Das Thema Backlinks wird in der Webszene immer wieder sehr konträr diskutiert. Dabei ist klar – Backlinks sind immer noch eine der wichtigsten Rankingfaktoren für Google. Spätestens seit dem Penguin-Update im Jahr 2012 greift Google gegen Webspammer massiv durch. Ziel des Penguin Updates war und ist es, Webspam in den Suchergebnissen einzudämmen und mehr Qualität und relevante Suchergebnisse den Google-Nutzern zu liefern.
Lange Zeit galt eben das Motto „Masse, statt Klasse“. Eine gute Möglichkeit zum Aufbau von Backlinks war damals das Eintragen von Webseiten in Web-Verzeichnisse. Die Folge: Es entstanden Web-Verzeichnisse wie Sand am Meer und es wurde sehr viel Missbrauch betrieben. Heutzutage sind Web-Verzeichnisse kaum noch relevant. Google selbst äußerte sich erst jüngst wieder mit einem Hinweis, der zwar Interpretationsspielraum lässt, dennoch auch irgendwo eindeutig die Richtung vorgibt.
Directories are very often not the right way to build links. Make sure you know what you’re doing & remember that there’s manual actions too— Gary Illyes (@methode) 30. September 2016
Gerry Illes von Google äußert sich auf Twitter, dass Web-Verzeichnisse nicht der richtige Weg sind, um Links aufzubauen. Vielmehr solle man sicherstellen und wissen, was man tue und nicht Gefahr laufen, abgestraft zu werden.
Auch John Müller von Google äußerte sich vor wenigen Tagen zu dem Thema. Somit sollte zumindest klar sein, das – wenn überhaupt – mit Vorsicht an das Thema zu gehen ist. Es ist grundsätzlich sehr schwer herauszufinden, ob ein Verzeichnis sinnvoll ist oder eher negative Auswirkungen auf Dauer haben könnte. Daher gilt es im Vorfeld ein paar grundsätzliche Dinge zu prüfen.
Directories? o_O #timewarp
— John Mueller (@JohnMu) 30. September 2016
Sind Web-Verzeichnisse denn noch hilfreich?
Die Frage ist nicht ganz trivial. Wer sich von Web-Verzeichnissen große Sprünge in den Rankings erwartet und sich darauf fokussiert, wird enttäuscht werden. Dennoch kann es durchaus sinnvoll sein, im Zuge des natürlichen Backlink-Aufbaus, auch auf Web-Verzeichnisse zu setzen. Ob ein Web-Verzeichnis geeignet ist, sollte im Vorfeld sehr gut überprüft werden. Folgende Fragen sollten beantwortet sein:
- Ist das Web-Verzeichnis aktuell und werden die Einträge gepflegt?
- Sind die Links auf „follow“ oder „nofollow“ gesetzt? Falls sie auf „nofollow“ gesetzt sind, kann dies durchaus als positiv gewertet werden, da dieses Web-Verzeichnis dann nicht auf „Manipulation“ aus ist und das Verzeichnis nicht als reine Backlinkquelle verwendet wird.
- Ist das Web-Verzeichnis aktiv genutzt, wie sind selbst die Rankings und die Sichtbarkeit bei Google? Meist sind spezialisierte Web-Verzeichnisse besser gepflegt und ranken besser. Der Mehrwert für den Nutzer ist meist eindeutiger zu erkennen. Da Google ebenfalls auf solche Kriterien achtet, ist die Vermutung naheliegend, dass auch solche Web-Verzeichnisse dann besser von Google bewertet werden als andere.
Fazit
Vom Grundsatz her, sind Web-Verzeichnisse für den gezielten Linkaufbau nahezu zu vernachlässigen. Es kann jedoch Sinn machen, im Rahmen des natürlichen Linkaufbaus auf ausgewählte Web-Verzeichnisse zurückzugreifen. Und zwar dann, wenn Web-Verzeichnisse ihren ursprünglichen Sinn verfolgen. Einen Mehrwert für den Nutzer liefern und nicht als reine Backlinkquelle genutzt werden. Hinzu kommt, dass auch „nofollow“ Links zu einem natürlichen Link-Profil gehören und somit das eigenen Linkprofil abrunden.
Wandspiegel meint
Ich finde es wirklich klasse, dass Sie sich all diese Mühe machen und die Informationen uns mitteilt. Danke dafür.
Gruß Karin