält, wenn man wissen möchte wie die technologische Zukunft des Online-Handels aussieht.
Eine sehr gute Zusammenfassung zu Shopware playground gibt es übrigens beim E-Fuchs (Jochen Fuchs) von t3n: https://t3n.de/news/shopware-bastelt-wandelbares-1080127/
Es wäre ein Fehler, die Bezeichnung der Plattform Playground allzu wörtlich zu nehmen. Auch wenn Shopware vordergründig einen „Experimentierkasten“ für die neue Technologie vorstellt und mit der Community zusammen an der Weiterentwicklung arbeiten will: Playground ist mehr als „nur“ die Einbeziehung der Community in den Entwicklungsprozess. Es ist der Proof-of-Work für eine skalierbare Shopware-Cloud-Plattform.