Und schwupps, schon ist Oktober! Mittlerweile sollte sich das bevorstehende Weihnachtsgeschäft bereits in einer ersten Erhöhung des Traffics bemerkbar machen. Gleichzeitig stehen noch so viele Arbeiten an; und schließlich müssen die Vorbereitungen auch bereits für die vorgelagerten Verkaufsaktionen rund um den „Black Friday“ und „Cyber Monday“ getroffen werden.
Wer bei eBay verkauft, hat zudem noch weitere „Hausaufgaben“ zu erledigen, denn die Plattform hat mit den aktuellen Änderungen bezüglich Bildern, Kontaktdaten und aktiven Inhalte ihre Händler mit einem Satz schöne Zusatzarbeiten versorgt. Aber auch wer hiervon nicht betroffen oder die Vorgaben bereits erfüllt hat, hat noch alle Hände voll zu tun.
Was genau im Oktober ansteht, verrät wie immer unsere beliebte Weihnachtsgeschäfts-Checkliste. Hier finden Sie die in diesem Monat anstehenden Arbeitspakete. Alle Aufgaben sowie zusätzliche Expertentipps enthält die gesamte Checkliste, die Sie sich hier als PDF kostenlos downloaden können.
Oktober
- In letzter Zeit nutzen immer mehr Händler Facebook erfolgreich als Marketingkanal, um gezielt einzelne Produkte abzuverkaufen oder Traffic auf einzelne Produktseiten zu generieren. Jetzt ist noch Zeit, Facebook-Anzeigen zu testen bzw. die für die verschiedenen Social Media-Plattformen anstehenden Kampagnen zu planen. Dabei mit klaren Incentivs für die jeweiligen Network-Mitglieder arbeiten und alle Social Network-Kampagnen in den Gesamt-Kampagnenplan einbetten.
- In der Weihnachtszeit muss die Kundenkommunikation trotz des vermehrten Stresses optimal klappen — darum zumindest so viele (Kundenservice-)Kapazitäten einplanen, um im Dialog der Kunden angemessene Reaktionen (und Reaktionszeiten) gewährleisten zu können und hier ggf. rechtzeitig für Verstärkung sorgen. Insbesondere die Social Media bringen hierbei ganz eigene Anforderungen mit sich. Setzen Sie Social Media-Monitoring-Tools ein, die bei Erwähnungen rasche Alert-Meldungen auslösen und nutzen Sie die Möglichkeiten der Automatisierung. So können Sie auf kritische (aber auch auf positive) Postings schnell reagieren.Wichtig: Erstellen Sie rechtzeitig vor der heißen Phase klare Regeln für die Kommunikation und auch einen Notfallplan für eventuelle Probleme oder gar den Fall, dass ein „Shit-Sturm“ eintritt.
- Darüber hinaus jetzt die weiteren Vertriebskanäle aktivieren. Kunden fangen schon ab Anfang Oktober mit den ersten Recherchen für die Weihnachtsgeschenke an, wie eine Auswertung von Traffic und Leadouts auf idealo in 2015 zeigt. Danach steigen die Zugriffe bereits ab der KW 40 spürbar an!
Auch wenn der eigentlich Peak zwischen „Black Friday“ und Weihnachten liegt, kann es naturgemäß entscheidend sein, von den Kunden bereits während der vorgelagerten Recherchephase aufgefunden zu werden.
- Zudem findet die Recherche von Kunden immer seltener über Google und dafür häufiger über Marktplätze wie Amazon statt: Einer Studie von bloomreach zufolge starteten in den USA in 2016 bereits 55% der befragten Nutzer ihre Produktrecherchen generell auf Amazon, nur 28% via Google. Und neun von zehn Käufer gaben an, Artikel auf jeden Fall bei Amazon zu überprüfen, auch wenn sie vorhatten, woanders zu kaufen1.
- Bei eBay die Angebote ebenfalls weihnachtlich gestalten und vermehrt die „Sofort-Kaufen“-Option anbieten. Achtung: Die angebotenen Produkte müssen ausreichend bevorratet werden – der Verkaufsrummel geht bei ebay aber erst vergleichsweise spät los! Wenn möglich, auch bei ebay Geschenkverpackungen und Lieferung an abweichende Adresse anbieten. Lieferfristen („Wir liefern pünktlich unter den Baum!“) und -kosten transparent benennen, Versandkosten ggf. staffeln (Kombibestellungen). Übrigens: Plusartikel ranken bei ebay besser…
- Usability des eigenen Shops: Generelle Usability untersuchen und ggf. nachjustieren. Suchfilter-Funktionen checken und ggf. optimieren (ist z.B. auch eine Suche/Sortierung nach Preislevel vorhanden?). Warenkorb-Layout aufräumen: hier sollten ablenkende Elemente ausgeblendet/vermieden werden.
