(Pressemitteilung): Vor nicht einmal zehn Jahren wurde auf Kongressen mitgeschrieben. Anschließend versuchte man möglichst viele Broschüren zum Thema einzusammeln, um schlussendlich Visitenkarten zu tauschen. 2016 fotografiert man die wichtigsten Folien des Referenten und verbindet sich während des Kaffees via XING und linkedIn. In weniger als einer Dekade haben digitale und smarte Endgeräte die Art und Weise zu denken, zu handeln, zu kommunizieren und die Gewohnheiten der Menschen grundlegend verändert. Vom Kunden bis in die Chef-Etagen. Doch was macht die „digitale Revolution“ so erfolgreich? Was ist der Motor ihres Erfolgs und welche Anforderungen entstehen, um mit der Veränderung schritthalten zu können?
Der zentrale Aspekt verschiedener Lösungsansätze lautete: Gutes Design! Doch, was bedeutet gutes Design? Lässt es sich zweifelsfrei erkennen oder bedarf es grundsätzlich der erfolgreichen Praxis, um dann mit einiger Latenz als bahnbrechend und revolutionär bewertet zu werden? Mit der Kombination aus Klassikern und Stil-Ikonen der Automobilgeschichte, präsentiert in baulicher Industrie-Moderne, bot die Classic Remise Berlin genau die richtige Kulisse, um während der Handelskraft Konferenz 2016 – #HK16 – ins philosophieren zu geraten. Trends, Best-Practices und fachübergreifender Austausch zum Thema „digitaler Erfolg“ sowie eine Testfahrt im 700 PS Tesla lockten über 100 Gäste aus Onlinehandel, Marketing, Vertrieb und IT auf den Kongress.
Veränderung ist Pflicht
Die Conversion auf Touren bringen – das ist für Händler weiterhin das wichtigste Ziel. Mit Clinics zu den Themen SEO, SEA und Conversion bot die Handelskraft Konferenz einen hands-on Service für die Teilnehmer. Doch mit größerer Reichweite geht heutzutage keine 1:1 Steigerung der Umsätze mehr einher. Hat der Kunde ein Produkt oder Service gefunden, dass seine Bedürfnisse erfüllt, führt das nicht mehr automatisch zum Kauf. Der Grund: Eine Vielzahl an Alternativen und hohe Erwartungen an das Shopping-Erlebnis. Der Kunde ist paradox, wie Johannes Altmann von Shoplupe feststellte. Außerdem verlangt er ansprechende und einfache Benutzbarkeit auf jedem Endgerät, wie Shop-Usability-Award-Gewinner Bernd Behrens von 4Care bewies. Wie eine gelingende Customer-Journey aussieht bestimmt nicht der Händler, sondern der Kunde! Form follows function!
Das ungemeine Daten-Wachstum der vergangenen zwei Dekaden haben das Verhältnis zwischen Händler und Kunden grundlegend verändert. Der Kunde ist informiert und kann jederzeit die Angebotsqualität überprüfen. Andererseits haben Händler mittlerweile Unmengen an Daten über ihre Kunden und der Kunde verlangt, dass diese auch zu seinem Vorteil genutzt werden. Hier setzt AMAZON den Benchmark, wie Adrian Hotz erklärte. Personalisierung und Data-Driven Commerce, wie es Jan Lippert von Prudsys und Timo Kohlberg von ADOBE nannten, entwickeln sich zur Standard-Anforderung. Doch es bedarf mehr als reiner Technologie.
Das Angebot auf den Kunden zuzuschneiden, es für den Kunden zu designen, erfordert die Veränderung kompletter Unternehmensprozesse. Agile Methoden und Innovationsfähigkeit müssen erlernt und durchgesetzt werden, um auch in Zukunft zu bestehen. Die Unterschiede, warum sich ein Kunde für oder gegen einen Service entscheidet sind häufig subtil, wodurch Lösungen differenziert und individuell erstellt werden müssen. Hier waren sich auch Daniel Planert von FACT-FINDER und Philip Harm von Würth während der von Jochen Krisch moderierten Podiumsdiskussion einig. Design muss alle Ebenen des digitalen Erfolgs betrachten, interne Prozesse, Geschäftsmodelle und den Kundenkontakt. Best-Practices werden zur Inspiration und an die Stelle der Copy-and-Paste-Erfolgsgarantie tritt echtes, partizipatives und umfangreiches Lernen.