Nach der Milliardenforderung gegen Google hat sich die EU jetzt Amazon vorgeknöpft: Der Konzern soll 250 Millionen Euro Steuergelder an Luxemburg zurückzahlen. Auch Online-Händler aus China, die in Deutschland verkaufen, erwartet ab 2018 ein schärferer Gegenwind: Ihre Portokosten dürften merklich steigen, was sich auch auf die Endkundenpreise niederschlagen dürfte. Die steigen auch für Amazon Prime Now-Kunden: Bei dem Lieferdienst wurden die Versandkosten unauffällig angehoben.
Die Themen der Woche
Ab Januar 2018 soll sich der Portopreis für Päckchen und Pakete aus China vervielfachen, hat die Welt am Sonntag recherchiert. Grund ist eine neue Regel des Weltpostvereins, die künftig Briefe und Pakete streng voneinander unterscheidet. Bisher war das nicht der Fall, weshalb chinesische Händler vor allem kleinteilige Ware als Brief verschickten und dafür viel weniger Porto zahlen mussten als für ein reguläres Paket. Damit soll ab Januar Schluss sein.
Klassisches SEO steht scheinbar vor einer Krise: Einer Analyse von Wayfair zufolge sind die organischen Klicks auf Suchanfragen bei Google im E-Commerce-Umfeld seit 2015 enorm zurückgegangen. Auf dem Desktop soll der Rückgang 25 Prozent betragen, auf Mobilgeräten sogar 55 Prozent. Schuld daran ist wohl Google selber, meint Onlinemarketing.de – durch die Prominenz der bezahlten Adwords- und Shopping-Anzeigen über den SERPs.
Amazon hat im Vorbeigehen die Liefergebühren für Amazon Prime Now angehoben, hat Daniela Zimmer von der Internetworld entdeckt. Wer bislang Bestellungen im Wert von über 20 Euro tätigte, wurde innerhalb eines Zwei-Stunden-Zeitfensters kostenlos beliefert. Ab sofort werden 3,99 Euro fällig. Gratislieferung gibt es erst ab einem Bestellwert von 40 Euro.
Bald könnten Sprachassistenten 60 Prozent der Kundenkommunikation übernehmen, so der „Retail Report 2017“. Zalando baut für diesen Fall schon mal vor – mit einem sprachgesteuerten Geschenkefinder für Google, schreibt die Süddeutsche.
Die EU-Kommission fordert von Amazon 250 Millionen Euro an Steuern zurück. Das Land Luxemburg habe dem Konzern unlautere Steuererleichterungen in dieser Höhe gewährt, so die Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Amazon habe fast drei Viertel seiner Gewinne nicht versteuert. ->Zeit Online
Die Diskussion der Woche
Einige Ebay-Templates gehen mit den neuen Richtlinien des Marktplatzes nicht mehr konform und gefährden damit die Accounts der Händler, die sie anwenden, warnte Mark Steier letzte Woche – und trat damit eine gesalzene Diskussion in seinem Blog und unter dem entsprechenden Beitrag in seiner Facebook-Gruppe los, in der Händler schimpften und Template-Anbieter sich zur Wehr setzten.
Die Zahl der Woche
54 Prozent des Traffics und 42 Prozent aller Käufe kommen in deutschen Fashion-Online-Shops mittlerweile über den mobilen Kanal zustande. Der Anteil der Verkäufe via Smartphone und Tablet legte damit innerhalb eines Jahres um 56 Prozent zu, der mobile Traffic wuchs um 20 Prozent. ->ibusiness
Die Zukunft der Woche
Jochen Krisch hat letzte Woche einen möglichen Spryker-Konkurrenten ins Rampenlicht gerückt: Frontastic, hinter dem die Macher von Commerce Cockpit stecken, soll sich als Shoptechnologie ganz auf das Frontend konzentrieren und ähnlich wie Spryker oder Commercetools das Shopping-Erlebnis auf allen Kanälen in den Vordergrund rücken. in den USA Zustell-Aufträge an private Paketfahrer.