- Überprüfen des Checkouts und Identifizieren von Feldern, auf die evtl. verzichtet werden kann bzw. welche als freiwillig gekennzeichnet werden können. Wo Daten abgefragt werden müssen, Erläuterungen ergänzen („Wir benötigen Ihr Geburtsdatum für die Zahlart Rechnung“, „Ihre Telefonnummer hilft uns bei dringenden Nachfragen zu Ihrer Weihnachtsbestellung“ o.ä.). Kontrollieren, ob die Datenschutzerklärung klar formuliert und sichtbar genug eingelinkt ist.
- Dies gilt insbesondere für den Checkout per mobilen Geräten, denn hier ist das Eintippen von Daten für Kunden besonders nervig. Darum mobil wenn möglich noch weniger Daten abfragen bzw. Quick-Checkout anbieten.
- Eine tolle Sache sowohl für Kunden als auch Händler ist eine „Dazubestell-Funktion“, solange Lieferungen noch nicht versendet sind. Die hierfür nötige Fähigkeit zur Datenzusammenführung müssen die Systeme allerdings spätestens jetzt lernen:
- Ggf. jetzt noch die „elektronische Rechnung“ einführen, das ist gerade bei Geschenksendungen an abweichende Lieferadressen sinnvoll.
- Lieferfristenanzeige überprüfen und ggf. die Formulierung optimieren („Lieferung rechtzeitig zum Fest“).
- Den Newsletter sowie das Abonnieren auf Social Networks („Fan/Follower werden“) massiv bewerben: Mehrwerte bieten (Gutscheine, Infovorsprung bei Schnäppchen etc.) und diese auch im Newsletter-Aboformular benennen.
- FAQ zu Weihnachtsfragen einrichten („bis wann muss ich bestellen? Werden auch Geschenkverpackungen angeboten? Gibt es Geschenkgutscheine? Was, wenn das Geschenk nicht gefällt/nicht passt?“ etc.).
- Weihnachts-Layout des Shops klären, ggf. Video oder spezielle Infoelemente vorbereiten. Dabei daran denken, Schnellverlinkungen zu den Spezialseiten (Geschenke-Ratgeber, Firmen-Präsente etc.) sowie von Start- und Weihnachts-Landeseiten zu den wichtigsten Rubriken bzw. Top-Sellern einzurichten.
- Die SEM-Weihnachts-Kampagnen starten. Dabei Alternativen vorbereiten für unterschiedliche Entwicklungen: Z.B. Für den Fall, dass es plötzlich Schnee in Massen gibt. Oder falls es (wieder mal) bis zum Fest 10°C plus hat, aber in Strömen regnet — oder sogar Biergartenwetter gibt. Bereiten Sie die Alternativkampagnen für diese Fälle jetzt vor, im späteren Zeitstress brauchen Sie dann nur „umzuswitchen“, um topaktuelle Anzeigen zu haben.
Nutzen Sie ggf. auch eine Lokalisierung Ihrer Anzeigen (insbesondere bei den mobilen Kampagnen!), um auf regionale Wetterentwicklungen abstellen zu können, nach dem Motto: „Weihnacht mit Biergartenwetter in Köln, am schönsten mit…“, „Der sibirischen Kälte trotzen in Berlin mit…“
Achtung: Die Klickpreise ziehen jetzt schon merklich an — daher ausreichendes Budget einplanen!
Kunden sind es (von Amazons & Co. her) mittlerweile gewohnt, dass Bestellungen über Nacht geliefert werden. In Großstädten gibt es bereits die taggleiche Lieferung. Auch Zusatzservices werden daher heutzutage als „Standard“ angesehen. Die Folge: Das Fehlen solcher Angebote wertet einen Shop aus Kundensicht ab! Stellen Sie generell sicher, dass Sie sehr schnell liefern können. Sorgen Sie für reibungslose Retouren- und Umtauschabläufe. Bieten Sie ansprechende Geschenkverpackungen an, möglichst passend für unterschiedliche Zielgruppen (Erwachsene/Kinder, Männer/Frauen, Ältere/Jüngere…)
Ein Service-Thema sind die Retourenkosten: Viele Shops verzichten nach wie vor darauf, den Kunden die Rücksendekosten aufzuerlegen. Nutzen Sie den genialer Retourenkosten-Kalkulator der Uni Frankfurt, um für sich herauszufinden, wie sich die Übernahme der Rücksendekosten für Sie rechnen würde: http://return-cost-calculator.com/de
Vor allem aber: Machen Sie den Besuchern in Ihrem Shop ganz deutlich, dass sie hervorragenden Service bieten, der dem der „Großen“ in nichts nachsteht — oder (wenn möglich) sogar besser/persönlicher ist!
Haben wir Ihrer Meinung nach etwas vergessen? Was steht auf Ihrer To-do-Liste für den Oktober? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
Herzlich aus Hürth
Nicola Straub
1 http://go.bloomreach.com/rs/243-XLW-551/images/state-of-amazon-2016-report.pdf